Und welche Blutgruppe haben Sie?

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Kennen Sie die verschiedenen Blutgruppen? Und wissen Sie, welche Blutgruppe Sie selbst haben? Die meisten Deutschen haben keine Ahnung, zu welcher Gruppe der wichtigste Stoff in ihrem Körper gehört. Das kann fatal sein.

Bei der Frage nach der Blutgruppe, müssen die meisten passen. Nur wenige kennen sie, obwohl es ihr Leben retten könnte. Das gilt etwa für Unfallopfer. Ist bekannt, welche Blutgruppe der Verunglückte hat, hilft das den Sanitätern und den Ärzten, möglichst schnell eine geeignete Blutspende zu organisieren, denn nicht jede Blutgruppe ist für jeden geeignet.

Im Prinzip ein einfaches System

Bestimmt wird die Blutgruppe durch die Gene, sie wird also vererbt. Das sogenannte AB0 (Null)-System teilt das menschliche Blut in vier verschiedene Blutgruppen ein: A, B, AB und 0. Bei einer Blutspende gibt es eindeutige Zuordnungen. Passen Spenderblut und Empfängerblut nicht zueinander, kann das zu Verklumpungen führen und sogar tödliche Folgen haben. Die eigene Blutgruppe zu kennen, kann also lebenswichtig sein.

Wer kann mit wem?

Mit 43 Prozent kommt Blutgruppe A in Deutschland am häufigsten vor. An zweiter Stelle steht Blutgruppe 0, die Blutgruppe also, die an alle Empfänger gespendet werden kann. Blutgruppe B haben elf Prozent der Bevölkerung in Deutschland und AB gerade mal fünf Prozent.

Bei Blutspenden müssen die entsprechenden Blutgruppen übereinstimmen

Blutgruppe 0 ist als Blutspende sehr begehrt, denn wer diese Blutgruppe hat, kommt als Spender für alle infrage, ist also Universalspender. Blutgruppe AB hingegen ist Universalempfänger, kann also jede Blutgruppe empfangen. Vor der Entdeckung der Blutgruppen war es meist Zufall, wenn es keine Komplikationen bei einer Transfusion gab.

Antikörper und Antigene

Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Antikörper. Das sind Proteine, die im Plasma vorkommen. Sie sind Teil der natürlichen Abwehrkräfte des Körpers, erkennen Fremdstoffe wie Keime und alarmieren entsprechend das Immunsystem. Im Fall der Blutgruppen bedeutet dies, dass Antikörper gegen alle fremden Blutzellen produziert, diese erkannt und bekämpft werden.

Auch Antigene spielen eine entscheidende Rolle. Das sind Proteinmoleküle, die sich auf der Oberfläche von roten Blutkörperchen befinden. Menschen mit Blutgruppe A haben auf der Erythrozyten-Oberfläche das Antigen A. Bei Gruppe B ist entsprechend das Antigen B vorhanden. Bei Blutgruppe AB besitzen die roten Blutkörperchen beide Antigene, bei Blutgruppe 0 keines.

Das Immunsystem bildet entsprechend der fehlenden Antigene Antikörper. Menschen mit der Blutgruppe A verfügen über Antikörper gegen B und umgekehrt. Menschen mit Blutgruppe AB bilden keine Antikörper. Bei Gruppe 0 sind sowohl Antikörper gegen A als auch gegen B vorhanden.

Rhesusfaktor positiv oder negativ?

Das zweitwichtigste Blutgruppensystem nach dem AB0-Blutgruppensystem ist das Rhesus-System. Beim Rhesusfaktor handelt es sich um ein weiteres Antigen auf den roten Blutkörperchen. Wer über dieses Antigen verfügt, ist rhesus-positiv. Wer dieses Antigen nicht hat, ist rhesus-negativ. Ähnlich wie bei den Blutgruppen bilden rhesus-negative Personen Antikörper gegen rhesus-positives Blut. Auch diese Faktoren sind wichtig bei einer Bluttransfusion.

Etwa 85 Prozent der europäischen Bevölkerung sind rhesus-positiv. Rhesus-negatives Blut ist also eher Mangelware.

Karl Landsteiner entdeckte die verschiedenen Blutgruppen

Der Entdecker der Blutgruppen

Zu verdanken haben wir die Blutgruppen dem Pathologen, Hämatologen und Serologen Karl Landsteiner. Er wurde am 14. Juni 1868 in Wien geboren, an seinen Geburtstag erinnert alljährlich der Weltblutspendetag. Landsteiner entdeckte das sogenannte AB0-System der Blutgruppen im Jahr 1900. Dafür erhielt er 1930 den “Nobelpreis für Physiologie oder Medizin”. Seine Entdeckung war ein Meilenstein in der Medizin.

Der Weltblutspendetag soll auch darauf hinweisen, dass Blutspender dringend gesucht werden. Denn zu wenige Menschen melden sich dafür. Wie wichtig Blutspenden sind, wird vielen erst klar, wenn sie selbst dringend eine Bluttransfusion brauchen.


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    Grünes Blut

    Das giftig grüne Blut der Glattechsen aus Neuguinea ist der Grund für diese Galerie. Seine an Granny Smith-Äpfel erinnernde Farbe setzt sich in Muskeln, Knochen und im Mundraum der Reptilien fort. Schuld daran ist grüne Galle, die in hoher Konzentration die eigentlich rote Farbe von Blutkörperchen überlagert. Das bedeutet natürlich nicht, dass Granny Smith-Äpfel giftig wären. Guten Appetit.


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    Blaues Blut

    Auf Kraken dürfte manch Adliger neidisch sein, denn sie haben von Natur aus etwas, auf das sich Könige und Fürsten so gern berufen: blaues Blut. Das liegt am Kupfer, das im Krakenblut (aber auch bei Hummern und anderen Tintenfischen) Sauerstoff bindet. Bei uns übernimmt Eisen diese Funktion und das färbt, wie wir wissen, rot.


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    Weißes Blut

    Dem Fisch hier, der Krokodileisfisch heißt, geht die Farbe im Blut dagegen völlig ab. Durch seine Adern fließt eine klare Flüssigkeit, weil der Polarbewohner weder Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) noch Hämocyanin (blauer Blutfarbstoff) hat. Warum? Das kalte Wasser seiner Heimat speichert viel mehr Sauerstoff als wärmeres Wasser. Deshalb braucht der Fisch schlicht keine aktiven Sauerstoffträger.


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    Gelbes Blut

    Jetzt wird es etwas knifflig. Dieses Tierchen hier, eine Seegurke, ist zwar grün, ihr Blut ist aber eher gelb. Und das ist gar nicht mal so leicht zu erklären. Chemisch betrachtet liegt das am sogenannten Vanadium, bzw. dem Protein, das dieses Element bindet. Soweit man bislang weiß, hat es keinen besonderen Einfluss auf den Sauerstofftransport im Blut. Trotzdem ist es da.


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    Violettes Blut

    Logischer wird es wieder bei dieser farblichen Spielart des Blutes. Lila wird es, wenn Hämerythrine im Spiel sind, die als Sauerstofftransporter fungieren. Sie tun das aber ausschließlich bei wirbellosen Tieren im Wasser, wie diesem Spritzwurm. Dockt Sauerstoff an, entsteht eine violette, manchmal auch pinke Farbe.


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    Rotes Blut

    Nun also der Mensch. Auch wir haben, ganz klar, rotes Blut. Liegt am Eisen, am Hämoglobin, wissen wir ja schon. Wenn sich an dieses Eiweiß Sauerstoff anlagert, dann wird das Blut rot. Übrigens gilt das auch für alle Säugetiere.


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    Mr. Spock

    Und was macht Mr. Spock in dieser Liste? Der Vulkanier sieht zwar aus wie ein Mensch, ist aber keiner, wie der Star Trek-Kenner weiß. Sein Lebenssaft basiert nicht auf Eisen sondern auf Kupfer, das haben sich die Autoren der Serien so ausgedacht. Demnach müsste es blau sein, wie bei einem Kraken (siehe Bild 2).

    Autorin/Autor: Klaus Esterluss