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Aus der Community: AMD Smart Access Memory im Test mit Radeon RX 6800

Aus der Community kommt ein Kurztest zu Smart Access Memory (SAM), dem zuletzt viel diskutierten VRAM-Vollzugriff von AMD, den der Hersteller ursprünglich für die aktuelle CPU- und GPU-Generation basierend auf den Architekturen Zen 3 sowie RDNA 2 vorgesehen hatte. Doch auch Matisse liefert vielversprechende Ergebnisse.

Smart Access Memory für alle und jeden

AMD selbst hat die auf dem offenen Standard „Resizable BAR“, der seinerseits Bestandteil von PCIe 3.0 ist und auf das Jahr 2008 zurückgeht, basierende Funktion primär für Desktop-CPUs der Serie Ryzen 5000 (Test) sowie die Gaming-Grafikkarten vom Typ Radeon RX 6900 XT (Test) und Radeon RX 6800 XT und RX 6800 (Test) beworben. Doch das ist nur die halbe Wahrheit – wie sich schnell herausstellte.

Weder PCIe 4.0 noch Ryzen 5000 oder Radeon RX 6000 sind nötig um Resizable BAR zu nutzen (Bild: AMD)

Nvidia bestätigte Arbeiten an einer vergleichbaren Lösung und auch die ersten Mainboardhersteller implementierten bereits Resizable BAR für Intel-CPUs, darunter Asus, ASRock, Biostar und MSI. Trotz zwischenzeitlich anders lautender Informationen steht mittlerweile fest: Auch Zen+ und Zen 2 beherrschen den VRAM-Vollzugriff.

Zudem seind PCIe 4.0 oder ein Chipsatz vom Typ X570 oder B550 (Test) nicht notwendig um AMD Smart Access Memory (SAM) alias Resizable BAR nutzen zu können, BIOS-Updates schalten die Funktion auf X470 und B450 frei.

Doch eine Frage blieb bisher noch unbeantwortet: Haben ältere CPUs wie Ryzen 3000 (Test) und Chipsätze wie der B450 (Test) einen negativen Einfluss auf das von AMD in Aussicht gestellte Leistungsplus durch Smart Access Memory?

Die Community testet Smart Access Memory

Einmal mehr ist es die Community aus dem ComputerBase-Forum, diesmal in Person von „Fuchiii“, die sich dieser Sache annimmt und den AMD Smart Access Memory mit einer Radeon RX 6800 im Referenzdesign sowie einem Ryzen 9 3900X auf einem B450-Mainboard testet.

Das Testsystem von Community-Mitglied „Fuchiii“
  • AMD Ryzen 9 3900X
  • MSI B450 Gaming Pro Carbon AC
    • BIOS: 7B85v1F1 (ZIP) mit AGESA ComboAM4v2PI 1.1.0.0 Patch D
  • 2× 16 GB Crucial Ballistix DDR4-3600 CL18-20-20-40
  • AMD Radeon RX 6800 im Referenzdesign
    • Treiber: AMD Adrenalin 2020 Edition 20.11.3
  • Microsoft Windows 10 2004 („20H1“), 64-Bit (Build 19041)

Mit dieser Kombination aus Zen 2 und RDNA 2 hat der ComputerBase-Leser die vier aktuellen Titel Assassin's Creed Valhalla (Test) von Ubisoft, Control (Test) von Remedy, Red Dead Redemption 2 (Test) von Rockstar Games und Horizon Zero Dawn (Test) von Guerrilla Games mit und ohne Smart Access Memory getestet.

Gespielt wurde auf einem UWQHD-Monitor mit einer Auflösung von 3.440 × 1.440 Pixeln und sehr hohen, benutzerdefinierten Qualitätseinstellungen, wie der Leser sie auch im Alltag verwendet.

Assassin's Creed Valhalla profitiert stark von SAM

Trotz des Ryzen 9 3900X auf einem B450-Mainboard profitiert das Open-World-Action-RGP Assassin's Creed Valhalla signifikant vom Einsatz von Smart Access Memory.

Im Durchschnitt rendert die Radeon RX 6800 mit aktivem SAM rund 18 Prozent mehr Bilder pro Sekunde und kommt auf durchschnittlich 91 FPS wo ohne SAM bei 77 FPS Schluss war. Auch die maximal berechneten Frames per Second steigen um rund 10 Prozent und die CPU- und GPU-Latenz verbessert sich deutlich.

Auch in Sachen 1% Perzentil (+ 19 Prozent) und 0,1% Perzentil (+ 12 Prozent) profitieren stark vom Vollzugriff des Ryzen 9 3900X auf den gesamten VRAM der Radeon RX 6800.

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Assassin's Creed Valhalla ohne Smart Access Memory

Assassin's Creed Valhalla mit Smart Access Memory

Red Dead Redemption 2 mit 9 Prozent mehr Bildern pro Sekunde

Auch in Red Dead Redemption 2 profitiert von SAM und legt im Durchschnitt 7 Bilder pro Sekunde zu, was einem FPS-Zuwachs von rund 9 Prozent entspricht.

Vor allem das FPS-Minimum steigt von vormals 27 Bildern pro Sekunde ohne SAM auf 67 Bilder pro Sekunde mit SAM an, ein Plus von 137 Prozent, das in einem weiteren Durchlauf bestätigt werden konnte.

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Red Dead Redemption 2 ohne Smart Access Memory

Red Dead Redemption 2 mit Smart Access Memory

Control mit deutlich besseren 0,2% Perzentil

Control kann mit Smart Access Memory um durchschnittlich 3 Bilder pro Sekunde oder umgerechnet rund 4 Prozent zulegen, profitiert aber vor allem von rund 40 Prozent höheren 0,2 Perzentil, die von 48 auf 68 Bilder pro Sekunde ansteigen.

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Control ohne Smart Access Memory

Control mit Smart Access Memory

Horizon Zero Dawn interessiert sich nicht für SAM

Als einziger Titel der Testreihe reagiert Horizon Zero Dawn mit Ausnahme der maximalen Bilder pro Sekunde kaum bis gar nicht von Smart Access Memory und gibt sich gänzlich unbeeindruckt vom Vollzugriff der CPU auf den VRAM der Grafikkarte. Der gesamte FPS-Verlauf ist mit und ohne SAM in etwa identisch.

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Horizon Zero Dawn ohne Smart Access Memory

Horizon Zero Dawn mit Smart Access Memory

Dennoch zeigt die Testreihe der ComputerBase-Community ganz deutlich, dass weder ein Ryzen 5000 noch ein aktueller Chipsatz mit Unterstützung für PCIe 4.0 von Nöten ist um mit Hilfe von Smart Access Memory (SAM) erstaunliche Ergebnisse und deutliche Leistungssteigerungen erzielen zu können.

Interessant zu sehen sein wird, wie sich Resizable BAR in Kombination mit Intel-CPUs und der GeForce-RTX-3000-Serie von Nvidia schlagen wird. Das wird jedoch ein Thema des Jahres 2021.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied „Fuchiii“ für seine Unterstützung in Form der Benchmark-Ergebnisse, die diesen Test erst möglich gemacht haben.

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