AllInfo

Starker Anstieg rechtsextremer Gewalt

Deutschland

Starker Anstieg rechtsextremer Gewalt

Brennende Flüchtlingsheime, rechte Schlägerbanden – die Zahl rechtsextremer Straftaten steigt steil an. Die meisten Gewalttaten haben einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

Nach vorläufigen Zahlen haben die Sicherheitsbehörden in Deutschland im vergangenen Jahr 13.846 Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund registriert. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2014.

Linken-Abgeordnete Pau

Dies zeigen die Zahlen, die die Linke-Politikerin Petra Pau regelmäßig beim Bundesinnenministerium abfragt und die die Bundestagsabgeordnete jetzt zu einer Jahresübersicht für 2015 zusammengefasst hat. Es handelt sich jedoch lediglich um vorläufige Angaben.

Alarmierende” Zahlen

Pau bezeichnete die Entwicklung als alarmierend. Die tatsächlichen Zahlen dürften überdies weitaus höher liegen: “Erfahrungsgemäß verdoppeln sich die Zahlen nach der Nachmeldung der Polizeibehörden von Bund und Ländern noch einmal”, sagte die Linke-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Die Redaktion empfiehlt

auszuschließen, dass sich die in der Vergangenheit zersplitterten Rechten “neu formieren”. (06.02.2016)

Brennende Autos und zertrümmerte Scheiben – rechte Hooligans haben in einem linken Stadtteil Leipzigs randaliert. Demonstrationen für und gegen die islamfeindliche Legida-Bewegung blieben dagegen friedlich. (12.01.2016)

Auch über die Feiertage gab es wieder Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Innenminister und Verfassungsschützer sind besorgt über die wachsende Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe und das Erstarken der rechten Szene. (27.12.2015)

“Das heißt, wir haben täglich drei bis vier rechtsextrem motivierte Gewalttaten.” Dies zeige, dass der Rechtsextremismus “längst wieder eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen ist, die nicht in das menschenfeindliche Muster der Nazis passen”, betonte die Abgeordnete.

Laut ihrer Statistik registrierten die Behörden im vergangenen Jahr 921 rechtsextreme Gewalttaten (2014: 496) mit 691 Verletzten (2014: 431). Die meisten dieser Gewalttaten, insgesamt 612, waren fremdenfeindlich motiviert. Damit hat sich diese Zahl im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt.

wl/gri (dpa)

Exit mobile version