Neue Regeln in der Bundesliga

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Die Bundesliga-Trainer wettern über eine Regeländerung zu ihren Lasten. In der neuen Saison drohen auch ihnen Gelb und Rot. Auch an anderer Stelle ändert sich was. Ein Überblick über das, was Fans jetzt wissen sollten.

“Das ist Wahnsinn”, erregt sich RB Leipzig-Coach Julian Nagelsmann über die größte anstehende Veränderung im Regelwerk: gelbe und rote Karten für Trainer. Das absichtliche Verlassen der Coaching-Zone wäre dabei glatt Rot. “Dann mache ich maximal 15 Saisonspiele an der Seitenlinie”, spottet Nagelsmann. Sein Bremer Kollege Florian Kohfeldt hält das für “grenzwertig”. Ob Coaches nach mehreren gelben Karten gesperrt werden, entscheidet sich erst nach dem Saisonauftakt. Die Deutsche Fußball Liga tagt am 21. August.  

Ansonsten haben die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) folgende Änderungen eingeführt:

Klarere Handspiel-Kante

Ist in der Offensive bei einem Angriff oder einer Torchance die Hand am Ball wird immer abgepfiffen, egal ob absichtlich oder unabsichtlich. Vergrößert ein Abwehrspieler seine Körperfläche unnatürlich und bekommt den Ball an die Hand wird er bestraft. Dabei hat der Schiedsrichter Ermessensspielraum. Springt der Ball aus kurzer Distanz vom Gegner oder vom Körper des Spielers selbst an die Hand bleibt die Pfeife stumm. Kein Handspiel.  

Keine Mauerstörer mehr     

Das Ende der Ellenbogengesellschaft: keine Rangeleien mehr, kein Auf-die-Füße-treten. Denn stellt die verteidigende Mannschaft eine Mauer aus drei oder mehr Spielern, muss fortan jeder Gegenspieler mindestens einen Meter Abstand halten.

Das Spray zeigt an: 9,15 Meter Abstand für die Mauer, diese Freistoßregel bleibt

Menschwerdung der Unparteiischen 

“Der Schiedsrichter ist Luft” war einer der schönsten Sätze des Fußballs. Er gilt nicht mehr. Lenkt ein Referee den Ball derart ab, dass der Ballbesitz wechselt, ein “viel versprechender Angriff beginnt” oder gar der Ball im Tor liegt, wird mit Schiedsrichterball fortgesetzt.

Der Schiedsrichterball ist tot, es lebe der Schiedsrichterball!

Der Schiedsrichterball in seiner altbekannten Form entfällt. Es erhält die Mannschaft den Ball, die ihn zuletzt berührt hatte (nicht innerhalb des Strafraums, dort erhält der Torhüter den Ball). Gegenspieler müssen vier Meter Abstand halten.

Raus! Egal wo

Italien hat Auswechslungen in der Nachspielzeit zur Kunstform erhoben: nirgendwo manifestiert sich Langsamkeit sichtbarer. Doch statt des müden Trabs zur Mittellinie gilt künftig: Spieler haben das Feld an der nächstgelegenen Auslinie zu verlassen. Folge: weniger Zeitspiel, zügigere Fortsetzung.

Einbeinig zur Parade     

Beim Elfmeter darf der Torhüter nicht rausstürmen. Im Moment der Ausführung muss mindestens ein Fuß Kontakt zur Torlinie haben. Denkbar wäre also ein Ausfallschritt in Richtung des Schützen.

Qual der Wahl     

Wer den Münzwurf gewinnt, darf künftig (wie bisher auch) die Seite wählen – oder (neu!) den Anstoß.