Virtuoso RGB Wireless XT im Test: Corsairs Hochpreis-Headset punktet bei der Verarbeitung

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Das Virtuoso RGB Wireless XT von Corsair bietet eine gute Verarbeitung und Materialwahl, hochauflösendes Audio auch im Funkbetrieb sowie Bluetooth-Unterstützung im gehobenen Preissegment. Klanglich wird das Headset dem Preis jedoch nicht immer gerecht, was ebenso für das Mikrofon gilt.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Corsairs Hochpreis-Headset punktet bei der Verarbeitung
    1. Design und Verarbeitung
    2. Verbindungen und Laufzeiten
  2. 2 Klang, Mikrofon und Fazit
    1. Klang
    2. Durchwachsene Mikrofonqualität
    3. Fazit

Design und Verarbeitung

Für einen UVP von 280 Euro können potenzielle Käufer in Sachen Verarbeitung einiges erwarten – und hier liefert der US-amerikanische Peripherie-Hersteller, auch wenn der neue Virtuoso-Sprössling äußerlich zunächst dem RGB Wireless SE (Test) sehr ähnelt. So ist auch der neue Testkandidat schlicht gehalten, was jedoch nicht über die hohe Fertigungsqualität hinwegtäuschen soll. Wie bereits sein kleinerer Bruder ist der neue High-End-Vertreter komplett aus Metall gefertigt, was sich ebenso in einem höheren Gewicht von 382 g niederschlägt.

Corsiar Virtuoso RGB Wireless XT im Test

Der Sitz des neuen Headsets ist bequem, auch wenn der Kopfbügel etwas mehr Polsterung und vor allem Spannkraft hätte vertragen können. Daher sitzt das XT gefühlt etwas zu locker, kann sich jedoch bei schnellen Bewegungen gerade noch so auf dem Kopf halten. Die Größenanpassung ist leichtgängig, aber dennoch stabil, wodurch sich das Headset ohne Probleme an jede Kopfform anpassen lässt.

Corsair Virtuoso RGB Wireless XT
Corsair Virtuoso RGB Wireless SE
JBL Quantum 800
Microsoft Xbox Wireless Headset

Bauform:
Over Ear, geschlossen

Treiber:
Neodymium, 50 mm
Neodymium, 40 mm

Anschlüsse:
3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar
3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar
USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar

Drahtlose Verbindungen:
Funk, Bluetooth
Funk
Funk, Bluetooth

Frequenzbereich Kopfhörer:
Klinke: 10 Hz – 40.000 Hz
USB: 10 Hz – 40.000 Hz
Funk: 10 Hz – 40.000 Hz
Bluetooth: 10 Hz – 40.000 Hz
Klinke: 20 Hz – 40.000 Hz
USB: 20 Hz – 40.000 Hz
Funk: 20 Hz – 40.000 Hz
Klinke: 20 Hz – 40.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz
USB: 20 Hz – 20.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz

Laufzeit bei drahtloser Verbindung:
15 Std
20 Std
14 Std
15 Std

Entfernung bei drahtloser Verbindung:
10 m
12 m
?

Drahtloses Laden:
Nein

Bedienelemente am Headset:
Ja

Kabelfernbedienung:
Ja
Nein
Ja
Nein

Integrierte Soundkarte:
Ja

Raumklang:
Ja

Frequenzbereich Mikrofon:
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz
USB :100 Hz – 10.000 Hz
Funk: 100 Hz – 10.000 Hz
Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz
USB :100 Hz – 10.000 Hz
Funk: 100 Hz – 10.000 Hz
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz
Funk: 100 Hz – 10.000 Hz
Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz
?
?
?

Mikrofon Eigenschaften:
abnehmbar, stummschaltbar, justierbar
hochklappbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz
hochklappbar, stummschaltbar, justierbar

RGB-Beleuchtung:
Ja
Nein

Kühlung:

Vibrationsfunktion:
Nein

Gewicht:
382 g
360 g
410 g
319 g

Preis:
ab 280 €
199 €
ab 170 €
ab 100 €

Bei Polsterung gespart

Die Aufhängungen der Ohrmuscheln sind ebenfalls aus Metall gefertigt, womit eine der Problemzonen stabil ausfällt, und lassen sich zu 90 Grad in jede Richtung drehen, wodurch sich das Headset an jedes Ohr gut anpasst. Darüber hinaus sind die Kabel, welche die beiden 50 mm großen Neodymium-Treiber miteinander verbinden, in die Aufhängung eingearbeitet und daher vor Beschädigungen sicher geschützt.

Die Ohrpolster hätten beim neuen Virtuoso RGB Wireless XT ein wenig dicker ausfallen können
Die Polsterung des Bügels ist etwas zu dünn geraten

Wie dem Kopfbügel hätte den Ohrmuscheln ebenso etwas mehr Memory-Foam-Polsterung gut zu Gesicht gestanden, auch wenn diese ebenfalls für guten Tragekomfort über Stunden hinweg sorgen. Sollte die Spannkraft jedoch einmal nachlassen, kann sich die geringe Dicke am Ende rächen. Die Überzüge aus Kunstleder können zudem bei empfindlichen Ohren nach längerer Tragezeit für ein höheres Schweißaufkommen sorgen – bei dem geforderten Preis können Käufer durchaus eine zweite Garnitur von Ohrpolstern mit Stoffüberzug erwarten.

Das Virtuoso RGB Wireless XT besitzt viele Bedienmöglichkeiten direkt am Headset

Sperrige Anschlüsse

Unter der linken Ohrmuschel ist das abnehmbare und über den Anschluss jederzeit stummzuschaltende Mikrofon angebracht, das bis auf den Schwanenhals ebenso aus Metall gefertigt wird. Darüber hinaus bringt das Headset einiges an Bedienelementen am Gerät selbst mit, was am Anfang eine gewisse Eingewöhnungsphase mit viel Ausprobieren bedeutet, bis alle Taster und Regler auf Anhieb gefunden werden. So sind direkt hinter dem Mikrofon der analoge Anschluss in Form eines 3,5-mm-Klinkeneinganges und ein USB-C-Port für den digitalen Kabelbetrieb untergebracht. Letzterer ist in seinem Eingang jedoch so knapp gefertigt, dass manch gängiges USB-Kabel dort schlicht nicht eingesteckt werden kann. Beim mitgelieferten Klinkenkabel muss dagegen auf die richtige Ausrichtung geachtet werden – ist es falsch herum angeschlossen, hat dies in etwa klangliche Auswirkungen, als wäre ein Klinkenkabel nicht komplett an das Quellgerät angeschlossen.

Der USB-C-Anschluss ist etwas schmal geraten

Die rechte Ohrmuschel beherbergt unter anderem den metallischen Lautstärkeregler, den Wahlschalter für den Funk- und Bluetooth-Betrieb sowie die Multifunktionstasten für die Nutzung an einem Bluetooth-fähigen Quellgerät.

Dezente Beleuchtung

Corsair hat seinem neuen Abkömmling ebenfalls eine LED-Beleuchtung spendiert, die jedoch in Form des seitlich auf den Ohrmuscheln angebrachten Logos sehr dezent agiert. Die Steuerung erfolgt erneut über die bei Corsair kostenlos zum Download stehende iCUE-Software – auch wenn die dort angezeigten Farben nicht immer mit der Darstellung am Headset übereinstimmen. Im Test war ein Orange des Monitors auf dem Headset eher gelblich.

Die Beleuchtung agiert sehr dezent

Die bereits angesprochenen mitgelieferten USB- und Klinkenkabel (samt Mikrofonstummschaltung und Lautstärkeregelung) besitzen eine Länge von 1,90 m beziehungsweise 1,70 m und sind beide von einem schützenden Stoff umgeben. Das analoge Kabel hätte dabei ruhig etwas dicker ausfallen können, sollte aber wie das USB-Pendant das eine oder andere Überrollen mit dem Schreibtischstuhl unbeschadet überstehen.

Die in iCUE gezeigten Farben stimmen nicht immer mit denen am Headset überein

Die mitgelieferte Tasche ist zwar etwas anfällig für Staub und Haare, sorgt aber gleichzeitig für einen sicheren Transport des Headsets.

Verbindungen und Laufzeiten

Die Möglichkeiten, um über das XT Inhalte zu übertragen, sind vielfältig. Beginnend bei der von Corsair zur Funkübertragung im 2,4-GHz-Band verwendeten Slipstream-Technologie, Bluetooth samt aptX HD und den beiden kabelgebundenen Standards USB-C und 3,5-mm-Klinke erhält der Nutzer eine große Auswahl an Quellen. Ein paralleler Betrieb der kabellosen Verbindungen ist ebenso möglich, womit das Headset am heimischen PC sowie der PlayStation 4 und 5 genutzt werden kann und gleichzeitig vom Smartphone Telefonate entgegengenommen werden können.

Die Aufhängungen der Ohrmuscheln sind komplett aus Metall gefertigt

Die Reichweite bei Verwendung des Funk-Dongles wird von Corsair mit 18 m angegeben, was dann doch deutlich zu optimistisch gewählt ist – im Test mit einer Trockenbauwand zwischen Sender und Empfänger brach die Verbindung bereits bei nicht einmal 10 m ab. Da haben günstigere Hersteller in Tests auf ComputerBase bei gleichen Örtlichkeiten deutlich höhere Werte erzielen können. Gerade in der heutigen Zeit, in denen Audio- und Videokonferenzen an der Tagesordnung sind, sollte eine hohe Reichweite Standard sein, damit sich Nutzer auch einmal von ihrem Schreibtisch entfernen können. Bei der Verwendung von Bluetooth ist die Entfernung wiederum zu sehr auch vom Quellgerät abhängig, sodass darüber an dieser Stelle keine allgemeinen Werte aufgezeigt werden können.

Die Akkuleistung trifft dagegen mehr auf die Realität. Diese wird vom Hersteller mit bis zu 15 Stunden angegeben, was sich im Test bei normaler Lautstärke bestätigt hat. Um Strom zu sparen, besitzt das Headset zudem eine Sparfunktion, die das Gerät bei zu langer Inaktivität ausschaltet.

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