Vor Obama-Besuch: Kuba ehrt Maduro

Karibik

Vor Obama-Besuch: Kuba ehrt Maduro

Der Besuch von US-Präsident Obama gilt als historisch: Trotzig empfängt Kubas Staatschef Castro unmittelbar davor den venezolanischen Präsidenten Maduro. Fast provokativ heftet er dem Verbündeten den höchsten Orden an.

Der Präsident Venezuelas, Nicolas Maduro, erhielt bei seinem Besuch in Havanna die höchste Auszeichnung des kommunistischen Karibik-Staats, den José-Martí-Orden. Zur Begründung erklärte die kubanische Regierung, Maduro habe sich stets mit “Mut und Intelligenz” gegen die Einmischung in die internen Angelegenheiten seines Landes zur Wehr gesetzt. Unverblümt wurde damit auf dessen Haltung gegenüber den USA angespielt, und dies zwei Tage vor dem als wegweisend und historisch bewerteten Besuch des US-Präsidenten Barack Obama.

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Gelobt wird Maduros Ablehnung gegen das von Obama unterzeichnete Dekret, in dem Venezuela “ungerechterweise” als Gefahr für die Vereinigten Staaten bezeichnet werde, so die Führer in Havanna. Das Verhältnis zwischen den USA und Venezuela ist seit Jahren angespannt. Maduro ist ebenso wie sein Vorgänger Hugo Chávez ein scharfer Gegner der US-Strategie in Lateinamerika.

Als Zeichen der Solidarität unter Sozialisten steckte Staatschef Raul Castro Maduro (Artikelbild l.) feierlich den höchsten Orden Kubas ans Revers.

Obama ist ab Sonntag für drei Tage zu Gast in Kuba. Es ist die erste Reise eines US-Staatsoberhaupts in den Karibik-Staat seit dem Jahr 1928. Obama und Raúl Castro hatten Ende 2014 eine Annäherung der beiden einstigen Erzfeinde aus Zeiten des Kalten Kriegs eingeleitet.

Im Sommer 2015 eröffneten Kuba und die USA wieder Botschaften. Der aktuelle Besuch soll nach Angaben aus Washington dazu beitragen, den Prozess der Normalisierung zwischen beiden Staaten zu beschleunigen.

SC/uh (afp, rtre, epd)


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