Intel hat zum Auftakt des Memory & Storage Moment drei neue Speicherprodukte in der Optane-Familie mit 3D-XPoint-Speicher angekündigt. Die Optane P5800X soll die schnellste Enterprise-SSD mit PCIe 4.0 x4 am Markt sein. Zudem gibt es eine neue Hybrid-SSD mit NAND und 3DXP sowie mit Crow Pass eine neue Generation des Optane-DIMM.
Hinweis in eigener Sache: Trotz auferlegtem Presseembargo hatte Intel am gestrigen Abend über einen eigenen Twitter-Account jedermann den Zugang zur eigentlich geheimen Presseveranstaltung gewährt. Aus diesem Grund sah sich ComputerBase nicht genötigt, die Informationen weiterhin vertraulich zu behandeln und ging mit der Meldung online. Obwohl Intel weiterhin über Tweets NDA-Inhalte entblößte, entschied die Redaktion aus Kulanz und aufgrund noch fehlender Details, den Artikel wieder offline zu nehmen, um ihn heute mit Fall des NDA mit mehr Informationen zu veröffentlichen.
Optane P5800X lässt Vorgänger weit hinter sich
Eine neue Generation der High-End-Optane-SSDs hatte Intel bereits unter dem Codenamen Alder Stream in Aussicht gestellt. Jetzt ist der Produktname aus dem Sack: Die Optane SSD P5800X folgt auf die Optane P4800X (Test) und soll die schnellste SSD nicht nur in Intels Portfolio bilden: Intel spricht zum Auftakt von der weltweit schnellsten Server-SSD mit PCIe 4.0 x4.
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Intel Optane SSD P5800X (Bild: Intel)
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Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
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Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Je nach Szenario werden die im Vorfeld genannten 2 Millionen IOPS oder im Spezialfall (512 Byte Mode, QD 64) sogar 4,6 Millionen IOPS versprochen. Hinkte die P4800X beim sequenziellen Durchsatz mit maximal 2,4 GB/s noch hinterher, sind es bei der P5800X schnelle 7,2 GB/s lesend und 6,2 GB/s schreibend in der Spitze. Auch die Latenzen wurden weiter reduziert.
Optane P5800X
Optane P4800X
Micron X100
Formfaktor
2,5" U.2
2,5" U.2 / Add-in Card
Add-in Card
Schnittstelle
PCIe 4.0 x4
PCIe 3.0 x4
PCIe 3.0 x16
Speicherkapazitäten
400/800/1.600/3.200 GB
375/750/1.500 GB
805 GB
Sequenziell Lesen (max.)
7,2 GB/s
2,4 GB/s
10 GB/s
Sequenziell Schreiben (max.)
6,2 GB/s
2,0 GB/s
9 GB/s
4K Random Read/Write (max.)
1,5 Millionen IOPS
550.000/500.000 IOPS
2,20/1,88 Millionen IOPS
4KB Random Read/Write Mix (70%/30%)
1,8 Millionen IOPS
500.000 IOPS
k. A.
DWPD
100
30/60
100
Das Duell gegen die Micron X100 mit PCIe 3.0 x16 und bis zu 10 GB/s kann die P5800X aber nicht klar für sich entscheiden. Daher auch die Eingrenzung auf die schnellste Enterprise-SSD mit PCIe 4.0 x4 und nicht die schnellste SSD der Welt.
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Intel Optane SSD P5800X (Bild: Intel)
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Intel Optane SSD P5800X
Intel Optane SSD P5800X
Mit Hilfe der zweiten Generation 3D XPoint legen Speicherkapazität und Haltbarkeit zu. Die P5800X wird in Varianten mit 400 GB, 800 GB, 1,6 TB und 3,2 TB erscheinen, bei der P4800X ist schon bei 1,5 TB Schluss. Außerdem steigen die Drive Writes Per Day (DWPD) als Haltbarkeitsparameter von maximal 60 beim Vorgänger auf nun 100 DWPD. Augenscheinlich verzichtet Intel nun auf den AIC-Formfaktor (Add-in Card) und setzt bei der P5800X ausschließlich auf 2,5 Zoll mit U.2-Port.
Optane Persistent Memory in 3. Generation mit Sapphire Rapids
Beim Optane Persistent Memory, auch als Optane DIMM bekannt, steht mit Crow Pass die inzwischen dritte Generation auf dem Plan, die aber erst mit der kommenden Server-Plattform Sapphire Rapids erscheinen soll, mit der frühestens Ende 2021 zu rechnen ist.
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Intel Optane Persistent Memory (Bild: Intel)
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Intel Optane Persistent Memory
Intel Optane Persistent Memory
Intel Optane Persistent Memory
Intel Optane Persistent Memory
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Intel Optane Persistent Memory
Intel Optane Persistent Memory
Intel Optane Persistent Memory
Bereits für Cooper Lake-SP wurde in diesem Jahr die zweite Generation als Intel Persistent Memory 200 Series (Pmem 200) eingeführt, die den Codenamen Barlow Pass trägt. Ein Unterschied zum Vorgänger Apache Pass (Pmem 100) ist der laut Intel im Durchschnitt um 25 Prozent erhöhte Durchsatz und eine reduzierte Leistungsaufnahme. Pro Sockel sollen bis zu 6 TB Pmem 200 einsetzbar sein, was aber erst für Ice Lake-SP mit seinem neuen Acht-Kanal-Speicherinterface gilt. Beim aktuellen Server-Prozessor Cooper Lake-SP mit Sechs-Kanal-Speicher ist bei 4,5 TB Schluss.
Hybrid-SSD mit NAND und 3DXP in Neuauflage
Unter dem Codenamen Pyramid Glacier erscheint die Optane Memory H20, eine SSD, die einen großen Teil 3D-NAND mit einem kleinen Teil 3D XPoint vereint. Der Nachfolger der Optane Memory H10 wird neue Generationen der beiden Speichertypen bieten. Geplant sind Varianten mit 512 GB oder 1 TB NAND-Speicher, die je 32 GB Optane-Speicher als Zwischenablage für häufig genutzte Daten besitzen.
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Intel Optane Memory H20 SSD (Bild: Intel)
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Intel Optane Memory H20 SSD
Intel Optane Memory H20 SSD
Intel Optane Memory H20 SSD
Die Schnittstelle bleibt bei PCIe 3.0 x4, den Einsatz von PCIe 4.0 erachtet Intel bei diesem Produkt nicht als notwendig. Zur Leistung machte Intel noch keine Angaben. Mit neuen Controllern für NAND und 3DXP sind aber Unterschiede denkbar. Der Formfaktor bleibt mit M.2 2280 ebenfalls unverändert. Die Einführung der Intel Optane H20 SSD soll im zweiten Quartal 2021 erfolgen.
Update 16.12.2020 18:18 Uhr
Wie die Redaktion auf Nachfrage zur Verfügbarkeit von Intel erfuhr, wird die Optane P5800X bereits an einige Geschäftskunden ausgeliefert. Bis Server-Anbieter die P5800X in ihr Portfolio aufnehmen, wird es aber wohl noch einige Monate dauern, da noch die Phase der Produktqualifizierung laufe.
Update 18.12.2020 12:05 Uhr
Mehrere Hinweise auf das Preisniveau der Optane P5800X liegen inzwischen vor. Laut dem für Leaks berüchtigten Chiphell-Forum kostet die P5800X mit 400 GB 1.031 US-Dollar, mit 800 GB 1.773 US-Dollar und mit 1,6 TB 3.230 US-Dollar. Es dürfte sich dabei um Handelspreise vor Steuern handeln. Bei Händlern in Österreich werden aktuell rund 1.155 Euro, 1.950 Euro und 3.485 Euro aufgerufen, hier sind die Steuern inklusive. Ein niedrigeres Preisniveau als bei der P4800X ist somit nicht zu erwarten, dafür gibt es teils eine Verdreifachung der Leistung.
Überraschend ist das weitere Posting im Verlauf, welches von Eagle Stream als Plattform-Grundlage für Sapphire Rapids und Pmem 300 erst im Jahr 2023 spricht. Da es sich nur um einen kleinen Ausschnitt handelt, ist nicht genau bestimmbar, um welches Feature es sich handelt. Intel hatte bisher stets betont, Sapphire Rapids erscheint Ende 2021 in kleiner Dosierung, in Masse im Jahr 2022.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.