Gewalt im indischen Bundesstaat Haryana

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Gewalt im indischen Bundesstaat Haryana

Es ist der zweite Tag in Folge. Bahnstationen standen bereits in Flammen, auch Geschäfte und Autos wurden angezündet. Im indischen Bundesstaat Haryana greift angesichts der Proteste jetzt das Militär ein.

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Die brutale Vergewaltigung zweier Teenager-Mädchen zeigt, wie massiv Frauen in Indien sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Experten betonen, dass vor allem die Frauen niedriger Kasten Opfer werden. (02.06.2014)

In einigen Agenturberichten ist von einem Toten die Rede, in anderen bereits von vier Getöteten. Wegen gewaltsamer Ausschreitungen zwischen Angehörigen verschiedener Kasten haben die Behörden im nordindischen Bundesstaat Haryana nahe Neu Delhi nun eine Ausgangssperre verhängt. Nach Behördenangaben wurden zudem Soldaten entsandt, die auch den Befehl haben, von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.

Das Zentrum der Proteste ist der Bezirk Rohtak. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Massen von Menschen durch Straßen zogen, Häuser und Bahnhöfe in Brand setzten sowie Straßen und Gleise blockierten. Die Menge ist wütend.

Sie wollen Arbeit

Bereits seit einigen Tagen schwelen in Haryana die Proteste der dominierenden Jat-Kaste, die für sich selbst Quoten für Arbeitsplätze in Behörden und im Bildungswesen fordert. Gespräche über eine Einigung zwischen Regierungsvertretern und Abgesandten der Kaste blieben am Freitag ohen Ergebnis.

Die Polizei von Haryana berichtete von 88 Verletzten. Da alle Landwege blockiert waren, musste die Armee Hubschrauber einsetzen, um das Krisengebiet zu erreichen. Auch etliche Zugverbindungen liegen brach.

Die indische Verfassung schreibt vor, dass eine Diskriminierung niederer Kasten ausgeschlossen sein soll. Die Wirklichkeit scheint mit der Verfassung noch nicht Schritt zu halten.

ml/sti (afp,ap)


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