Massenverhaftungen von Islamisten in Pakistan

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Massenverhaftungen von Islamisten in Pakistan

Im Kampf gegen den islamistischen Terror konnte die pakistanische Armee zuletzt kaum punkten. Nun meldet sie die Festnahme von fast 100 sunnitischen Extremisten. Damit sei auch ein Anschlag verhindert worden.

Durch die Verhaftung von zahlreichen Islamisten habe Pakistan nach Angaben der Streitkräfte Terroranschläge verhindert. 97 Männer seien in der Millionenmetropole Karachi in den vergangenen Monaten festgenommen worden, sagte der Sprecher der Armee, Asim Bajwa, in einer landesweit übertragenen Pressekonferenz. Sie hätten gemeinsam Anschläge geplant.

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Die Männer gehörten Al-Kaida, der pakistanischen Talibangruppe TTP sowie der Gruppe Lashkar-e Jangvi an, die vor allem Anschläge auf die Minderheit der Schiiten verübt. Einige der Verhafteten hätten geplant, den Mörder des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl, Omar Sayed Sheikh, aus dem Gefängnis in Hyderabad zu befreien. Pearl war 2002 enthauptet worden.

Unterschlupf für Extremisten

In der Millionenstadt Karachi haben Tausende Extremisten Unterschlupf gefunden. Jahrelang war die Gewalt dort eskaliert. Nach Einsätzen des Militärs seien gezielte Tötungen um 70 Prozent zurückgegangen, sagte Bajwa. Die Armee steht seit einem Anschlag pakistanischer Taliban auf eine Universität nahe der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar vor drei Wochen unter Druck. 22 Menschen waren getötet worden. Im vergangenen Jahr hatte die Armee mehrfach verkündet, dem Extremismus im Land das Rückgrat gebrochen zu haben.

bri/stu (dpa, rtr)


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