Im Test vor 15 Jahren: Einsteiger-Grafikkarten waren laut oder langsam

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Nachdem ATi sich mit der Radeon X1900 XT(X) die Leistungskrone sicherte, setzte Nvidia mit der GeForce 7300 GS (Test) im Einsteigermarkt zum Angriff auf ATi an. In puncto Leistung sah es im Vergleich mit der Radeon X1300 Pro schlecht aus, diese hatte jedoch auch ihre Schwächen.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Nvidias erste 90-nm-GPU
  2. Langsam, aber immerhin leise

Nvidias erste 90-nm-GPU

Die G72-GPU war mit 112 Millionen Transistoren nicht nur bedeutend schlanker als der große G70-Chip, sondern vor allem Nvidias erster Grafikchip, der in einem 90-nm-Fertigungsverfahren hergestellt wurde. Das senkte Chipgröße und Herstellungskosten ebenso wie Leckströme und damit einhergehend den Stromverbrauch. Der direkte Konkurrent der GeForce 7300 GS hörte auf den Namen Radeon X1300 Pro und war – wie alle ATi-GPUs seit der Radeon-500-Serie – ebenfalls im 90-nm-Verfahren gefertigt. Im Vergleich zu der ATi-Grafikkarte verfügte die GeForce über eine mehr als halb so kleine Pixelfüllrate und eine marginal geringere Texelfüllrate. Dafür war der Dreiecksdurchsatz um etwa ein Drittel höher. Wie die GeForce 6200 TC konnte die 7300 GS zusätzlich zu ihrem Grafikspeicher bis zu 128 MByte des Systemspeichers abzwacken, was die mageren 6.464 MByte/s unterstützen sollte.

GeForce 6200 TC
GeForce 7300 GS
GeForce 6600 GT
Radeon X1300 Pro

Chip
NV44
G72
NV43
RV515

Transistoren
75 Mio.
112 Mio.
146 Mio.
105 Mio.

Fertigung
110 nm
90 nm
110 nm
90 nm

Chiptakt
350 MHz
550 MHz
500 MHz
600 MHz

Pixel-Pipelines
4
8
4

Shader-Einheiten
pro Pipeline (MADD)
1
2
1

ROPs
2
4

Pixelfüllrate
700 MPix/s
1.100 MPix/s
2.000 MPix/s
2.400 MPix/s

TMUs je Pixel-Pipeline
1

Texelfüllrate
1.400 MTex/s
2.200 MTex/s
4.000 MTex/s
2.400 MTex/s

Vertex-Shader
3
2

Dreiecksdurchsatz
262,5 MV/s
412,5 MV/s
375 MV/s
300 MV/s

Pixel-Shader
PS 3.0

Vertex-Shader
VS 3.0

Speichermenge
64 MByte DDR1
+ 192 MByte
128 MByte DDR2
+ 128 MByte
128 MByte GDDR3
256 MByte GDDR3

Speichertakt
275 MHz
405 MHz
500 MHz
400 MHz

Speicherinterface
64 Bit
128 Bit

Speicherbandbreite
4.400 MByte/s
+ Systemspeicher
6.464 MByte/s
+ Systemspeicher
16.000 MByte/s
12.800 MByte/s

Interface
PCIe
PCIe/AGP
PCIe

SLI/CF-Unterstützung
Nein
Ja (PCIe)
Ja

Am unteren Leistungsspektrum angesiedelt, kam die GeForce 7300 GS mit einem Low-Profile-Kühler in Single-Slot-Ausführung aus. Die Stromversorgung erfolgte vollständig über den PCI-Express-Steckplatz.

Langsam, aber immerhin leise

Wer eine Low-End-Grafikkarte kaufte, der konnte nicht damit rechnen, aktuelle 3D-Spiele flüssig in hohen Einstellungen spielen zu können. In den Benchmarks zeigte sich dennoch ein deutlicher Unterschied zwischen der Radeon X1300 Pro, die für 100 Euro erhältlich war, und der 75 Euro teuren GeForce 7300 GS. Bereits ohne Kantenglättung oder anisotrope Filterung arbeitete die Radeon im Durchschnitt etwa 20 Prozent schneller. Wenn zusätzlich die Bildverschönerungen eingeschaltet wurden, lag der Vorsprung – abhängig von der Auflösung – zwischen 73 und 90 Prozent. Ein realistisches Szenario war dies aufgrund der ohnehin geringen Bildwiederholraten nicht.

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Performancerating 1280x1024Performancerating 1600x1200Rating 1280×1024 4xAA/16xAFRating 1600×1200 4xAA/16xAF3DMark05 – 1280x10243DMark05 – 1600x12003DMark06 – 1280x10243DMark06 – 1600x1200Age of Empires 3 – 1280x1024Age of Empires 3 – 1600x1200Aquamark 3 – 1280x1024Aquamark 3 – 1600x1200Battlefield 2 – 1280x1024Battlefield 2 – 1600x1200Call of Duty 2 – 1280x1024Call of Duty 2 – 1600x1200Doom 3 – 1280x1024Doom 3 – 1600x1200F.E.A.R. – 1280x1024F.E.A.R. – 1600x1200Far Cry – 1280x1024Far Cry – 1600x1200HL2: Lost Coast – 1280x1024HL2: Lost Coast – 1600x1200Quake 4 – 1280x1024Quake 4 – 1600x1200Serious Sam 2 – 1280x1024Serious Sam 2 – 1600x1200Splinter Cell 3 – 1280x1024Splinter Cell 3 – 1600x1200The Chronicles of Riddick – 1280x1024The Chronicles of Riddick – 1600x1200FableMark v1.0TempleMark v1.06VillageMark v1.20MDolencs Fillrate Tester 1600x1200MDolencs Fillrate Tester 1600×1200 4xAAShaderMark 2.1WMV HD-Wiedergabe (CPU-Last)

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Was der GeForce 7300 GS die Leistung war, war der Radeon X1300 Pro die Lautstärke. Die Grafikkarte kam im Test sowohl im Leerlauf als auch unter Last auf 67 dB(A) und war damit etwa 7,5 Mal so laut wie die GeForce. Es war allerdings davon auszugehen, dass Modelle aus dem Handel zumindest im Leerlauf einen geringeren Lautstärkepegel aufwiesen. Auch beim Stromverbrauch konnte die GeForce glänzen: Das Gesamtsystem genehmigte sich im Leerlauf 14 und unter Last 22 Watt weniger als mit der Radeon X1300 Pro.

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LautstärkeStromverbrauchTemperaturÜbertaktbarkeit

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Wer sich auf der Suche nach einer günstigen, effizienten und vor allem leisen Grafikkarte befand, war mit der GeForce 7300 GS gut beraten. Für einen kleinen Aufpreis konnte zwar auch die Radeon X1300 Pro erworben werden, in Anbetracht der B-Noten war diese aber nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Für halbwegs anspruchsvolle Spieler waren beide Modelle eine schlechte Wahl.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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