Ohne Dzsenifer Marozsan gegen Spanien

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Wegen eines Zehenbruchs fällt Spielmacherin Dzenifer Marozsan für die verbleibenden beiden Gruppenspiele der Frauen-Nationalmannschaft aus. Ob die 27-Jährige überhaupt noch einmal bei der WM spielen kann, ist offen.

Das ist ein Schlag ins Kontor. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft muss zumindest in den kommenden beiden Gruppenspielen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ohne Spielmacherin Dzsenifer Marozsan auskommen. “Sie hat einen Zehenbruch. Das bedeutet, dass wir in der Vorrunde nicht mehr auf sie zurückgreifen können”, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem zweiten Spiel gegen Spanien am Mittwoch in Valenciennes (Anpfiff um 18.00 Uhr MESZ, ab 17.45 Uhr im DW-Liveticker).

Keine Prognose möglich

Ob Marozsan überhaupt noch einmal bei dem Turnier spielen kann, ist ungewiss.  “Wir werden versuchen, sie bei der WM wieder auf den Platz zu bringen, aber eine Prognose können wir nicht abgeben”, räumte Voss-Tecklenburg ein. Die 27 Jahre alte Spielerin vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon hatte im Auftaktspiel gegen China (1:0) am vergangenen Samstag einen Schlag auf den linken Fuß erlitten und trotz der Fraktur an der mittleren Zehe durchgespielt.

“Der Ausfall tut weh, auch mir persönlich. Und auch Dzseni musste das erstmal verarbeiten, weil es für sie ein besonderes Turnier ist”, sagte die Bundestrainerin. Marozsan hatte 2018 eine Lungenembolie erlitten und drei Monate aussetzen müssen. Lange Zeit war fraglich, ob sie jemals wieder Fußball wieder spielen würde. “Jetzt genieße ich einfach jeden Moment”, hatte Marozsan vor dem Spiel gegen China der DW gesagt.

Führungsspielerin

“Man kann sie nicht ersetzen, weil sie besondere Fähigkeiten hat”, sagte Bundestrainerin Voss-Tecklenburg zum Ausfall ihrer Spielmacherin. “Wir müssen das als Mannschaft kompensieren.” Auch wenn sie nicht mehr die Kapitänsbinde trägt, ist Maroszan aufgrund ihrer Erfahrung eine Führungsspielerin und auch Leistungsträgerin im jungen deutschen Team.

Trotz Zehenbruch durchgespielt

Als klassische “Nummer 10” verteilt sie im Mittelfeld die Bälle und sorgt auch selbst für Torgefahr. Seit ihrem Länderspieldebüt im Oktober 2010 bestritt die gebürtige Ungarin 91 Länderspiele, in denen sie 32 Tore erzielte. 2013 wurde Maroszan Europameisterin, 2016 Olympiasiegerin. Mit ihrem Verein Lyon gewann sie dreimal in Serie die Champions League. So eine Spielerin ersetzt man nicht mal eben einfach.

Auch die Mitspielerinnen haben an der schlechten Nachricht zu knabbern. “Wir waren alle geschockt und traurig”, sagte Abwehrspielerin Leonie Maier: “Aber unser Kader ist breit aufgestellt, wir können das kompensieren und werden für Maro spielen.”