Nigeria erreicht vorzeitig das Achtelfinale

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Auch im zweiten Vorrundenspiel des Afrika Cups gegen Guinea überzeugen die Super Eagles spielerisch nicht, gehen jedoch trotzdem als Sieger vom Platz. Unterdessen suspendiert der ägyptische Verband einen seiner Spieler.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Was wurde im Vorfeld des Afrika Cups nicht alles über Hitze und die Gesundheit der Spieler gesprochen. Denn erstmals findet der Afrika Cup im Sommer und nicht wie bisher im Winter statt, damit die europäischen Vereine nicht so lange Spieler abstellen müssen. Und jetzt? Die erste Partie heute in Alexandria zwischen Nigeria und Guinea spielte sich bei 29 Grad Celsius ab, also etwas milder als in Deutschland (34 Grad) oder gar in Frankreich (37 Grad), wo gerade die Frauen-WM stattfindet.

Ins Schwitzen gerieten die Teams beim 1:0 (0:0)-Erfolg der Super Eagles natürlich dennoch ordentlich, vor allem Nigeria, das als Favorit in dieses Spiel ging, aber nur selten gefährlich vor dem burundischen Tor auftauchte. Die beste Chance in der ersten Halbzeit hatte Odion Ighalo, der Torschütze beim 1:0-Erfolg gegen Burundi im ersten Vorrundenspiel. In der 33. Minute zog der Profi von Shanghai Greenland Shenhua aus spitzem Winkel ab, aber der Ball landete nur im Außennetz.

Nigerias Trainer Gernot Rohr

Tor nach Standardsituation

Bei Guinea standen gleich drei den Bundesliga-Fans bekannte Spieler auf dem Platz: Ex-RB Leipzig-Profi Naby Keita (FC Liverpool), Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach) und Simon Falette (Eintracht Frankfurt). Mittelfeldspieler Keita konnte seine Stärken jedoch nicht wirklich einbringen, weil er regelmäßig vom Gegner gedoppelt und immer mal wieder rüde gefoult wurde und in der 70. Minute angeschlagen ausgewechselt wurde. Die 9. Ecke der Nigerianer führte letztlich zum einzigen Tor dieser Partie: Kenneth Omeruo (Foto oben links) köpfte den Ball nahe des ersten Pfostens stehend ein und ließ Torwart Ibrahim Koné keine Chance (73. Minute). 

Später an diesem Tag treffen noch Uganda und Simbabwe aufeinander (Anstoß 19:00 Uhr) und Gastgeber Ägypten hat die Demokratische Republik Kongo als Gegner (Anstoß 22 Uhr). Dabei muss Ägypten ohne seinen Mittelfeldspieler Amr Warda auskommen. Der nationale Fußballverband hat Warda wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung aus dem Kader für die weiteren Partien des Afrika Cups gestrichen.

Suspendiert: Der ägyptische Nationalspieler Amr Ward

Schon vor zwei Jahren ähnliche Vorwürfe 

Beim ägyptischen Auftaktspiel gegen Simbabwe wurde Warda noch in der 71. Minute eingewechselt. Erste Vorwürfe sexueller Belästigung gegen den 25-Jährigen wurden bereits zu Wochenbeginn in den sozialen Netzwerken verbreitet. Mehrere Frauen hatten Screenshots obszöner Kommentare des Offensivspielers von Atromitos Athen geteilt. Zusätzlich soll Warda einer Frau ein Nacktvideo von sich geschickt haben, das am Mittwochmorgen in den sozialen Medien aufgetaucht war.

Warda wird nicht zum ersten Mal mit dem Vorwurf sexueller Belästigung konfrontiert. Bereits 2017 kündigte der portugiesische Erstligist CD Feriense nach nur wenigen Tagen seinen Vertrag, weil er die Ehefrauen von zwei Teamkollegen sexuell belästigt haben soll. Vor wenigen Wochen hatte das Fußballmagazin ‘kicker’ Warda noch mit einem Wechsel zu Bundesligaabsteiger 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht. Der neue Club-Trainer Damir Canadi hatte in den vergangenen beiden Spielzeiten bei Atromitos Athen mit dem Ägypter zusammengearbeitet.

sw (dpa, sid)