DRAM-Chips von SK-Hynix: Einige Defekte, aber kein Milliardenschaden

0
156

Seit Tagen kocht die Gerüchteküche über massenhafte fehlerhafte DRAM-Chips von SK Hynix, nun gibt der Hersteller eine Antwort. Demnach seien einige fehlerhafte Chips gefunden worden, der angebliche Milliardenschaden ist jedoch Diffamierung und Geschäftsschädigung, weshalb der Hersteller Anzeige bei der Polizei erstattet hat.

Seit Wochenbeginn flammten immer wieder Informationen auf, SK Hynix könnte defekte DRAM-Chips von bis zu 240.000 Wafern ausgeliefert haben. Diese unglaublich hohe Zahl würde nicht nur viele Wochen der Serienproduktion in mehreren Fabriken bedeuten, sondern auch einen Wert von 2 Billionen Koreanischen Won übersteigen, umgerechnet rund 1,7 Milliarden US-Dollar. Schon deshalb ist das Gerücht als schwer glaubwürdig einzustufen, ohne dass Fakten dargelegt werden – diese fehlen bisher vollständig.

Zur Überraschung hat SK Hynix heute aber doch kleine Probleme eingestanden: „Wir können bestätigen, dass in einigen DRAM-Produkten Fehler gefunden wurden“. Laut Hersteller betrifft es eine geringe Anzahl an Kunden, die Fehlerschwelle sei zudem eher niedrig, sie sei im Rahmen der normalen Qualitätskontrolle ermittelt worden. Die Fehlerquote in der Chipproduktion liege auf ganz normalem Level, erklärt der Hersteller weiter.

Der Imageschaden durch die Gerüchte ist für SK Hynix viel größer, heißt es aus koreanischen Medien. Deshalb hat der Konzern Anzeige bei der Polizei in Icheon erstattet um die originalen Quellen im Internet aufzuspüren, die sich später wie ein Lauffeuer verbreiteten. Die Auslöser liegen dabei laut Medienberichten in dem in Südkorea beliebten KakaoTalk, der Blind-App und weiteren Social-Media-Anwendungen und dürften damit zu einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden.

SK Hynix gehört mit Samsung und Micron zu den wichtigsten DRAM-Herstellern der Welt. Der Konzern hat laut IC Insights eine Fertigungskapazität von rund 1,9 Millionen Wafern pro Monat in mehreren Fabriken, über 80 Prozent davon sind für die DRAM- und NAND-Produktion ausgelegt.