Globalfoundries: 5G für Qualcomm und bereit für Automotive

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Im Rahmen des eigenen Technology Summit 2021 informiert der Auftragsfertiger Globalfoundries über Neuerungen im Unternehmen. Angekündigt wird eine tiefere Kooperation mit Qualcomm für 5G-Produkte und eine neue Silicon-Photonics-Plattform. Die Erfolge mit dem 22FDX-Verfahren und große Investitionen sind weitere Themen.

Qualcomm als engerer Partner

Die bestehende Kooperation mit dem Smartphone-Chip-Entwickler Qualcomm soll erweitert werden. Globalfoundries soll für diesen Kunden in größerem Umfang „5G RF Front-End Products“, also im weitesten Sinne Hochfrequenz-Schaltungen für 5G-Produkte, herstellen, die wiederum in den SOCs oder Modem-Chips von Qualcomm zu erwarten sind.

Hierfür bietet sich die für RF-Produkte optimierte Fassung des 22FDX-Verfahrens von Globalfoundries an, die unter 22FDX+ läuft.

22FDX sammelt mehr Design-Wins

Die 22FDX-Plattform hat aus Sicht von Globalfoundries nach wie vor die besten RF-Features. Zusammen sollen für 22FDX und 22FDX+ inzwischen Design-Wins für einen potenziellen Umsatz von 7,5 Milliarden US-Dollar zusammen gekommen sein. Vor knapp einem Jahr hatte der Auftragsfertiger noch von Aufträgen in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar für den Prozess gesprochen.

Fab 1 bereit für Automotive

Nicht nur die Bereiche Mobile und IoT, sondern auch der zuletzt extrem schnell gewachsene Automotive-Sektor mit Halbleiterprodukten für Automobile will Globalfoundries mit dem 22FDX-Prozess bedienen. Angekündigt wird nun in diesem Kontext, dass die 22FDX-Linie in der Fab 1 in Dresden sich als „Auto Grade 1 Ready“ qualifiziert hat.

Investitionen in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar

Um angesichts des weltweit wachsenden Bedarfs an Halbleiterprodukten für Kunden attraktiv zu sein, muss Globalfoundries allerdings die eigenen Produktionskapazitäten aufstocken. Dafür sollen Investitionen von insgesamt 6 Milliarden US-Dollar getätigt werden. Die Summe beinhaltet die bereits im Juli angekündigte Erweiterung der Anlagen in Singapur, die allein knapp 4 Milliarden kosten soll, sowie Investitionen in Dresden und in den USA.

Auch wenn sich die Investitionen über Jahre erstrecken werden, erscheinen diese angesichts eines Jahresumsatzes von rund 6 Mrd. US-Dollar für Globalfoundries im Jahr 2020 ambitioniert.

Neue Silicon-Photonics-Plattform

Eine weitere Ankündigung stellt die neue 45-nm-Plattform zur Herstellung von Silicon Photonics dar. Unter Silicon Photonics wird aufkommende Technik zur Datenübertragung zwischen Computerchips mit Hilfe von Licht verstanden, was schneller als mit elektronischen Lösungen geschieht. Das Silizium dient in diesem Fall als optischer Leiter.

Laut Globalfoundries soll mit der neuen Plattform erstmals für 300-mm-Wafer-Technik ein Micro Ring Resonator (MRR) als optische Komponente geboten werden.

Voraussichtlich im ersten Quartal 2022 soll die neue Technik für den Einsatz qualifiziert werden.

Natürlich hat auch TSMC als größte Foundry der Welt Silicon Photonics auf dem Schirm.

12FDX weiter nicht in Sicht

Auch wenn 12FDX mit deutlich kleineren Strukturen schon seit Jahren ein Thema ist, gibt es auch heute noch keinen Termin für die Verfügbarkeit des Verfahrens. Erst wenn die Zeit dafür reif und richtig sei, soll der neue Herstellungsprozess kommen. Einen Grund für einen schnellen Wechsel sieht Globalfoundries aufgrund der Erfolge mit 22FDX auch derzeit nicht.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Globalfoundries unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.