CPU-Gerüchte: AMDs Genoa für Server mit 96 Zen-4-Kernen

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Vermutlich Ende 2022 wird AMDs Genoa-Server-CPU enthüllt. Erste vermutete Eckdaten zeigen ein interessantes Komplettpaket, welches mit 96 Zen-4-Kernen startet, mit 128 PCIe-Lanes der fünften Generation weitergeht und mit einem breiten 12-Kanal-Speicherinterface im riesigen Sockel SP5 mit 6.096 Kontaktflächen seinen Platz findet.

Einige der Gerüchte klingen heute fast zu schön um wahr zu sein, auf der anderen Seite hat AMD in den letzten Jahren bewiesen, gern einen Schritt weiter zu gehen als der Normalfall. Da Milan mit Zen 3 keine zusätzliche Kern-Bestückung erhält und bei 64 Kernen im Maximum wie der Vorgänger verbleibt, gilt der Schritt auf 96 Kerne mit Genoa als gesichert. Ende 2022 auch PCI Express der fünften Generation anzubieten, ist nach zwei Generationen (Rome, Milan) mit PCIe 4.0 auch wahrscheinlich. Da sich die gesamte Anzahl auch nicht erhöht, dürfte das zutreffen.

Das größte Fragezeichen steht hinter dem Speicherinterface. Ein Update erscheint sinnvoll, acht Kanäle gibt es schon eine halbe Ewigkeit bei AMD. 12 Kanäle wären auch hier ein Plus von 50 Prozent, so wie bei den Kernen, es würde demnach ziemlich im Gleichgewicht bleiben. Zusammen mit DDR5-5200 würde sich die Speicherbandbreite ungefähr verdoppeln. Doch zwölf Speicherkanäle bringt Herausforderungen in gewissen Bereichen. Für die Topmodelle ist das zweifelsohne der richtige Weg, doch kleinere CPUs mit vielleicht nur 16, 24 oder 32 Kernen bräuchten dies nicht per se. Eventuell löst AMD dies, indem ein zweiter I/O-Die aufgelegt wird.

Apropos Dies: Laut Gerüchten sollen es auch bei Zen 4 weiterhin Acht-Kern-Dies sein, also müssten 12 Chiplets plus I/O-Die verbaut werden. Da die Anzahl der Kontakte um 50 Prozent steigt und damit auch das Package deutlich wachsen muss, ist der Platz dafür vorhanden; es könnte einfach an jeder Ecke einer zusätzlicher CPU-Die angebaut werden.

AMD Epyc Rome (Bild: AMD)

Das größere Package hätte auch noch weitere Vorteile: Die TDP könnte nochmals erhöht werden. Da die kühlbare Fläche steigt, sollen die CPUs von AMD in Zukunft auch bis 400 Watt aufgestellt sein. Auch Intel geht diesen Weg.

Was an den Gerüchten dran ist, dürften die kommenden 1,5 Jahre zeigen. Zuvor muss AMD erst einmal die dritte Generation Epyc, Codename Milan, in den Markt schicken. Angeblich soll dies noch in den kommenden vier Wochen geschehen.

Einer der prominenten Abnehmer für Zen 4 Genoa wird der von HPE realisierte Exascale-Supercomputer El Capitan sein, der zudem auf AMD Radeon Instinct setzt.