FC Bayern bester Gruppensieger der Champions-League-Geschichte

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Der FC Bayern hat schon wieder einen Rekord eingestellt: Sechs Siege aus sechs Gruppenspielen in der Champions League hat noch nie eine deutsche Mannschaft geschafft. Eine Verletzung trübt den fast perfekten Abend.

18 Punkte in der Vorrunde – besser geht es eigentlich nicht. Mit 3:1 (2:1) besiegte der FC Bayern Tottenham Hotspur und übertrumpfte damit die internationale Konkurrenz: Keine der anderen sechs Mannschaften, denen ein solcher Durchmarsch in der Gruppenphase ebenfalls gelungen war, hatte eine bessere Tordifferenz (+19) aufzuweisen.

Mit Rekord in das Achtelfinale: Als Gruppensieger bekommen die Bayern am nächsten Montag einen Gruppenzweiten für das Achtelfinale ausgelost. Unter den möglichen Kandidaten ist aber auch Real Madrid. Die Bundesliga ist weiterhin mit Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig vertreten. Bayer Leverkusen spielt nach dem 0:2 (0:0) gegen Juventus Turin zum Abschluss der Gruppenphase in der Europa League weiter. 

Lewandowski auf der Bank

An diesem Abend in München klappte fast alles. Keine Spur von der Krise in der Bundesliga, wo der FC Bayern nur auf Rang sieben zu finden ist. Gegen die harmlosen Gäste gelang der Sieg mühelos – und sogar ohne Robert Lewandowski. Der saß auf der Bank. So wie Thomas Müller, dem späteren Torschützen.

“Ich erwarte von mir, dass ich den mache”, sagte Müller nach dem Spiel bei Sky zu seinem Tor zum 2:1, das die Partie wieder zugunsten der Bayern drehte (45. Minute). Ein typisches Müller-Tor: gelauert, mit dem Ball gerechnet und abgestaubt. Dass er überhaupt eingewechselt wurde, hatte einen tragischen Grund: Kingsley Coman, der die Bayern in der 14. Minute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, verletzte sich kurze Zeit später am Knie und musste humpelnd ausgewechselt werden.

Ein Tor im Müller-Style: abgestaubt zum 2:1

Nach dem Abpfiff war noch unklar, wie schwer die Verletzung des Franzosen wog. “Es liegt ein großer Schatten über diesem Spiel. Wir müssen hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist”, sagte Trainer Hansi Flick bei Sky. Im vergangenen Jahr war Coman gleich zweimal wegen schwerer Bandverletzungen am linken Fuß jeweils länger ausgefallen.

Schwung für die Bundesliga?

Das war der einzige Wermutstropfen, der die gute Laune des deutschen Rekordmeisters trübte. Philippe Coutinho setzte in der 64. Minute mit seinem Treffer zum 3:1 den Schlusspunkt. Ryan Sessegnon hatte für Tottenham, das ebenfalls schon für die nächste Runde qualifiziert war, in der 20. Minute das 1:1 erzielt. “Wir wollten gewinnen, um uns auch selbst zu bestätigen, dass das, was wir machen, auch das Richtige ist”, sagte Müller – und mit Blick auf die nächsten Aufgabe in der Bundesliga: “Für uns war das elementar wichtig, dass wir gewinnen.”

Auch für Kovac-Nachfolger Flick dürfte der Sieg zur richtigen Zeit kommen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gab dem Trainer bei Sky Rückendeckung: “Hansi hat unser Vertrauen. Und ich bin überzeugt, dass er das rechtfertigen wird. Ich schließe auch nicht aus, dass wir bis zum Sommer mit ihm weitermachen.”