Alle stolpern, nur die Bayern nicht

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Herbstmeister RB Leipzig reiht sich ein in die Champions-League-Anwärter, die am 28. Spieltag wichtige Punkte liegen lassen und damit dafür sorgen, dass Spitzenreiter FC Bayern schon mal den Sekt kalt stellen kann.

Nein, es war kein Pech, dass auch RB Leipzig gegen Hertha BSC Punkte liegen ließ. “Natürlich sitzt der Frust tief”, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem 2:2 (1:1). “Heute lag es auf dem Silbertablett, wir haben es nicht genommen.” Mit einem Sieg hätten sich die Leipziger an Borussia Dortmund vorbei auf Platz zwei vorschieben können, nachdem der BVB am Tag zuvor das Spitzenspiel gegen den FC Bayern mit 0:1 (0:1) verloren hatte.

Dreiviertel-Eigentor

Nicht nur die Dortmunder hielten RB das Silbertablett hin, auch Herthas Torwart Rune Jarstein. Beim Stand von 1:1 leistete er sich in der 68. Minute einen spektakulären Patzer: Eigentlich hatte er den Schuss von Patrik Schick aus 18 Metern schon gehalten. Doch am Boden liegend, griff Jarstein noch einmal nach und beförderte den Ball irgendwie an sich vorbei ins eigene Tor. Ein kurioser Treffer, ein Dreiviertel-Eigentor. 2:1 führte RB, trotz Unterzahl nach Gelb-Rot gegen Verteidiger Marcel Halstenberg (63.). Doch ein dummes Foul an Herthas Offensivspieler Matheus Cunha im Strafraum bescherte Hertha einen Strafstoß, den Krzysztof Piatek zum 2:2-Endstand verwandelte (82.).

Der Ball liegt im Hertha-Tor, nach dem kuriosen Patzer von Torwart Rune Jarstein (r.)

 Vergebene Chancen

Damit reihen sich die Leipziger in die Champions-League-Anwärter ein, die an diesem 28. Spieltag allesamt Punkte liegen ließen – mit Ausnahme des FC Bayern München. Bayer 04 Leverkusen zeigte beim 1:4 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg die desolateste Leistung des Quintetts an der Tabellenspitze. Borussia Mönchengladbach kam beim abstiegsbedrohten Klub Werder Bremen nicht über ein 0:0 hinaus. Eigentlich  zu wenig für ein Team, dass in die Eliteklasse des europäischen Fußballs will. Borussia Dortmund vergab beim 0:1 (0:1) gegen die Münchener die wohl letzte Chance, das Titelrennen noch einmal spannend zu machen. Und auch Leipzig verpasste den Sieg gegen eine Hertha, die unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia zwar einen deutlichen Aufwärtstrend zeigt, aber keine Übermannschaft ist.

Leipzig bleibt nur der Pseudo-Titel

“Der Gegner hat kein berauschendes Spiel gemacht”, bilanzierte Leipzigs Trainer Nagelsmann. “Wir geben ihm eigenverschuldet einen Punkt mit.” Damit hat RB nicht nur den Sprung auf Tabellenplatz zwei verpasst, sondern nun neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern und damit so gut wie keine Chance mehr auf die Meisterschaft. Den Leipzigern bleibt nur der Pseudo-Titel Herbstmeister, für den sie sich nichts kaufen können. Und die Münchener können den Sekt für den achten Titel in Serie schon mal kalt stellen.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    1. Gerd Müller – 365 Tore

    Der Torrekord des “Bombers” ist und bleibt unerreichbar. Zwischen 1965 und 1979 lief er in der Bundesliga ausschließlich für den FC Bayern auf. Er gewann dabei viermal die deutsche Meisterschaft. Gleich siebenmal war Müller Torschützenkönig. In fünf Spielzeiten schoss er mehr Tore, als er Spiele absolvierte. In der Saison 1971/72 erzielte Müller 40 Treffer – auch das bis heute ein Rekord.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    2. Klaus Fischer – 268 Tore

    Mit mehr als 100 Bundesliga-Spielen mehr, aber 97 Toren weniger auf dem Konto als Müller, ist Klaus Fischer die Nummer zwei. Die meisten seiner Treffer erzielte Fischer im Trikot des FC Schalke 04 (182). Außerdem war er für den TSV 1860 München, den 1. FC Köln und den VfL Bochum aktiv. Fischers Bundesliga-Karriere dauerte 20 Jahre (1968 – 1988).


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    3. Robert Lewandowski – 229 Tore*

    Zwar träumte der Pole lange Zeit von einem Wechsel zu Real Madrid, doch da der Transfer nie zustande kam, ist Lewandowski mittlerweile zu einer Institution in der Bundesliga geworden. Seinen 74 Treffern in vier Spielzeiten für Borussia Dortmund (2010-2014) fügte er seit seinem Wechsel zum FC Bayern 155 weitere Tore hinzu. Und seine Torejagd ist noch nicht zu Ende. (*Stand: 24.05.2020)


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    4. Jupp Heynckes – 220 Tore

    Bevor Heynckes als Trainer große Erfolge feierte, war er einer der besten deutschen Stürmer. Vierzehn Jahre lang spielte er in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach (1965-1967 und 1970-1978) und Hannover 96 (1967-1970). Heynckes ist mit 195 Toren der Rekordschütze der Mönchengladbacher. Hier erlebte er als Teil der “Fohlen-Elf” seine erfolgreichste Zeit und wurde viermal deutscher Meister.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    5. Manfred Burgsmüller – 213 Tore

    Zwischen 1967 und 1990 beschäftigte das Schlitzohr “Manni” Burgsmüller die gegnerischen Verteidiger mit seinen Dribblings. Er spielte für Essen, Dortmund, Nürnberg und Bremen in der Bundesliga und ist mit 135 Toren Rekordschütze des BVB. Nach seiner Fußball-Karriere war Burgsmüller sechs Jahre lang Kicker des American-Football-Teams Rhein Fire. Im Mai 2019 starb er im Alter von 69 Jahren.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    6. Claudio Pizarro – 197 Tore*

    1999 kam der Peruaner als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea, ist “Pizza” der Bundesliga seitdem treu geblieben. Zweimal wechselte er von Bremen zum FC Bayern (2001 und 2012). Nach einer Saison in Köln schloss der heute 41-Jährige sich 2019 zum insgesamt fünften Mal dem SV Werder an, wo seine Karriere im Sommer 2020 endet. (*Stand 24.05.2020)


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    7. Ulf Kirsten – 181 Tore

    “Der Schwatte”, wie er genannt wurde, war schon bei Dynamo Dresden in der DDR-Oberliga ein gefährlicher Torjäger. 1990 wechselte Kirsten zu Bayer 04 Leverkusen. Er hielt der Werkself bis zum Karriereende im Jahr 2003 die Treue und lief insgesamt 350 Mal für Leverkusen in der Bundesliga auf. Kirsten gewann dreimal die Torjäger-Kanone der Liga.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    8. Stefan Kuntz – 179 Tore

    Bochum, Uerdingen, Kaiserslautern, noch einmal Bochum und schließlich Bielefeld – Stefan Kuntz spielte nie für einen der großen Bundesliga-Klubs. Trotzdem war der heutige U21-Nationaltrainer 1986 in Bochum Torschützenkönig. 1994 sicherte er sich in Diensten des FCK seine zweite Torjägerkanone. Mit Kaiserslautern feierte Kuntz auch seine größten Erfolge: DFB-Pokalsieg 1990 und Meisterschaft 1991.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    9. Dieter Müller – 177 Tore

    Dieter Müller hält bis heute einen Bundesliga-Rekord: Am 17. August 1977 erzielte er beim 7:2-Sieg des 1. FC Köln gegen Werder Bremen sechs Tore. Außer mit dem FC, war Müller auch für Offenbach, Stuttgart und Saarbrücken in der Bundesliga aktiv, die längste Zeit jedoch in Köln. Zwischen 1977 und 1986 machte Müller insgesamt 303 Bundesliga-Spiele.


  • Die Top-Torjäger der Bundesliga

    10. Klaus Allofs – 177 Tore

    Als Klaus Allofs 1981 als Nachfolger von Dieter Müller aus Düsseldorf zum 1. FC Köln wechselte, bedeutete seine Ablösesumme von 2,25 Millionen Mark (1,15 Millionen Euro) einen Bundesliga-Rekord. Er erzielte mit 177 genauso viele Bundesliga-Tore wie sein Vorgänger, benötigte aber 121 Spiele mehr als Müller. Nach einigen Jahren in Frankreich, spielte Allofs auch noch für Bremen in der Bundesliga.

    Autorin/Autor: Andreas Sten-Ziemons