Nvidia hat die RTX-3000-Familie für Notebooks enthüllt. Zum Start gibt es die drei Modelle GeForce RTX 3080, RTX 3070 und RTX 3060 in Max-P- und Max-Q-Konfiguration. Das Topmodell dürfte es mit dem eigenen Anspruch in diesem Jahr allerdings schwer haben. Ebenfalls vorgestellt hat Nvidia die RTX 3060 mit 12 GB für Ende Februar.
70 Notebook-Designs zum Start
Nvidia verspricht für die neue Generation noch schlankere und schnellere Gaming-Notebooks, bereits zum Verkaufsstart am 26. Januar sollen 70 Designs von allen großen Herstellern verfügbar sein, unter anderem Acer, Razer und Gigabyte haben bereits Produkte präsentiert.
70 Laptops mit Nvidia RTX 3000 zum Start
Laptops mit Nvidia RTX 3000 bieten neue Funktionen
Hinter den Kulissen will Nvidia in dieser Generation noch stärker dafür gesorgt haben, dass „RTX-30-Laptops“ von OEMs den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Mit Dynamic Boost 2.0 und Whisper Mode 2.0 können die Notebooks das verfügbare Leistungsbudget beispielsweise noch optimaler auf GPU, CPU und Speicher aufteilen respektive für einen leisen Betrieb wie nur möglich sorgen, mit neuen Treibern ist darüber hinaus die PCIe-Funktion Resizable BAR nutzbar – Intel hatte das schon am Vorabend verraten (bereits verfügbare GeForce-RTX-3000-Grafikkarten benötigen ein VBIOS-Update).
Eigenen Angaben zufolge hat Nvidia in dieser Generation auch darauf hingewirkt, die drei vorgestellten GPUs in jeweils optimal angepassten Systemen unterzubringen. Aus dieser Denkweise hervorgegangen sind „GeForce-RTX-3060-Notebooks“ wie das Lenovo Legion Slim 7 oder das „GeForce-RTX-3070-Notebook“ Asus G15, das wie beispielsweise auch die neuen Razer Blade 15 und 17 erstmals über ein QHD-Display verfügt, das der Leistungsklasse der GPU angemessen ist. Auch „GeForce-RTX-3080-Laptops“ setzen Nvidias Definition zufolge auf QHD und nicht UHD.
-
Die Klasse der GeForce-RTX-3060-Notebooks
Bild 1 von 3
Die Klasse der GeForce-RTX-3060-Notebooks
Die Klasse der GeForce-RTX-3070-Notebooks
Die Klasse der GeForce-RTX-3070-Notebooks
Wie viel schneller die neue Generation gegenüber der alten in Spielen ist, darauf ging Nvidia am Ende allerdings nicht ein. Und das dürfte einen Grund haben.
Die mobile RTX 3080 nutzt eine andere GPU
Mit GeForce GTX 1000 „Pascal“ hatte Nvidia die Nomenklatur der mobilen und der Desktop-GPUs angeglichen und damit gerechtfertigt, dass Notebook-GPUs mit gleichem Namen nur zehn Prozent hinter den Desktop-Lösungen zurückliegen durften, bei effizienteren Max-Q-Varianten waren es noch einmal zehn Prozent. Weil dieselbe Klasse auf derselben GPU basierte und die hohen Desktop-Taktraten oftmals mit überproportionalem Mehrverbrauch erkauft werden, ging die Rechnung bei Pascal sehr gut, bei Turing noch gerade so auf. Die Vorzeichen bei GeForce RTX 3000 sind zumindest beim Topmodell andere.
Anders als im Desktop setzt die mobile GeForce RTX 3080 nicht wie die Desktop-Variante auf den großen GA102 mit 8.704 aktiven Shadern, sondern auf den von GeForce RTX 3070 und 3060 Ti aus dem Desktop bekannten GA104, der hier allerdings den Vollausbau mit 6.144 aktiven Shadern (-30 Prozent zur RTX 3080 FE) statt 5.888 (3070) respektive 4.864 (3060 Ti) nutzt. Weil auch die GPU und der Speicher niedriger takten, dürfte die mobile GeForce RTX 3080 dennoch nicht bis auf zehn Prozent an die Desktop-Version mit 320 Watt TDP und GA102 herankommen.
Konsequenterweise bietet die mobile GeForce RTX 3070 ebenfalls weniger Shader (-13 Prozent) und die mobile GeForce RTX 3060 nutzt nicht den GA104 wie die GeForce RTX 3060 Ti im Desktop sondern den neuen GA106, allerdings entgegen der Gerüchte mit derselben Anzahl Shader. Der Abstand zu den Desktop-Varianten dürfte in beiden Fällen kleiner, bei der GeForce RTX 3060 potentiell sogar deutlich kleiner sein als beim Topmodell.
In diesem Punkt müssen Tests im weiteren Verlauf des Monats erst noch zeigen, wie groß der Leistungsunterschied zwischen RTX 2000 Mobile und RTX 3000 Mobile jeweils ist und wie es um den Unterschied zwischen Desktop und Notebook in dieser Generation steht
Im Notebook auf ca. 150 Watt gedeckelt
Hintergrund für den Wechsel von GA102 auf GA104 bei der mobilen GeForce RTX 3080 ist der Stromverbrauch. Im Desktop darf sich die GeForce RTX 3080 FE 320 Watt genehmigen – zu viel für ein Notebook-Design. Nur den Verbrauch zu drücken, war offensichtlich keine Option, und so setzt Nvidia im Notebook beim Topmodell auch diese Generation nur auf die zweitgrößte GPU – so wie sie bis Ampere auch im Desktop bei der 80er-Serie zum Einsatz kam.
Ca. 150 Watt darf der GA104 im Notebook noch aufnehmen, wobei sich Nvidia über die Details ausschweigt. OEMs nennen 135 Watt Basis und 15 Watt für den dynamischen Boost. Bei der mobilen GeForce RTX 3070 sieht Nvidia maximal 125 Watt vor, OEMs planen dasselbe Budget wie bei der großen Variante. Die GeForce RTX 3060 Mobile ist offiziell auf 115 Watt gedeckelt.
GeForce RTX 3080
Mobile
GeForce RTX 3070
Mobile
GeForce RTX 3060
Mobile
SKU
GN20-E7
GN20-E5
GN20-E3
GPU
GA104
GA104
GA106
CUDA-Kerne
6.144
5.120
3.840
Boost-Takt
1.245 – 1.710 MHz
1.290 – 1.620 MHz
1.283 – 1.703 MHz
Speicher
16 GB GDDR6
8 GB GDDR6
8 GB GDDR6
6 GB GDDR6
Speicher-BUS
256-Bit
256-Bit
192-Bit
cTDP/TGP
80 (Max-Q) bis 150+ Watt (Max-P)
80 (Max-Q) bis 125 Watt (Max-P)
60 (Max-Q) bis 125 Watt (Max-P)
Notebooks mit GeForce RTX 3000 sollen ab dem 26. Januar weltweit im Handel verfügbar sein. Die günstigsten Modelle mit GeForce RTX 3060 sollen für 999 US-Dollar vor Steuern verfügbar sein.
Die GeForce RTX 3060 kommt – mit 12 GB
Ebenfalls heute bestätigt hat Nvidia Gerüchte um eine GeForce RTX 3060, die mit 12 GB GDDR6 mehr Speicher bietet als GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 3070 und selbst GeForce RTX 3080. Nvidia betitelt diese Grafikkarte mit „Nvidia Ampere für jeden Spieler“.
Nvidia zielt mit der GeForce RTX 3060 12 GB insbesondere auf die Spieler, die heute noch eine GeForce GTX 1060 6 GB ihr Eigen nennen und in Full HD hohe Details nur noch selten flüssig darstellen können.
Wie die mobile GeForce RTX 3060 setzt auch das Desktop-Modell auf den GA106 mit 3.584 aktiven Shadern. Gegenüber der GeForce RTX 3060 Ti ist der Verlust an Shadern mit 26 Prozent zwar deutlich, dafür soll der typische Boost-Takt mit 1.780 zu 1.670 MHz etwas höher ausfallen. Auch das Speicherinterface fällt mit 192 Bit schmaler aus und der Speicher taktet etwas niedriger. Dafür gibt es 50 Prozent mehr GDDR6 und einen Preisvorteil.
Nvidia nennt eine FP32-Leistung von 13 TFLOPS, die GeForce RTX 3060 Ti bietet 16,2 TFLOPS. Der Verbrauch wird mit 170 Watt und damit 30 Watt niedriger angegeben.
Die GeForce RTX 3060 mit 12 GB soll es bereits ab 319 Euro und damit 80 Euro günstiger geben, wenn sie „Ende Februar“ auf den Markt erscheinen wird. Einen genauen Termin hat der Hersteller noch nicht genannt. Neben einer Founders Edition wird es dann auch Custom Designs geben.
GeForce RTX 3060 Ti
GeForce RTX 3060
Architektur
Ampere
Grafikprozessor
GA104-200
GA106-300
CUDA-Cores
4.864
3.584
Speicher
8 GB GDDR6
12 GB GDDR6
Interface
256 Bit
192 Bit
Speichertakt
8.000 MHz
7.500 MHz
TDP
200 Watt
170 Watt
UVP
399 Euro
319 Euro
Verfügbarkeit
Im Handel
„Ende Februar“