Argentiniens Superclasico erneut verschoben

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Das Final-Rückspiel der Copa Libertadores, der südamerikansichen Klub-Meisterschaft, zwischen River Plate und Boca Juniors wird nochmals verlegt. River-Plate-Fans hatten den Teambus des Lokalrivalen angegriffen.

Das Finale der Copa Libertadores zwischen den argentinischen Stadtrivalen River Plate und Boca Juniors ist erneut vertagt worden. Das Spiel in Buenos Aires wurde auf Antrag von Boca Juniors nach den schweren Ausschreitungen am Samstag auf einen noch nicht festgelegten Termin verschoben. Das teilte der Präsident des südamerikanischen Dachverbands CONMEBOL, Alejandro Domínguez, am Sonntag mit.

Ursprünglich sollte das Final-Rückspiel am Samstag ausgetragen werden. Nach einem Angriff von River-Fans auf den Bus der Boca-Profis wurde das Spiel zunächst auf Sonntag verlegt.

Die Copa Libertadores ist das südamerikanische Pendant zur europäischen Champions League. Das Hinspiel zwischen den beiden Klubs, deren Fans extrem verfeindet sind, war 2:2 ausgegangen. Vor dem Rückspiel hatten River-Plate-Anhänger den Mannschaftsbus von Finalgegner Boca mit Steinen beworfen.

Nach Medienberichten wurden dabei mindestens vier Fenster des Fahrzeugs zerstört, durch die Öffnungen sei Pfefferspray oder Tränengas in den Bus eingedrungen. Außerdem wurde Boca-Kapitän Pablo Perez mit Schnittwunden und Augen-Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht.

Keine Gästefans erlaubt

Das Stadion war mit 66.000 Zuschauern ausverkauft. Die Eintrittskarten für das Rückspiel um den Titel der südamerikanischen Champions League waren ausschließlich an River-Plate-Fans verkauft worden. Seit 2013 dürfen in ganz Argentinien wegen zahlreicher Gewalttätigkeiten keine Gästefans mehr ins Stadion. Bei dem entscheidenden Rückspiel waren 2100 Polizisten im Einsatz.

Boca hatte zunächst den Antrag gestellt, das Spiel zu verschieben, dem der südamerikanische Fußballverband auch zustimmte. Der Verein hatte erklärt, seine Spieler seien nach dem Angriff nicht in der Lage aufzulaufen. Zunächst war von einer Neuansetzung tags darauf ausgegangen, in der aktuellen Erklärung des Verbandes heißt es nun:

“Am gestrigen Nachmittag haben die Boca Juniors beantragt, das Spiel aufgrund der Vorfälle zu verschieben, und es wurde als Priorität festgelegt, dass es unter gleichen Bedingungen gespielt werden kann. Nach den erlittenen Gewalttaten in der Nähe des Stadions und der Feststellung des Ausmaßes und Schweregrads sowie der daraus resultierenden Konsequenzen ist Boca der Auffassung, dass diese Bedingungen nicht erfüllt sind und fordert die Aufhebung des Spiels.”

Nun wird der Kontinentalverband CONMEBOL zusammen mit Klubvertretern über eine Neuansetzung beraten.

to/asz (sid, dpa)