Coronavirus: “Social distancing”-Visualisierungen im Netz

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Für manche Menschen, vor allem für Kinder, ist es schwer zu verstehen, warum wir uns in Zeiten von Corona plötzlich sozial isolieren müssen. Animationen in sozialen Netzwerken erklären, warum das so wichtig ist.

Vergangene Woche lief der Schulbetrieb in Deutschland noch nach Plan. Nun sind wir alle aufgefordert, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Warum das von einem Tag auf den anderen notwendig wird, ist gerade für Kinder schwer zu verstehen. Wichtig ist, ihnen zu erklären, dass es bei der Selbstisolierung nicht um Panik geht, sondern darum, soziale Verantwortung zu übernehmen, damit sich das Coronavirus langsamer ausbreitet.

Eine der anschaulichsten Möglichkeiten, dies zu vermitteln, ist die Animation des Künstlers Juan Delcan, die derzeit in den sozialen Medien kursiert: Dort sieht man eine Reihe von Streichhölzern, der Funke springt von einem zum nächsten über, dieser Dominoeffekt wird erst unterbrochen, als eines der Streichhölzer zur Seite tritt.

“Leiste deinen Beitrag und bleibe zu Hause. Das ist alles, was wir tun können”, schrieb Delcan in seinem Tweet.

Die Stadt Wien hat ein Webvideo speziell für Kinder veröffentlicht, das ihnen erklärt, welche Gefahr sich hinter dem Coronavirus verbirgt und wie sie sich verhalten sollten.

Die Twitter-Nutzerin Ama nutzt die Metapher eines überfüllten Glases, um zu zeigen, warum es wichtig ist, dass sich innerhalb eines Monats weniger Menschen infizieren: Die Krankenhäuser können in dieser Zeit nur eine begrenzte Anzahl von Patienten behandeln.

Zunächst galten Hygienevorkehrungen wie häufiges, gründliches Händewaschen zu den wichtigsten Präventivmaßnahmen. In den vergangenen Tagen haben viele Länder zusätzlich die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Auch im Netz wird mit den Hashtags #FlattenTheCurve und #StopTheSpread dazu aufgerufen, soziale Kontakte zu meiden.

Dieses animierte Video der neuseeländischen Mikrobiologin Dr. Siouxsie Wiles zeigt, was passiert, wenn es keine kollektive Reaktion gibt: Die Kurve steigt schnell und steil an, die Kapazitäten der Krankenhäuser werden weit überschritten. Bei einer starken kollektiven Reaktion hingegen flacht die Kurve ab, die Zahl der Infektionen sinkt immer weiter. In einem dritten Szenario zeigt sie, dass eine zu kurze kollektive Reaktion nicht ausreicht.

Eine Reihe von Simulationen, die der Datenjournalist Harry Stevens für die Washington Post erstellt hat, veranschaulicht ebenfalls die Bedeutung der sozialen Isolierung. Das erste Video zeigt, was passiert, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung zu stoppen. Das zweite Video macht deutlich, was passiert, wenn eine flächendeckende Quarantäne wieder aufgehoben wird.

In einer dritten und vierten Animation zeigt Stevens, dass eine Reduzierung der sozialen Kontakte dazu führt, dass das Virus schlicht weniger Möglichkeiten hat, sich zu verbreiten. Je mehr Menschen sich danach richten, desto besser funktioniert dieses Modell.

Viele Teenager lassen sich vielleicht vor allem mit einer Botschaft ihrer Idole davon überzeugen, dass wir in den kommenden Wochen soziale Kontakte einschränken müssen.

So erklärt zum Beispiel die US-Sängerin Ariana Grande ihren 72 Millionen Twitter-Followern, dass sich die Situation innerhalb weniger Wochen völlig verändert habe und dass wir “kein Auge mehr zudrücken” können.

Und auch die Beatles – oder zumindest einer ihrer Fans – tragen mit dieser leicht abgewandelten Version des ikonischen Abbey-Road-Covers zur Verbreitung der Botschaft bei.