Augsburg-Fluch trifft auch Weinzierl

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Der VfB Stuttgart verliert deutlich gegen Augsburg und bleibt im Tabellenkeller stecken. Im Anschluss an das Debakel trennt sich der Klub von Trainer Markus Weinzierl und baut damit eine kuriose Statistik weiter aus.

Der FC Augsburg verabschiedet sich nach einem Schützenfest gegen den VfB Stuttgart aus dem Abstiegskampf. Mit einem historisch blamablen Auftritt haben die Stuttgarter einen neuen Tiefpunkt erreicht und die wohl letzte Chance auf den direkten Klassenverbleib verspielt. Das Team von Trainer Markus Weinzierl verlor gegen Augsburg 0:6 (0:3) und kassierte damit die höchste Niederlage seit 33 Jahren in der Bundesliga. Kein Kampf, keine Ideen, kein Mut – die Laune bei Team und Trainer dementsprechend. “Die Stimmung ist wie 0:6”, sagte Weinzierl nach dem Abpfiff beim TV-Sender Sky.

In der Tabelle wird die Lage für den VfB, der noch auf dem Relegationsrang steht, immer prekärer: Die indisponierten Schwaben können im Saisonfinale sogar noch vom 1. FC Nürnberg eingeholt werden und direkt absteigen. “Es gibt keine Erklärung dafür”, sagte ein enttäuschter Augsburger Trainer. “Ich kann mich nur für die Mannschaft und die Leistung entschuldigen.”

Weinzierl muss gehen

Am späten Abend gab der VfB Stuttgart dann die Trennung von Trainer Weinzierl bekannt. “Nach dem überaus enttäuschenden Spiel in Augsburg sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass wir die Situation neu bewerten müssen und ein klarer Schnitt zwingend notwendig ist, um den Ligaverbleib zu schaffen“, erklärte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. “Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht.” Der bisherige U19-Coach Nico Willig wird Interimstrainer.

Seit Wochen präsentiert sich der VfB in teils erschreckendem Zustand. Das 0:6 in Augsburg war für Stuttgart nach einem Spiel ohne adäquatem Zweikampfverhalten, mit etlichen Defensiv-Patzern und ohne Konsequenz im Angriff auch in der Höhe verdient. “Das war sicher ein Tiefpunkt in der aktuellen Situation”, sagte Torhüter Ron-Robert Zieler. “Es gibt keine zwei Meinungen, dass wir uns so in der Bundesliga nicht präsentieren können. Die Mannschaft hat heute versagt.” In 23 Spielen gelangen unter Weinzierl nur vier Siege. Die Beurlaubung von Weinzierl dürfte nun der letzte Joker sein, den die Schwaben im Abstiegskampf ziehen.

Kuriose “Jobkiller-Statistik”

Der Rauswurf Weinzierls bestätigt eine wundersame Statistik, denn die Augsburger “Jobkiller” haben bereits in der Vergangenheit zugeschlagen. In der Saison 2013/14 gewannen die Bayern gegen Stuttgart mit 2:1, im Anschluss daran musste der damalige Trainer Bruno Labbadia seinen Hut nehmen.

Eine Spielzeit später war die 0:1-Niederlage des VfB gegen den FCA für Armin Veh Endstation und 2016 ereilte Alexander Zorniger das gleiche Schicksal nachdem er mit den Stuttgartern gegen Augsburg 0:4 unterlag. Bei allen Siegen war ein Trainer auf der Augsburger Seite verantwortlich: Markus Weinzierl. Die aktuelle Niederlage kostet nun den 44-Jährigen selbst den Trainer-Job.