Im Test vor 15 Jahren: Dual-Core-CPUs von AMD und Intel im Duell

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Im Test vor 15 Jahren traten mit dem AMD Athlon 64 FX-60 und dem Intel Pentium Extreme Edition 955 (Test) die zwei schnellsten Prozessoren der Hersteller gegeneinander an. Zwei Kerne gab es bei beiden CPUs, der Pentium 955 verfügte dank moderner Fertigung aber über deutlich mehr Transistoren.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Zwei Topmodelle mit je zwei Kernen
  2. Intels Netburst war am Ende
  3. Der AMD FX war besser, aber nicht empfehlenswert

Zwei Topmodelle mit je zwei Kernen

Der Athlon 64 FX-60 war technisch nur ein höher getakteter Athlon 64 X2. Mit 2,6 GHz war er 200 MHz höher getaktet als das zuvor schnellste Modell, der Athlon 64 X2 4800+. Dank des offenen Multiplikators und des moderaten Stromverbrauchs konnte der Takt aber problemlos auf 2,8 GHz angehoben werden. Anders stellte sich die Lage bei dem Pentium Extreme Edition 955 als Spitze der neuen Pentium-D-9xx-Familie dar.

Pentium XE 955 vs. Athlon 64 FX-60

Die moderne 65-nm-Fertigung sollte nicht nur die Leckströme senken, sondern ermöglichte es auch, deutlich mehr Transistoren pro Fläche unterzubringen. Während es der Athlon 64 FX-60 auf 233 Millionen Transistoren auf 199 mm² brachte, konnte Intel 376 Millionen Transistoren auf 162 mm² unterbringen. Ein beträchtlicher Teil davon entfiel auf die insgesamt 4 MByte L2-Cache. Als Extreme Edition verfügte Intels Spitzenprozessor zudem nicht nur über zwei physische Kerne, sondern zusätzlich über zwei virtuelle Hyper-Threading-Kerne.

Die Prozessoren im Überblick

Merkmale
Pentium D 9xx,
Pentium
Extreme
Edition 955
Pentium D 8xx,
Pentium
Extreme
Edition 840
Pentium 4 6xx,
Pentium 4
Extreme
Edition 3,73
Athlon 64 X2
Athlon 64 FX-60
Athlon 64
Athlon 64 FX

Codename
Presler
Smithfield
Prescott 2M
Manchester (1 MB)
Toledo (2 MB)
Venice (512 kB)
San Diego (1 MB)

Taktrate oder
Modellnummer
(Takt in GHz)
920 (2,8)
930 (3,0)
940 (3,2)
950 (3,4)
EE955 (3,46)
820 (2,8)
830 (3,0)
840 (3,2)
EE840 (3,2)
630 (3,0)
640 (3,2)
650 (3,4)
660 (3,6)
670 (3,8)
EE 3733 MHz
3800+ (2,0)
4200+ (2,2)
4400+ (2,2)
4600+ (2,4)
4800+ (2,4)
FX-60 (2,6)
3000+ (1,8)
3200+ (2,0)
3500+ (2,2)
3700+ (2,2)
3800+ (2,4)
4000+ (2,4)
FX-55 (2,6)
FX-57 (2,8)

Fertigung
65 nm
90 nm

Sockel
Sockel 775
Sockel 939

Dual-Core

×

×

Multithreading
✓ (Nur EE)

×

Front-Side-Bus
800 MHz QDR
1.066 MHz QDR
800 MHz QDR
800 MHz QDR
1.066 MHz QDR
entfällt

Front-Side-Bus-Last
2
1
entfällt

Transistoren
376 Mio.
230 Mio.
169 Mio.
154 Mio.
233 Mio.
68,5 Mio.
114 Mio.

Chipgröße
162 mm²
206 mm²
135 mm²
147 mm²
199 mm²
83,5 mm²
115 mm²

L1-Execution-Cache
2 × 12.000 µ-Ops
12.000 µ-Ops
2 × 64 kByte
64 kByte

L1-Daten-Cache
2 × 16 kByte
16 kByte
2 × 64 kByte
64 kByte

L2-Cache
2 × 2.048 kByte
2 × 1.024 kByte
2.048 kByte
2 × 512 kByte
2 × 1.024 kByte
512 kByte
1.024 kByte

L2-Anbindung
256 Bit
128 Bit

L2-Modus
L1 inclusive
L1 exclusive
L1 exclusive

Cache insgesamt
4.096 kByte
2.048 kByte
1.024 kByte
1.280 kByte
2.304 kByte
640 kByte
1.152 kByte

Intels Netburst war am Ende

Unter der Haube des Pentium steckte trotz moderner Fertigung und großzügig bemessenen L2-Caches die veraltete Netburst-Architektur. Damit konnte sich der Athlon 64 FX-60 ohne große Probleme die Leistungskrone in den Benchmarks sichern. In jeder einzelnen Kategorie abseits von Rendering arbeitete der Dual-Core-Athlon schneller als Intels Pentium 955 Extreme Edition. Im Durchschnitt lag der Vorsprung zwischen 4 und 9 Prozent, über alle Tests gemittelt ergab sich damit ein Leistungsvorteil von 8 Prozent. Tatsächlich erreichte selbst der Athlon 64 X2 4600+ mit lediglich 2 GHz Takt die gleiche Leistung wie der hochgezüchtete Pentium mit 3,46 GHz. Dieser konnte nur im Rendering-Benchmark glänzen, wo er 10 Prozent schneller arbeitete als der FX-60.

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Performancerating: GesamtPerformancerating: MultimediaPerformancerating: OfficePerformancerating: PackenPerformancerating: SpielePerformancerating: Rendering7-Zip (32-Bit)7-Zip (64-Bit)Bapco Sysmark 2004 SE – 2DCBapco Sysmark 2004 SE – 3DCBapco Sysmark 2004 SE – CBapco Sysmark 2004 SE – DABapco Sysmark 2004 SE – DCBapco Sysmark 2004 SE – GesamtBapco Sysmark 2004 SE – ICCBapco Sysmark 2004 SE – OPBapco Sysmark 2004 SE – WPBattlefield 2 1.03DV zu DivX 6.1DV zu H.264DV zu MPEG2DV zu WMVDV zu WMV Adv. Prof.FarCry 1.32 (32-Bit)FarCry 1.32 (64-Bit)FearFuturemark 3DMark03Futuremark 3DMark03 CPUFuturemark 3DMark05Futuremark 3DMark05 CPUFuturemark PCMark05Futuremark PCMark05 FestplatteFuturemark PCMark05 GrafikFuturemark PCMark05 ProzessorFuturemark PCMark05 SpeicherH.264 nach H.264 (iPod)Half-Life 2 Lost Coast (32-Bit)iTunes: WAV zu AACiTunes: WAV zu Lossless M4AiTunes: WAV zu MP3Lame: WAV zu MP3Maxon Cinebench 2003 (32-Bit)Maxon Cinebench 2003 (64-Bit)MPEG2 zu DivX 6.1MPEG2 zu H.264MPEG2 zu WMV9 Adv. Prof.Nero Recode DV zu H.264Nero Recode DVD zu DVD-5Nero Recode MPEG2 zu H.264Newtek Lightwave 8.5 (32-Bit)OggPainkiller Booh 1.50Photoshop CS2POV-Ray 3.7 x32POV-Ray 3.7 x32 SSE2POV-Ray 3.7 x64Quake 4 1.04Serious Sam 2Unreal Tournament 2004 (32-Bit)Unreal Tournament 2004 (64-Bit)WinRAR 3.51

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Der Intel Pentium 955 Extreme Edition war nicht nur langsamer, sondern hatte auch eine höhere Energieaufnahme als der Athlon 64 FX-60. Der Strombedarf des Gesamtsystems war im Idle 55 Watt höher, unter Last sogar 94 Watt. Einer der Gründe für den ungewöhnlich hohen Stromverbrauch des Pentium im Idle war, dass die Energiesparfunktionen zum Testzeitpunkt noch nicht funktionierten. Unter Last lag es hingegen einzig an der Ineffizienz der Netburst-Architektur.

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Stromverbrauch: Volllast (PCMark05)Stromverbrauch: Windows Desktop (Idle)Thermal Design Power (Herstellerangabe)Overclocking: Last (PCMark05)Overclocking: Stromverbrauch

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Der AMD FX war besser, aber nicht empfehlenswert

Wer unbedingt den schnellsten Prozessor wollte, musste zum Athlon 64 FX-60 greifen. Eine Empfehlung für eine der beiden CPUs konnte ComputerBase damals in Anbetracht der Preise von 980 Euro (Intel) und 1.015 Euro (AMD) nicht geben. Ein weit besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bot beispielsweise der Athlon 64 X2 4600+, der gleich schnell wie der Pentium 955 Extreme Edition war.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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