Fury wieder Box-Weltmeister

0
352

Tyson Fury gewinnt zum zweiten Mal nach 2015 Box-Weltmeister-Titel im Schwergewicht des WBC-Verbandes. In Las Vegas bezwang der Brite den US-Titelverteidiger Deontay Wilder in der siebten Runde durch technischen K.o..

Für Deontay Wilder hatte der 43. Kampf in seiner Profikarriere ungewöhnliches Ende. Noch nie zuvor musste der siegesgewohnte 34-jährige US-Amerikaner eine Niederlage einstecken. Tyson Fury, der vor rund vier Jahren Wladimir Klitschko entthront hatte, blieb auch im 31. Kampf seiner Karriere ohne Niederlage. Bereits im Dezember 2018 waren Fury und Wilder aufeinandergetroffen. Damals endete der Kampf unentschieden.

Vor 17.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena zeigte Fury eine überaus dominante Vorstellung. Wilder ging bereits in der dritten Runde erstmals zu Boden und wirkte von da an schwer angeschlagen und blutete unter anderem aus dem Ohr. Bereits vor dem Kampf bot Fury den Zuschauern eine US-typische Show.

“King” Fury auf dem Boxthron

Der 31-Jährige wurde auf einem Thron in einer roten Robe und mit einer goldenen Krone in den Ring gebracht – ein Symbol für seinen selbsternannten Spitznamen “The Gypsy King”, mit der er auf seine Herkunft aus einer Familie irischer Traveller anspielt. 

Schwierige Phase

Fury hatte nach seinem Erfolg 2015 in Düsseldorf gegen Wladimir Klitschko ein privates Auf und Ab erlebt. Der Boxer aus Manchester hatte eine schwierige Zeit mit Drogen-Affären, Depressionen und Selbstmordgedanken. In dieser Zeit entscheid er sich, alle Weltmeistertitel zurückzugeben. Zudem fiel Fury mehrfach durch antisemitische, frauenfeindliche und homophobe Aussagen auf. Die BBC nominierte den Hünen trotzdem für die Wahl zum Sportler des Jahres – ein Skandal. Zahlreiche Athleten wollten die Preisverleihung boykottieren, eine Petition gegen seine Nominierung fand mehr als 130.000 Unterzeichner. Dennoch durfte der Skandalboxer zur Wahl antreten und wurde schließlich Vierter. Noch während der Veranstaltung entschuldigt er sich für seine Aussagen.

Warten auf WBC-Champion Fury noch weitere Kämpfe um die Titel der anderen Verbände?

Noch ist nicht ganz klar, wie es nun für Fury weitergeht. Entweder kommt es zu einer dritten Auflage gegen Wilder, oder ihm winkt ein Mega-Kampf gegen Landsmann Anthony Joshua, der die Titel der anderen drei wichtigen Verbände im Schwergewicht (IBF, WBO und WBA) hält.

cgn/rb (dpa, sid)