Brustimplantate: Was steckt drin und was sind die Risiken?

0
273

Eigenfett, Hyaluronsäure, Sojaöl: Es gibt etliche Möglichkeiten bei Brust-OPs – die sich jedoch nicht immer als besonders praktikabel erweisen. Silikon ist bis heute am beliebtesten, allerdings nicht ohne Risiko.

Der Schnittverlauf wird vor der OP festgelegt

Silikon ist ein natürliches Material. Seine Grundlage ist Silizium, das nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde ist. Es kommt beispielsweise in Steinen vor, in Ton und in Sand.

Medizinisches Silikon enthält keine Weichmacher und wird für Implantate verwendet, aber auch für andere Produkte. Dazu gehören Wundauflagen und verschiedene Beschichtungen, wie sie etwa bei Punktionsnadeln oder Kathetern nötig sind.

Beliebte Silikonkissen

90 Prozent aller Brustimplantate bestehen aus Silikon-Gel. Dabei handelt es sich um Silikonkissen in verschiedenen Größen und von unterschiedlichem Gewicht. Das Silikon ist sogenanntes kohäsives – formbeständiges – Silikon. Diese Art benutzen die meisten Chirurgen.

Das kohäsive Silikon kann von unterschiedlicher Festigkeit sein und reicht auf einer Skala von eins bis drei. Noch immer wird diskutiert, welcher Festigkeitsgrad das beste Resultat erzielt. Meist ist es der Chirurg, der entscheidet, welcher Festigkeitsgrad sich am besten für die Frau eignet. Ein Brustimplantat mit dem niedrigsten kohäsiven Grad kommt der Form der natürlichen Brust am nächsten.

Wo liegen die Risiken?

Ein Silikonimplantat ist ein Fremdkörper, auf den manche Frauen negativ reagieren. Es kann zu einer Verhärtung kommen, zu einer harten Kapsel, die wiederum zu Entzündungen führen kann. Die Brust verhärtet oder verformt sich. Die Kapselfibrose ist eine der häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen. Tritt Silikon in die Kapseltasche aus, können sich Klumpen bilden, die das Gewebe reizen. Das verursacht bei der Frau Schmerzen, und sie muss in ärztliche Behandlung. Moderne Hüllen sollen das Risiko einer Kapselfibrose weitestgehend verhindern.

Kochsalzlösung

Implantate mit Kochsalzlösung machen zusammen mit Eigenfetttransplantationen etwa zehn Prozent aller Füllungen aus. Diese Art steht dem Silikon noch bei weitem nach. Video ansehen 01:15 Teilen

Prozess um Billig-Brustimplantate

Versenden Facebook Twitter google+ Tumblr VZ Xing Newsvine Digg

Permalink https://p.dw.com/p/18HRs

Prozess um Billig-Brustimplantate

Wasser ist flüssiger als Silikon, und es kann aus dem Implantat ausgeschwitzt werden. Die Implantate verlieren so mit der Zeit an Volumen. Frauen berichteten sogar davon, dass es manchmal “in der Brust gluckert” – vielleicht unangenehm, jedoch nicht gefährlich. Als Zwischenlösung für Frauen, bei denen wegen einer Brusterkrankung die Brust amputiert werden musste, ist dies eine bewährte Methode.

Die Befürworter von Kochsalzlösungen argumentieren, dass bei einer Beschädigung die äußere Schale lediglich ins sich zusammensinkt. Die Kochsalzlösung, die dann austritt, kann vom Körper mühelos abtransportiert werden und wird schließlich mit dem Harn ausgeschieden.

Eigenfett

Die Methode, die Brust mithilfe von Eigenfett zu vergrößern, hat sich noch nicht durchsetzen können. Sie ist noch nicht ausreichend erforscht. Dabei entnimmt der Arzt an einer anderen Körperstelle Fettzellen. Sie werden dann in die Brust gespritzt. Die meisten Frauen lassen sich die Fettzellen dort entnehmen, wo sie ihrer Ansicht nach stören und die sie Fettpolster auch mit strenger Diät nicht loswerden, etwa an den Oberschenkeln. Es handelt sich dabei um eine Transplantation. Entsprechend wachsen nicht alle Zellen an, sondern nur etwa 60 bis 70 Prozent.

Die Brustvergrößerung mit Eigenfett birgt Risiken, etwa Verdichtungen oder Verkalkungen. Das kann bei der Brustkrebsvorsorge zu Problemen führen. Außerdem ist nicht restlos geklärt, ob die Verpflanzung von Stammzellen aus dem eigenen Fettgewebe die Bildung von Tumoren fördern könnte.

Die meisten Brustimplantate sind aus Silikon

Hyaluronsäure

Sie scheint schon seit Jahren das Wundermittel in der Kosmetikindustrie, hilft bei Falten und Alterungsprozessen. Aber auch diese Methode wurde nicht lange angewendet. Die Bedenken: Die Hyaluronsäure könne zu einem falschen Röntgenbefund bei einer Krebsdiagnose führen. Die Herstellerfirma hat Hyaluronsäure zur Brustvergrößerung vom Markt zurückgezogen und wird zu diesem Zweck gar nicht mehr angeboten. Aber immer häufiger findet sich Hyaluronsäure in Kosmetika.

Bio in der Brust

Kurze Zeit gab es auch Versuche mit alternativen Methoden. Implantate, die mit Soja- oder Rapsöl gefüllt waren. Auch sie gibt es nicht mehr. Wissenschaftler hatten nicht ausgeschlossen, dass es bei der Zersetzung zu krebserregenden Abbauprodukte kommen könne. Teilweise wurden die Füllungen sogar ranzig und dünsteten einen unangenehmen Geruch über die Haut aus.

Nicht nur schön und sexy

Brustimplantate sind – entgegen häufiger Vorurteile – nicht nur dazu da, aus einem kleinen Busen wohlgeformte, große Brüste á la Dolly Buster zu modellieren. Gerade für Frauen, denen nach einer Krebserkrankung eine oder beide Brüste abgenommen werden mussten, kann eine anschließende Brust-OP vor allen Dingen psychisch sehr wichtig sein. Dabei wird zunächst ein sogenannter Expander eingesetzt. Der soll das Gewebe soweit dehnen, dass später ein Implantat unter der Haut platziert werden kann. Ein Expander ist ein Kunststoffbeutel, der etwas kleiner ist als das spätere Implantat. Über ein Ventil, das für den Arzt von außen erreichbar ist, kann dieser Beutel schrittweise aufgefüllt werden. Ist die Haut dann für eine Prothese Implantat ausreichend gedehnt, wird der Beutel entfernt und das entsprechende Implantat eingeführt.

Auch für Frauen, die unter extrem großen Brüsten und dadurch manchmal sogar unter Rückenbeschwerden leiden, ist eine Brustoperation mehr als nur eine Schönheitsoperation. Das gleiche gilt für Verformungen. Brust-OP dienen also nicht nur der puren Schönheit und Attraktivität, sondern sind nicht selten auch medizinisch begründet.

Egal, weshalb Frauen sich einer Brust-OP unterzogen haben, viele von ihnen mussten nach Jahren feststellen, dass ihnen industrielles Silikon implantiert wurde. In diesen Kissen ist unter anderem der Schmierstoff Bayilone – ein Erdölprodukt -, aber auch Silopren und Rhodorsil gefunden. Diese beiden Stoffe werden in der Kautschuk-Industrie eingesetzt. Vielen Frauen bekamen Implantate mit gepanschtem Gel statt medizinischem Silikon.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 9: Nasenkorrektur

    Kaum eine Schönheitsoperation kann ein Gesicht so wirkungsvoll verändern wie eine Nasenkorrektur. Die Nase ist ein höchst charakteristisches Merkmal in jedem Gesicht, das wesentlich zum Gesamteindruck beiträgt – vor allem, wenn die Nase sehr auffällig ist. Ein technisch schwieriger Eingriff, der nicht immer zur Zufriedenheit gelingt. Deshalb sollte diese Operation gut überlegt sein.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 8: Brustverkleinerung

    Frauen, die sehr große Brüste haben, leiden oft sehr darunter. Nicht nur aufgrund der Last, die zu Nacken- oder auch Wirbelsäulenbeschwerden führen können. Für viele sind große Brüste auch ein ästhetisches Problem, das die Kleiderauswahl oft einschränkt. Bei einer Brustverkleinerung werden Anteile von Brustdrüsengewebe, Fettgewebe und Haut entfernt. Die Brustwarze wird höher wieder eingesetzt.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 7: Lippenkorrektur

    Der Wunsch nach vollen, sinnlichen Lippen ist heute allgegenwärtig. Meistens wird Hyaluronsäure gespritzt, die aber nicht lange hält. Eine dauerhafte Aufpolsterung der Lippen lässt sich mit Silikonölen erreichen oder mit eingespritzten Mikroimplantaten, die vom Körper mit körpereigenem Bindegewebe ummantelt werden. Grundsätzlich gilt: gut beraten lassen und Vorsicht vor Schlauchboot-Lippen.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 6: Bauchdeckenstraffung

    Nach einem größeren Gewichtsverlust, Schwangerschaften oder durch die im Alter abnehmende Hautelastizität kann die Bauchhaut erschlafft sein und die Muskeln überdehnt. Bei einer Bauchdeckenstraffung werden überschüssige Haut und Fettgewebe entfernt. Dies erfolgt über einen Schnitt am Unterbauch oberhalb der Schamhaargrenze. Das optimale Gewicht sollte allerdings zu diesem Zeitpunkt erreicht sein.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 5: Bruststraffung

    Feste, wohlgeformte Brüste gelten als Ausdruck von Schönheit und Weiblichkeit. Es ist jedoch ganz normal, dass die Haut im Laufe der Jahre an Elastizität und Spannkraft verliert, vor allem nach mehreren Schwangerschaften. Mit einer Bruststraffung können erschlaffte und hängende Brüste wieder in Form gebracht werden.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 4: Hals-, Stirn-, Facelift

    Das klassische, große Facelift wird heute immer mehr abgelöst durch Techniken, die nur einzelne Gesichtspartien straffen. Beim großen Facelift besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis zu maskenhaft wirkt. Gut bewährt hat sich das Straffen der Hals- und Kinnpartie. Im Trend sind straffende Fäden, die unter der Haut platziert werden, sowie ein begleitender Volumenaufbau durch Eigenfett.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 3: Fettabsaugung

    Einer der häufigsten Eingriffe in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie weltweit. Das Verfahren eignet sich allerdings nicht, um abzunehmen. Es geht darum, kleinere Fettpolster zu entfernen, die auch mit Sport und Diäten einfach nicht verschwinden. Nachdem das überschüssige Fettgewebe durch Einspritzen einer speziellen Lösung vorbereitet wurde, kann es mit dünnen Absaugkanülen entfernt werden.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 2: Lidstraffung

    Eine der am häufigsten durchgeführten Operationen bei Frauen und Männern. Und kaum ein Eingriff ist so wirkungsvoll wie die Lidstraffung. Zunehmende Schlupflider lassen die Patienten müde und abgespannt aussehen. In einem vergleichsweise kleinen Eingriff wird überschüssiges Hautgewebe durch zwei kleine Schnitte in der Lidfalte entfernt. Ergebnis: strahlende und wache Augen.


  • Für die Schönheit unters Messer

    Platz 1: Brustvergrößerung

    Der Skandal um die Brustimplantate aus Industriesilikon scheint der Beliebtheit von Brustvergrößerung nicht viel anhaben können: 2011 wollten nach einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie knapp ein Drittel (29 Prozent) der Frauen Implantate. Mittlerweile wollen rund 3,5 Prozent der Befragten den Eingriff lieber mit Eigenfett durchführen lassen.

    Autorin/Autor: Marita Brinkmann