Zur Einführung von G-Sync Ultimate vor zwei Jahren hatte Nvidia noch eine Spitzenhelligkeit von mindestens 1.000 cd/m² als eine Voraussetzung für entsprechend zertifizierte Monitore genannt. Jüngst tauchten aber Monitore mit G-Sync Ultimate auf, die dies nicht erfüllen. Es zeigt sich, dass Nvidia die Richtlinien geändert hat.
Diverse HDR-600-Monitore sind „Ultimate“
Indirekt hat Nvidia selbst auf die heimliche Änderung hingewiesen, denn im Zuge der Ankündigung von zwei Neuzugängen unter den Monitoren mit G-Sync Ultimate fiel der Website PC Monitors etwas auf: Angepriesen wurden MSI MEG381CQR und LG 34GP950G als neue Modelle mit G-Sync Ultimate, obwohl beide nur mit DisplayHDR 600 zertifiziert sind, was für eine Spitzenhelligkeit von mindestens 600 cd/m² und nicht für mindestens 1.000 cd/m² wie bei DisplayHDR 1000 steht. Sogar Monitore mit DisplayHDR 400, wofür bereits mindestens 400 cd/m² genügen, werden laut dem Hinweis inzwischen von Nvidia unter G-Sync Ultimate geführt.
Would be helpful if @nvidia could clarify what 'G-SYNC Ultimate' actually means. It used to be VESA DisplayHDR 1000 with FALD. Then applied to some VESA DisplayHDR 600 models. And now you've certified some VESA DisplayHDR 400 models as 'G-SYNC Ultimate'? https://t.co/4DTcv3ikkX
— PC Monitors (@pcmonitors) January 17, 2021
Die Redaktion kann den Hinweis nach eigener Recherche zum Teil bestätigen, wie folgende Liste zeigt. Nicht immer lässt sich jedoch klar herausstellen, welche Zertifizierung wirklich vorliegt, da die Herstellerseiten diesbezüglich manchmal Lücken offenbaren und die Produktlisten bei der VESA nicht alle Modelle aufführen.
Nvidia spricht nur noch von „Lifelike HDR“
Augenscheinlich wurden die Richtlinien von Nvidia für G-Sync Ultimate ohne Ankündigung und somit heimlich geändert. Auf der eigenen Webseite von Nvidia steht in der Beschreibung von G-Sync Ultimate sowie im Vergleich zu G-Sync und G-Sync Compatible nun nichts mehr von „1000 nits“ bezogen auf HDR, stattdessen findet sich dort die Floskel „Lifelike HDR“ wieder, die offenbar großen Spielraum bei der geforderten Helligkeit der Monitore lässt.
Look at the difference between this page (https://t.co/xbQ0rQDuQn) now vs. all the way back in… November 2020. Subtle removal of reference to 'Best HDR 1000 nits' and changed to 'Lifelife HDR' – without telling anybody. pic.twitter.com/mayHvebhfQ
— PC Monitors (@pcmonitors) January 17, 2021
Warum Nvidia die Anforderungen demnach herabgesetzt hat und warum dies nicht öffentlich kommuniziert wurde, bleibt vorerst unbeantwortet. ComputerBase hat bei Nvidia nachgefragt, kurzfristig aber noch keine Antwort erhalten.