Senioren gehen landen mit nachgestellten Plattencovern Internet-Hit

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Eigentlich sollten die Fotos von Robert Speker nur ein wenig Freude in ein britisches Altenheim im Lockdown bringen. Jetzt sind die Bewohner Internetstars. Das löste “wunderbaren Trubel” aus, sagt Speker im DW-Interview.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Lily als Madonna

    Robert Speker, der im Londoner Sydmar Lodge Altersheim die Bewohner mit seinem Unterhaltungsprogramm zu immer wieder neuen Aktivitäten inspiriert, hat sich für sein Fotoprojekt auf die Wirkung von Musik verlassen: “Der Wohlfühleffekt von Musik, an die man sich erinnert, oder die man einfach nur gern hört, ist so wichtig! Besonders in einem Altenheim.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Vera als Adele

    Die 93-jährige Vera war wie viele andere der betagten Männer und Frauen begeistert bei der Sache. Denn Spekers Idee, berühmte Plattencover nachzustellen, bot die Möglichkeit, etwas ganz Neues auszuprobieren und zu entdecken. “Sie für Fotos in Szene zu setzen, war eine Gelegenheit, ihr Leben zu bereichern. Sie waren das Model und sie standen im Fokus, bei jedem einzelnen Foto”, betont Speker.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Roma Cohen als David Bowie

    Wenn es um das Ergebnis ging, waren die Altenheimbewohner bei den eigenen Bildern eher zurückhaltend. Die verschiedenen Posen der anderen aber kommentierten sie alle mit größtem Vergnügen, berichtet der Fotograf. “Dann hieß es: ‘Oh, sieh nur, das ist Roma! Das ist ja verrückt, dass sie genau wie David Bowie aussieht! Sie hat den gleichen Blitz im Gesicht.’ Sie hatten wirklich viel Spaß daran!”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Sheila Salomons für The Clash

    Es wurde viel gelacht während der Fotoshootings. “Als Sheila das Album von The Clash nachstellte und mit ihrem Stock scheinbar auf eine Gitarre eindrosch, gab es einen Moment, in dem sie zu mir sagte: ‘Ich dreh dir den Hals um!'”, erinnert sich Speker. “Die Stimmung war die ganze Zeit so locker. Und es war herrlich, bei diesem Projekt so viel Spaß haben zu können.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Sheila als Elvis Presley

    Sheila Salomons stellte auch Elvis Presley nach, ihr Gehstock und ein weit aufgerissener Mund reichten dabei für eine Pose, die den König des Rock’n’Roll überzeugend nachahmte. Speker machte seine Arbeit mit den Seniorinnen und Senioren viel Freude, erzählt er. Dabei hat er die gesamte Artwork selbst gemacht: Make-up, Haare, Tattoos, die Fotos, Bildgestaltung und die Schrift für das fertige Cover.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Sheila für Rag’n’Bone Man

    Sheila Salomons lässt nicht viel aus, wenn es um Musik geht. Sie wollte auch für das Cover des britischen Blues- und Rocksängers Rag’n’Bone Man posieren, zumal sie 2019 bei einem seiner Konzerte war und den 34-jährigen Musiker Backstage getroffen hat. Für die Fotoinszenierungen brauchte Speker kaum Requisiten. “Sheila zum Beispiel hatte gleich ein Top, das dem von Rag Man sehr ähnlich war.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Martin Steinberg als Bruce Springsteen

    Speker legte Wert darauf, die Plattencover ähnlich, aber nicht identisch zu gestalten. “Die blaue Kappe in der Hosentasche ist Martins. Ich wollte ihm eine rote besorgen, aber dann fand ich es wichtig, dass etwas ganz Persönliches von ihm erhalten blieb. Es ging nicht darum, jemanden zu kopieren. Es kam darauf an zu zeigen, das ist Martin, und nicht jemand, der sich als Bruce Springsteen ausgibt.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Hilda für Blink 182

    Auch Hilda, die für ein Plattencover der US-amerikanischen Punk-Rock-Band Blink 182 posierte, hatte ein rotes Oberteil im Schrank, das sie für die Aufnahmen tragen konnte. Speker wollte in den Fotos nah an den individuellen Persönlichkeiten seiner Protagonisten bleiben und mit seinen Bildern so viel Authentisches wie möglich zeigen.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Casher als Cash

    Es ist mehr als die Ähnlichkeit der Namen, die den Altenheimbewohner Casher mit Johnny Cash verbindet. Auch sein Gesichtsausdruck kommt dem des Country-Stars auf dem Cover des Albums “The Man Comes Around” außerordentlich nahe. “Das Schwierigste war immer, gemeinsame Zeit zu finden – und dann den richtigen Moment”, berichtet Speker. “Natürlich war das in Zeiten des Lockdowns einfacher.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Toba David als Michael Jackson

    Toba David, die als Michael Jackson posierte, und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner von Sydmar Lodge konnten es kaum fassen, als ihre Bilder plötzlich um die Welt gingen, erst tausendfach im Internet angeklickt, geteilt und retweetet und schließlich von den Medien aufgegriffen. “So ein Echo hatte niemand von uns erwartet”, erklärt Speker, der das Projekt am 10. Juli ins Netz gestellt hatte.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Die Pflegerinnen als Queen

    “Das war alles so positiv, all die Rückmeldungen, die wir von Menschen aus der ganzen Welt erhielten, nachdem wir sie mit unseren Bildern zum Lachen gebracht hatten! Das ist so ein schönes Gefühl!”, kommentiert Robert Speker, der seit fünfeinhalb Jahren in der Sydmar Lodge das Unterhaltungsprogramm koordiniert. Mit diesem Foto würdigte er auch die Pflegerinnen und deren innere “Queen”.

    Autorin/Autor: Sabine Peschel


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    Lily als Madonna

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    Die 93-jährige Vera war wie viele andere der betagten Männer und Frauen begeistert bei der Sache. Denn Spekers Idee, berühmte Plattencover nachzustellen, bot die Möglichkeit, etwas ganz Neues auszuprobieren und zu entdecken. “Sie für Fotos in Szene zu setzen, war eine Gelegenheit, ihr Leben zu bereichern. Sie waren das Model und sie standen im Fokus, bei jedem einzelnen Foto”, betont Speker.

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    Sheila Salomons für The Clash

    Es wurde viel gelacht während der Fotoshootings. “Als Sheila das Album von The Clash nachstellte und mit ihrem Stock scheinbar auf eine Gitarre eindrosch, gab es einen Moment, in dem sie zu mir sagte: ‘Ich dreh dir den Hals um!'”, erinnert sich Speker. “Die Stimmung war die ganze Zeit so locker. Und es war herrlich, bei diesem Projekt so viel Spaß haben zu können.”

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    Sheila als Elvis Presley

    Sheila Salomons stellte auch Elvis Presley nach, ihr Gehstock und ein weit aufgerissener Mund reichten dabei für eine Pose, die den König des Rock’n’Roll überzeugend nachahmte. Speker machte seine Arbeit mit den Seniorinnen und Senioren viel Freude, erzählt er. Dabei hat er die gesamte Artwork selbst gemacht: Make-up, Haare, Tattoos, die Fotos, Bildgestaltung und die Schrift für das fertige Cover.

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    Sheila für Rag’n’Bone Man

    Sheila Salomons lässt nicht viel aus, wenn es um Musik geht. Sie wollte auch für das Cover des britischen Blues- und Rocksängers Rag’n’Bone Man posieren, zumal sie 2019 bei einem seiner Konzerte war und den 34-jährigen Musiker Backstage getroffen hat. Für die Fotoinszenierungen brauchte Speker kaum Requisiten. “Sheila zum Beispiel hatte gleich ein Top, das dem von Rag Man sehr ähnlich war.”

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    Martin Steinberg als Bruce Springsteen

    Speker legte Wert darauf, die Plattencover ähnlich, aber nicht identisch zu gestalten. “Die blaue Kappe in der Hosentasche ist Martins. Ich wollte ihm eine rote besorgen, aber dann fand ich es wichtig, dass etwas ganz Persönliches von ihm erhalten blieb. Es ging nicht darum, jemanden zu kopieren. Es kam darauf an zu zeigen, das ist Martin, und nicht jemand, der sich als Bruce Springsteen ausgibt.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Hilda für Blink 182

    Auch Hilda, die für ein Plattencover der US-amerikanischen Punk-Rock-Band Blink 182 posierte, hatte ein rotes Oberteil im Schrank, das sie für die Aufnahmen tragen konnte. Speker wollte in den Fotos nah an den individuellen Persönlichkeiten seiner Protagonisten bleiben und mit seinen Bildern so viel Authentisches wie möglich zeigen.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Casher als Cash

    Es ist mehr als die Ähnlichkeit der Namen, die den Altenheimbewohner Casher mit Johnny Cash verbindet. Auch sein Gesichtsausdruck kommt dem des Country-Stars auf dem Cover des Albums “The Man Comes Around” außerordentlich nahe. “Das Schwierigste war immer, gemeinsame Zeit zu finden – und dann den richtigen Moment”, berichtet Speker. “Natürlich war das in Zeiten des Lockdowns einfacher.”

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Toba David als Michael Jackson

    Toba David, die als Michael Jackson posierte, und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner von Sydmar Lodge konnten es kaum fassen, als ihre Bilder plötzlich um die Welt gingen, erst tausendfach im Internet angeklickt, geteilt und retweetet und schließlich von den Medien aufgegriffen. “So ein Echo hatte niemand von uns erwartet”, erklärt Speker, der das Projekt am 10. Juli ins Netz gestellt hatte.

  • Wie sich Senioren im Altersheim in Rockstars verwandelten

    Die Pflegerinnen als Queen

    “Das war alles so positiv, all die Rückmeldungen, die wir von Menschen aus der ganzen Welt erhielten, nachdem wir sie mit unseren Bildern zum Lachen gebracht hatten! Das ist so ein schönes Gefühl!”, kommentiert Robert Speker, der seit fünfeinhalb Jahren in der Sydmar Lodge das Unterhaltungsprogramm koordiniert. Mit diesem Foto würdigte er auch die Pflegerinnen und deren innere “Queen”.

    Autorin/Autor: Sabine Peschel


Das “Sydmar Lodge” Altenheim nördlich von London ist eine ruhige Bleibe für die älteren Mitglieder der jüdischen Gemeinde, in der der Holocaust-Gedenktag ebenso im Jahresprogramm steht wie der “Nutella-Tag” und der “Tag der Linkshänder”.

Einige der Bewohner haben jetzt für viel Furore gesorgt, indem sie kurzerhand in die Rolle von David Bowie, Madonna oder Adele geschlüpft sind, um ikonische Plattencover nachzustellen. Die Idee zu dem Fotografie-Projekt hatte Robert Speker, der seit fünf Jahren in der Seniorenresidenz arbeitet, und dort für die Gemeinschaftsaktionen verantwortlich ist. Im DW-Interview erzählt er, wie die Zusammenarbeit für das außergewöhnliche Projekt verlaufen ist.  

Deutsche Welle: Herr Speker, was haben die Bewohner gesagt, nachdem ihre nachgestellten Plattencover im Internet viral gegangen sind?

Robert Speker: Es war für uns alle ziemlich bizarr, wir hätten das nie erwartet. Das Projekt war eigentlich nur dazu gedacht, ein bisschen Spaß zu haben und ein wenig Freude mit den Familien der Bewohner sowie mit meiner Familie und meinen Freunden zu teilen. Als es plötzlich zu diesem Schneeballeffekt kam und riesig wurde, haben sich die Bewohner natürlich total gefreut, ihre Bilder in der Zeitung oder im Fernsehen zu sehen.

Greifen Sie für Ihre Aktivitäten mit den Bewohnern häufiger zur Kamera?

Normalerweise mache ich Fotos und Videos, um den Familienmitgliedern zu zeigen, woran ihre Verwandten so alles teilgenommen haben. Im Lockdown ist das natürlich noch wichtiger geworden, weil die Familien nicht zu Besuch kommen dürfen. Es ist so wichtig, dass sie sehen, dass ihre Familienmitglieder sicher und glücklich sind und weiterhin bei solchen Aktionen mitmachen.

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Kunstwerke auf Plattencovern

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Kunstwerke auf Plattencovern

Und warum die Plattencover?

Ich glaube, dass Musik ein Medium ist, das viele Menschen erreichen kann. Und die positiven Effekte von Musik, gerade in einer Umgebung wie einem Altenheim, sind sehr wichtig. Viele der von uns nachgestellten Alben sind ikonisch, und die Bewohner haben die Sänger und deren Musik alle noch miterlebt.

Haben Sie die Alben gehört, während sie die Fotos aufgenommen haben?

Weil wir für das Fotoshooting einiges an Konzentration brauchten, haben wir sie währenddessen nicht laufen lassen. Aber vorher. Ich spiele Klavier, und gerade in der aktuellen Situation bin ich natürlich auch irgendwo ein Entertainer, also habe ich diese Künstler entweder auf dem Klavier gespielt, im Radio oder über die “Amazon Echo”-Box.

Mussten Sie die Bewohner davon überzeugen, mitzumachen?

Die Menschen wollen nicht einfach herumsitzen und nichts tun, weshalb die Mehrheit meinen Vorschlägen gegenüber immer sehr offen ist und gerne an den Aktionen teilnimmt. Mir hat das Projekt die Möglichkeit gegeben, etwas mehr Zeit mit den Bewohnern zu verbringen, von Angesicht zu Angesicht. Und auch zu schauen, dass es ihnen im Lockdown immer noch gut geht. Sie haben ihre Familien schon so lange nicht mehr gesehen. Wenn sie irgendwelche Fragen oder Bitten hatten, war das eine gute Möglichkeit, darüber zu sprechen.

Robert Speker inspiriert die Bewohner der “Sydmar Lodge” Altersresidenz zu unterhaltsamen Aktivitäten

War das Fotoshooting schwierig?

Das Shooting war erstaunlich einfach, weil ich die Bewohner so gut kenne. Es galt, in der halben, dreiviertel Stunde genau den richtigen Moment zu treffen. Sobald wir zusammengekommen waren, hatten wir die Szenerie vorbereitet und dann genug Bilder gemacht, sodass ich sicher gehen konnte, dass ich das eine Foto im Kasten hatte. Die Bewohner haben das toll gemacht.

War es vielleicht auch eine Möglichkeit für die Bewohner, ihre innere Jugend zu zeigen?

Ganz bestimmt. Wenn Sie die Bewohner fragen: “Wie alt fühlen Sie sich innerlich?”, werden Ihnen viele antworten, dass sie sich deutlich jünger fühlen, als sie wirklich sind – so wie es vielen Menschen geht. Sie wollen immer noch alles Mögliche erleben, Dinge tun, die sie früher auch immer getan haben, als sie jünger waren. Vielleicht sogar ein Konzert besuchen.

Wer hat die Alben und die Rollen ausgesucht?

Ich hatte einige Plattencover im Kopf, die ich für passend hielt. Dann habe ich jedem sein oder ihr Cover gezeigt und gesagt: “Das hier wäre ideal für dich.” Die meisten haben auf Anhieb gesagt: “Ja, das würde ich gerne machen.”

Welches Bild gefiel den Bewohnern am besten?

Die meisten mochten die Bilder der anderen mehr als ihr eigenes. Ich glaube, wenn sie ihre eigenen Bilder sehen, sehen sie sich, wie sie gerade sind. Aber weil sie sich innerlich viel jünger fühlen, macht es mehr Spaß, die anderen zu betrachten.

Haben Sie eine Reaktion von den Originalkünstlern bekommen?

Die Witwe von David Bowie und ihr Sohn haben den Tweet beide geteilt und mit einer liebenswürdigen Nachricht versehen. Es ist eine ehrwürdige Erfahrung, wenn jemand, der David Bowie geliebt hat, glaubt, dass er diese Bilder auch gemocht hätte.

Wie hat das Ergebnis der Aktion die Atmosphäre im Altersheim verändert?

Das ist für uns alle eine neue Situation. Es kommt nicht häufig vor, dass Journalisten oder TV-Reporter uns im Garten besuchen. Das Ganze hat wirklich einen wunderbaren Trubel ausgelöst. Dieses warme Gefühl ist so besonders, gerade während dieses schwierigen Lockdowns.

Warum haben Sie nur zwölf Alben nachgestellt? Es müssen doch mehr Bewohner in der Seniorenresidenz wohnen?

Es sind knapp 50. Der Grund, warum es nur zwölf Bilder wurden, war, dass bei meiner Frau die Wehen einsetzten und unser drittes Kind auf die Welt kam. An dem Tag musste ich nur noch ein paar letzte Aufnahmen für ein Cover machen, und dann rief meine Frau an, dass sie es nicht bis zu dem Krankenhaus, für das wir uns entschieden hatten, schaffen würde. Sie haben dann einen Arzt gerufen, und eine Stunde, nachdem ich von der Arbeit losgefahren war, hatte sie ein wunderbares Mädchen zur Welt gebracht.

Ihr Fotoprojekt ist in den Medien auf enorme Resonanz gestoßen. Hat es auch zu vermehrten Spenden geführt?

Ja, dann im Nachhinein. Einige Leute haben die Bilder damit kommentiert, dass sie den Bewohnern gerne etwas zukommen lassen würden. Also haben wir ihnen auf der Spendenplattform “Go-Fund-Me” die Möglichkeit dazu gegeben. Aber weil die Bewohner ziemlich zufrieden sind mit dem, was ihnen hier geboten wird, haben wir uns dazu entschieden, die Spenden an drei Wohltätigkeitsorganisationen unserer Wahl weiterzugeben. Wir sind sehr dankbar dafür.

Was kommt als nächstes? Werden Sie weitere klassische Popalben nachstellen?

Es wollen jetzt immer mehr Bewohner mit dabei sein. Sogar einige Musiker haben ihre eigenen Alben vorgeschlagen. Und auch Menschen außerhalb des Altenheims haben mir erzählt, mit ihren Eltern Plattencover nachstellen zu wollen. Ich glaube, da wird in naher Zukunft noch einiges passieren.

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Plattencover humorvoll weitergedacht

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Plattencover humorvoll weitergedacht