Sowohl Twitter als auch Facebook haben US-Präsident Trumps Konten vorübergehend blockiert. Ausschlaggebend war ein Video, in dem Trump trotz der Ausschreitungen in Washington erneut die Falschbehauptung aufstellte, der Wahlsieg sei ihm „gestohlen“ worden.
Twitter hat daher das Konto von Donald Trump für mindestens zwölf Stunden gesperrt. Um die Sperrung aufzuheben, müssen zunächst drei Tweets von Trump entfernt werden. Sofern das nicht geschieht, bleibt das Konto gesperrt. Auf Twitter sind sowohl das Video als auch zwei weitere Beiträge nicht mehr verfügbar. Auch YouTube hat das entsprechende Video von der Plattform genommen.
As a result of the unprecedented and ongoing violent situation in Washington, D.C., we have required the removal of three @realDonaldTrump Tweets that were posted earlier today for repeated and severe violations of our Civic Integrity policy. https://t.co/k6OkjNG3bM
— Twitter Safety (@TwitterSafety) January 7, 2021
In der Nacht hat zudem Facebook reagiert. Das nach den Ausschreitungen veröffentlichte Video wurde auf der Plattform ebenfalls entfernt und Trumps Konto vorübergehend gesperrt. Für 24 Stunden kann er keine Beiträge schreiben.
We've assessed two policy violations against President Trump's Page which will result in a 24-hour feature block, meaning he will lose the ability to post on the platform during that time.
— Facebook Newsroom (@fbnewsroom) January 7, 2021
Mit Snapchat hat eine weitere Plattform das Konto von Donald Trump gesperrt. Das Unternehmen will die Situation weiter beobachten, bevor die Entscheidung neu evaluiert werden soll, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber TechCrunch sagte.
Twitter verschärft den Umgang mit dem Präsidenten
Der Kongress sollte gestern Joe Bidens Wahlsieg zertifizieren – eigentlich ein formaler Akt. Nach einer Kundgebung von Trump eskalierte die Lage, Trump-Anhänger stürmten das Kapitol. Beobachter sprachen von staatsstreichartigen Szenen. US-Medien berichten von vier Toten und zahlreichen Verhaftungen infolge der Ausschreitungen.
Bereits in den letzten Monaten hatte Twitter den Umgang mit Trumps Konto verschärft. Gesperrt wurde sein Konto nicht. Allerdings wurden einige seiner Beiträge mit Hinweisen markiert und die Verbreitung eingeschränkt.
Bislang profitierte Trump zudem von einer Ausnahmeregelung für Staatsoberhäupter. Mit dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar fällt diese weg.