Toni Leistner rastet nach HSV-Pleite aus

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Der Hamburger SV blamiert sich im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden. Toni Leistner brennen danach die Sicherungen durch. Der Verteidiger klettert auf die Tribüne und schüttelt einen Anhänger aus Dresden.

Das TV-Interview war gerade in vollem Gange, dann sprang Toni Leistner über die Brüstung, lief die Stufen der Tribüne hoch und schnappte sich einen Fan von Dynamo Dresden. Der Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV packte den Anhänger am Kragen und stieß ihn zu Boden. Ein Ordner griff danach ein. “Meine Familie wurde massiv beleidigt”, erklärte Leistner nach der 1:4-Pokalniederlage des HSV beim Drittligisten seinen Ausraster.

Beleidigung hin oder her, diese Aktion dürfte für den 30 Jahre alten Neuzugang ein Nachspiel haben, auch wenn sich der neue Trainer Daniel Thioune zunächst zurückhaltend äußerte. “Ich habe nichts mitbekommen. Ich habe nur gesehen, dass Toni Leistner den Rückweg angetreten hat von der Tribüne. Da muss im Vorfeld sicher etwas passiert sein. Aber das kann ich nicht bewerten, ich habe weder Bilder noch von was das Ganze ausgegangen ist”, sagte Thioune.

Fast wie Eric Cantona

Leistner ist in Dresden geboren und spielte von 2010 bis zum Zweitligaabstieg 2014 bei den Sachsen. Seine Aktion erinnerte an einen Ausraster von Eric Cantona vor 25 Jahren. Der ehemalige Angreifer von Manchester United streckte damals einen ihn bepöbelnden Fan mit einem Kung-Fu-Tritt nieder. Cantona kam vor Gericht knapp an einer zweiwöchigen Gefängnisstrafe vorbei, wurde stattdessen zu 120 Sozialstunden verdonnert und durfte acht Monate keinen Fußball spielen.

So schlimm wird es bei Leistner wohl nicht werden. Aber die Szene passte zu einem völlig gebrauchten Abend der Norddeutschen. Was als Neustart gedacht war, endete in einer Blamage. Die Hanseaten offenbarten vor dem Ligastart am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf riesige Probleme.

jst/ust (sid)