Glasner wird Trainer beim VfL Wolfsburg

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Der nächste Trainer aus Österreich bitte: Der VfL Wolfsburg setzt bei der Nachfolge von Trainer Bruno Labbadia den
Trend der Fußball-Bundesliga fort. Oliver Glasner kommt zur neuen Saison – trotz namhafter Konkurrenz.

Kein Andre Villas-Boas, kein Marco Rose, kein Dieter Hecking – Trainer-Nobody Oliver Glasner soll den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg zurück zu alten Erfolgen führen. Der Österreicher beerbt zur kommenden Saison Bruno Labbadia als Coach bei den Wölfen und unterschrieb beim Meister von 2009 einen Vertrag bis 2022.

Glasner wechselt vom Linzer ASK zu den Niedersachsen und setzt damit den Trend zu Fachpersonal aus der österreichischen Bundesliga fort. Erst kürzlich hatte Salzburg-Coach Rose, der lange auch in Wolfsburg als Top-Kandidat für die Labbadia-Nachfolge gehandelt worden war, einen Vertrag ab Sommer bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben.

“Der Wechsel in die Bundesliga ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue und der ich mich sehr gerne stelle. Zudem sind die Bedingungen in Wolfsburg hervorragend”, sagte Glasner. Auch die Norddeutschen freuen sich auf den neuen Chefcoach. Geschäftsführer Jörg Schmadtke: “Die Gespräche mit ihm haben uns das sichere Gefühl gegeben, dass er die richtige Wahl ist, um mit dem VfL Wolfsburg die nächste Entwicklungsphase anzugehen.”

Der 44 Jahre alte Glasner hat sich in seiner österreichischen Heimat einen Ruf als Coach mit klarer Spielidee erarbeitet, der junge Spieler weiterentwickeln kann. In seinen vier Jahren in Linz führte er den LASK zunächst zurück in die erste Liga. Nach Platz vier im Premieren-Jahr sind die Linzer momentan Zweiter hinter Serienmeister Salzburg. Österreichische Experten vergleichen Glasner auch aufgrund der offensiv-attraktiven Spielweise schon mit seinem Landsmann Adi Hütter, der mit Eintracht Frankfurt in dieser Saison für Furore sorgt.

Die Ziele in Wolfsburg sind klar – und ambitioniert: Zusammen mit Sportvorstand Jörg Schmadtke soll Ex-Profi Glasner den Werksklub nach Jahren sportlicher Dürrezeit wieder an die nationale Spitze führen. Nach einer Saison der Stabilisierung unter Labbadia, der seinen auslaufenden Vertrag beim VfL aufgrund von persönlichen Differenzen mit Schmadtke nicht verlängern wollte, wünscht sich der mächtige Wolfsburg-Eigentümer VW unter dem Neuen, der den Zuschlag trotz namhafter Konkurrenz wie dem früheren Chelsea-Coach Villas-Boas und dem Ex-Wolfsburger Hecking erhielt, die Rückkehr ins Konzert der Großen.

Der Glanz früherer Erfolge war beim kleinen Klub mit dem großen Geld zuletzt verblasst. Nur mit Müh und Not verhinderte der VfL in den zurückliegenden beiden Spielzeiten den Abstieg jeweils erst in der Relegation. Der Meistertitel von 2009 unter Felix Magath oder der Pokalsieg von 2015 unter Hecking wirken wie Relikte aus einer anderen Zeit. Eine Zeit, die Glasner nun wiederbeleben soll.

jhr/tk (sid, dpa)