Solarworld ist wieder pleite

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Der deutsche Solarzellen-Hersteller Solarworld ist abermals in die Insolvenz gerutscht. Damit ist der Versuch des Gründers Frank Asbeck endgültig gescheitert, seine Firma doch noch zu retten.

Nicht mal ein Jahr nach der letzten Pleite hat Solarworld erneut Insolvenz angemeldet. Man habe beim Bonner Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Das Unternehmen stellt Solarzellen und -module sowie schlüsselfertige Solaranlagen her. Seine Probleme erklärte Solarworld damit, dass die Preise am Markt weiter gesunken seien und die EU-Kommission Schutzzölle gegen chinesische Billigimporte auslaufen lassen wolle.

Frank Asbeck, Gründer und Chef von Solarworld

Einst war die Solarworld AG, die 1999 an die Börse gebracht wurde, das Vorzeigeunternehmen der deutschen Solarbranche.

Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs kündigte Unternehmensgründer Frank Asbeck sogar an, den Autohersteller Opel kaufen zu wollen, um daraus den “ersten grünen europäischen Autokonzern” zu machen.

Abstieg begann 2011

Ab 2011 geriet Solarworld in die Krise, auch weil das Unternehmen nicht mit den Niedrigpreisen chinesischer Anbieter konkurrieren konnte. Nach sechs Verlustjahren in Folge musste die Firma im Mai 2017 Insolvenz anmelden. 

Firmengründer Asbeck konnte mit Geld aus Katar aber Unternehmensteile aus der Insolvenzmasse herauskaufen und als Solarworld Industries GmbH einen Neustart versuchen.

Es ist diese Firma, die nun insolvent ist. Sie beschäftigt rund 600 Mitarbeiter in zwei Werken in Sachsen und Thüringen, in Bonn ist die Verwaltungszentrale. Die Solarworld AG hatte vor einem Jahr noch knapp 3300 Mitarbeiter.

bea/fab (rtr, dpa)