Ariane 5 bringt Satelliten ins All

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Der Corona-Lockdown auf dem Weltraumbahnhof Kourou hat ein Ende: Eine europäische Trägerrakete vom Typ Ariane 5 ist von dort in den Weltraum gestartet. An Bord: Zwei Satelliten und eine Art Pannenhelfer.

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Countdown in Kourou

19.04 Uhr Ortszeit in Französisch-Guayana, kurz nach Mitternacht in Europa: Der Countdown – wie immer in Kourou – auf französisch. Dann zünden die Triebwerke und die Ariane 5 steigt in den Nachthimmel von Südamerika. Ein Bilderbuchstart.

Die Ingenieure hatten den Antrieb der Rakete nochmals verbessert, sodass die Nutzlast sich um weitere 85 Kilo erhöht hat. Dies sei “die leistungsstärkste je gestartete Ariane 5”, verkündete Arianespace-Chef Stéphane Israël stolz.

Start mit Anlaufschwierigkeiten

Europas Raumfahrt-Lastesel bugsierte zwei Satelliten in den Orbit. Nach Angaben von Arianespace waren die Telekommunikationssatelliten Galaxy 30 und BSAT-4b an Bord. Außerdem beförderte die Ariane ein sogenanntes Mission Extension Vehicle. Das ist ein nachrüstbarer Antrieb für geostationäre Satelliten, der verhindern soll, dass diese ihrer Umlaufbahn verlassen. Auf diese Weise kann die Funktionstüchtigkeit von Satelliten verlängert werden.

Ariane-5-Triebwerk bei der Zündung: Antrieb nochmals verbessert

Eigentlich hätte der aktuelle Ariane-Start bereits Ende Juli erfolgen sollen, er wurde aber drei Mal verschoben. Erst waren “technische Überprüfungen” nötig, dann war ein Sensor an einem Tank für Flüssigwasserstoff kaputt. Auch am vergangenen Donnerstag konnte die Ariane nicht abheben – weil es zu windig war.

Seit Februar Ruhe in Kourou

Wegen der Corona-Krise waren im März die Startvorbereitungen im Weltraumbahnhof zeitweise komplett unterbrochen worden. Trägerraketen und Satelliten wurden in einen sicheren Bereitschaftszustand gebracht. Seit dem herrschte Ruhe in Kourou.

Beim aktuellen Start handelt sich nun um den ersten einer Ariane-5-Rakete seit Februar. Eigentlich sollte auf dem Weltraumbahnhof im Norden Südamerikas der Normalbetrieb schon im Juni wieder losgehen, mit dem Flug einer Vega-Rakete ins All. Doch auch deren Start musste mehrfach verschoben werden. Nächster Versuch: am kommenden Montag.