Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger hat in diesem Jahr den Kaiserring der Stadt Goslar erhalten. Der Kaiserring gilt als einer der weltweit wichtigsten Preise für moderne Kunst.
Die 74-Jährige nahm die Auszeichnung in der historischen Goslarer Kaiserpfalz entgegen
Kruger untersuche seit mehr als 40 Jahren in großformatigen Bildern, Installationen, Videos und Werken im öffentlichen Raum die komplexen Zusammenhänge zwischen Macht und Gesellschaft, heißt es in der Begründung der Jury.
Eine der Kunstinstallationen Krugers, 2018 in Buenos Aires zu sehen
Ihre Arbeiten seien kritische Interventionen, mit denen sie die Abgründe des kapitalistischen Systems und die trügerischen Verlockungen des Konsums aufdecke. “Knappheit, Präzision, Schlagkraft von zwei bis drei Worten, die erhellend, die tödlich sein können, zeichnen Krugers Werke aus”, sagte der Jury-Vorsitzende Wulf Herzogenrath.
Kruger: “Sehr gerührt”
Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger auf der Bühne bei der Verleihung des Kaiserrings 2019
Kruger, die ihre Teilnahme an einer Pressekonferenz kurzfristig absagte, erklärte nach Angaben der Stadt in einer Diskussion mit Schülern in Goslar, es gebe Millionen Arten, Kunst zu schaffen: “Ich arbeite einfach nur mit Bildern und Worten.” Nach Zuerkennung des Preises hatte sie gesagt: “Ich bin sehr gerührt, dass Sie mich als Trägerin des hochrangigen Kaiserrings ausgewählt haben und ich zum Kreis all dieser großartigen Künstler und Kollegen dazugehören werde.”
Werke von Barbara Kruger sind in Goslar bis Januar 2020 zu sehen
Der undotierte Kaiserring, der an den im Jahr 1050 in Goslar geborenen Kaiser Heinrich IV. erinnert, wird seit 1975 jährlich vergeben. Mit ihm werden bildende Künstlerinnen und Künstler für ihre Verdienste um die zeitgenössische Kunst gewürdigt. Frühere Preisträger sind unter anderem Max Ernst, Joseph Beuys, Christo, Gerhard Ritter, Jenny Holzer sowie zuletzt Isa Genzken und Wolfgang Tillmans.
ni/jj (dpa)