Nigeria wird Dritter des Afrika Cups

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Den Super Eagles aus Nigeria gelingt nach dem Halbfinal-Aus mit Rang drei ein versöhnlicher Abschluss beim Afrika Cup. Die junge Mannschaft des deutschen Trainer Gernot Rohr begeistert nicht, deutet aber Potential an.

Kein Fußball-Leckerbissen, sondern eher ein kontrolliert erspielter Arbeitssieg bringt Nigeria am Ende Rang drei beim Afrika Cup in Ägypten. Im “kleinen” Finale im Al Salam Stadium vor den Toren von Kairo reicht den Super Eagles ein einziger Treffer zum Sieg: Das Tor des Abends erzielte Stürmer Odion Ighalo bereits in der dritten Spielminute. Nach einem Abpraller schaltete er am schnellsten und versenkte den Ball zum 1:0 (1:0)-Endstand für Nigeria. Die Abwehr von Tunesien sah in dieser Szene alles andere als gut aus. Ighalo nutzte das nach guter Vorarbeit von Jamilu Collins von Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn eiskalt aus. Der Spieler vom chinesischen Zweitligisten Changchun Yatai war mit seiner Aktion Mann des Abends – auch, weil sonst kaum etwas geschah in diesem Spiel.

Ein Grund dafür war sicherlich die Hitze. Über 30 Grad herrschten in Kairo noch am späten Abend, der heißeste Tag des gesamten Turniers. Das 51. und vorletzte Spiel des Afrika Cups war jedoch auch geprägt von der Müdigkeit der Akteure nach einem langen Turnier sowie gegenseitiger taktischer Blockaden. Damit war diese Partie kein Einzelfall. Wie so viele Spiele dieses Turnier endete auch dieses mit dem minimalistischen Ergebnis von 1:0. Allein in der K.o.-Phase gingen vor dem Finale zwischen dem Senegal und Algerien am Freitagabend (21 Uhr MESZ) sechs Spiele mit diesem Ergebnis zu Ende. Und auch das erste Spiel zwischen Algerien und Senegal in der Gruppenphase endete, richtig, mit 1:0 für Algerien – ein Beleg für den abwartenden, taktisch geprägten Defensivfußball, der bei diesem Turnier klar dominiert hat.

Nigerias Serie im “kleinen” Finale

Tunesien wirkte im Spiel um Platz drei konditionell angeschlagen und nicht durchsetzungsfähig. Die Mannschaft vom ehemaligen französischen Nationalspieler Alain Giresse hatte mit 54 Prozent Ballbesitz zwar etwas mehr vom Spiel, konnte dieses Übergewicht jedoch selten in Torgelegenheiten ummünzen. Allenfalls bei Standards ließ die Mannschaft in Rot hin und wieder so etwas wie Torgefahr erkennen.

Umkämpft, aber nicht immer schön anzusehen: das “kleine” Finale zwischen Tunesien und Nigeria

Für Nigeria war es der achte Sieg im achten Spiel um Platz drei beim Afrika Cup. Der gebürtige Mannheimer Nationaltrainer Nigerias, Gernot Rohr, hatte mit dem insgesamt 15. Einzug Nigerias ins Halbfinale des Afrika-Cups das erklärte Minimalziel erreicht. Eine schöne Statistik, die Rohr und seinem Team jedoch auch nicht wirklich viel bringt. Denn die nigerianischen Hoffnungen auf einen vierten Kontinental-Titel nach 1980, 1994 und 2013 wurden mit der Halbfinalpleite gegen Algerien (1:2) enttäuscht. Das mit 195,9 Millionen Einwohnern nach Bevölkerungszahl siebtgrößte Land der Erde darf die Vorstellung dennoch als Erfolg verbuchen: Denn Nigerias junge Mannschaft deutete beim Turnier in Ägypten viel Potential für die Zukunft an.