Nordkorea feuert Kurzstreckenraketen ab

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Nordkorea feuert Kurzstreckenraketen ab

Kriegsdrohungen gehören zur Rhetorik des isolierten Staates. Die Schlagzahl ist derzeit jedoch ungewöhnlich hoch. Mehrere Kurzstreckenraketen wurden abgefeuert, nur drei Tage nach dem Test von Mittelstreckenraketen.

Präsident Kim Jong Un inspiziert einen Raketenkopf (Archivbild)

Nach südkoreanischen Angaben wurden mindestens vier Raketen in der Nähe der Stadt Hamhung abgeschossen. Sie seien etwa 200 Kilometer weit geflogen und vor der Ostküste des Landes ins Japanische Meer gestürzt, teilten die südkoreanischen Streitkräfte mit.

Erst am Freitag hatte Nordkorea trotz eines internationalen Verbots zwei Mittelstreckenraketen getestet. Pjöngjang reagiert mit seinen jüngsten Waffentests offensichtlich auf das jährliche militärische Großmanöver Südkoreas und der USA in der Region, das wie in den Vorjahren für einen Anstieg der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sorgt.

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Seoul sieht sich gewappnet

Südkorea erklärte derweil, es sei jederzeit auf einen neuen Atomtest Nordkoreas vorbereitet. “Wir glauben, dass ein fünfter Atomtest jederzeit stattfinden kann. Die Regierung bereitet sich auf alle Möglichkeiten vor”, sagte ein Sprecher des Wiedervereinigungsministeriums in Seoul.

Im Januar dieses Jahres hatte Nordkorea zuletzt einen Atomtest durchgeführt und behauptet, dabei eine Wasserstoffbombe gezündet zu haben. Im Ausland wird allerdings angezweifelt, dass es sich wirklich um eine H-Bombe oder thermonukleare Bombe handelte. Die Sprengkraft einer solchen Waffe ist wesentlich stärker als die einer herkömmlichen Atombombe. Nordkorea hatte schon 2015 behauptet, es könne Atomwaffen bauen, die klein genug sind, um damit Raketen zu bestücken. Doch Militärs in Südkorea bezweifelten bislang, dass das Nachbarland bereits imstande ist, Atomraketen zu entwickeln.

Im Februar feuerte Nordkoreas Armee eine Rakete ab, um einen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Der Test wurde weithin als verbotener Test einer Langstreckenrakete gesehen. Die Regierung in Pjöngjang sieht das anders. Nach ihrer Lesart handelte es sich bei dem Raketenstart um einen legitimen Teil seines Raumfahrtprogramms. Sowohl der Atomtest vom 6. Januar als auch der Raketentest im Februar verstießen gegen UN-Resolutionen. Der UN-Sicherheitsrat verhängte daraufhin mit Unterstützung von Pjöngjangs bislang engstem Verbündetem China die bisher schärfsten Sanktionen im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm.

Südkoreas Friedensaktivisten gegen Kim

Südkoreanische Aktivisten kündigten unterdessen an, erneut Flugblätter über Nordkorea abwerfen zu wollen. Zehn Millionen Flugblätter, in denen die Verletzung der Menschenrechte durch den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un kritisiert würden, sollten nahe der Grenzstadt Paju abgeworfen werden, sagte der Aktivist Park Sang Hak.

qu/fab (rtr, afp, dpae, APE)


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