AllInfo

Deutsche Exporte holen nur langsam auf

Exporte aus Deutschland legen weiter zu, bleiben aber noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im Juli gab es den dritten Monat in Folge ein Wachstum, und doch ist der Export elf Prozent schwächer als vor einem Jahr.

Im Vergleich zum Vormonat zogen die deutschen Ausfuhren im Juli um 4,7 Prozent an. Im Juni hatte es noch zu einem Plus von 14,9 Prozent gereicht, im Mai von 9,0 Prozent. Von Januar bis Juli sanken die Ausfuhren unter dem Strich trotz der Aufholjagd der vergangenen Monate aber um 13,1 Prozent auf 679 Milliarden Euro.

Dabei schrumpfte das Geschäft mit den EU-Staaten um 13,6 Prozent, das mit dem Rest der Welt um 12,4 Prozent. Im April waren die Exporte um um mehr als 30 Prozent eingebrochen – so stark wie noch nie seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Auch bei den Importen liegt das Niveau weiterhin unterhalb der Werte vor der Corona-Krise: Gegenüber Februar betrug das Minus hier 11,5 Prozent.

Ökonomen äußerten sich vorsichtig zu den Zahlen: “Über den Exportanstieg darf man sich verhalten freuen”, befand Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe. “Die wieder besser gefüllten Auftragsbücher sprechen zwar für eine zunehmende Auslastung. Die Corona-Pandemie wird jedoch den Takt vorgeben, wie rasch diese abgearbeitet werden können.”

Arbeit wird teurer

Dabei wurde die Arbeit in Deutschland im zweiten Quartal aufgrund der Corona-Einschränkungen – statistisch gesehen – deutlich verteuert. Die Kosten je geleisteter Arbeitsstunde stiegen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – und damit so stark wie noch nie zum Vorjahr seit dem Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 1996.

Die Arbeitskosten setzen sich aus Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen. Die Bruttoverdienste erhöhten sich im zweiten Quartal dieses Jahres zum Vorjahresquartal um 4,9 Prozent, die Lohnnebenkosten stiegen um 5,7 Prozent. Damit liegt Europas größte Volkswirtschaft allerdings genau im EU-Schnitt.

ar/hb (rtr, dpa, afp)

Exit mobile version