Weinzierl: “Die Stimmung ist wie 0:6”

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Der VfB Stuttgart verliert deutlich gegen Augsburg, und Trainer Markus Weinzierl muss weiter um seinen Job zittern. Eine besondere Statistik könnte für den 44-Jährigen dabei zum Problem werden.

Was für eine Demütigung! Der FC Augsburg verabschiedet sich nach einem 6:0 (3:0)-Schützenfest gegen den VfB Stuttgart aus dem Abstiegskampf. Mit einem historisch blamablen Auftritt haben die Stuttgarter einen neuen Tiefpunkt erreicht und die wohl letzte Chance auf den direkten Klassenverbleib verspielt. Das Team des immer heftiger wankenden Trainers Markus Weinzierl verlor deutlich und verbuchte die höchste Niederlage seit 33 Jahren in der Bundesliga.

Kein Kampf, keine Ideen, kein Mut – die Laune bei Team und Trainer war nach dem Schlusspfiff dementsprechend. “Die Stimmung ist wie 0:6”, sagte Weinzierl beim TV-Sender Sky. “Es gibt keine Erklärung dafür”, sagte ein enttäuschter Stuttgarter Trainer. “Ich kann mich nur für die Mannschaft und die Leistung entschuldigen.” In der Tabelle wird die Lage für den VfB, der noch auf dem Relegationsrang steht, immer prekärer: Die indisponierten Schwaben können im Saisonfinale sogar noch vom 1. FC Nürnberg eingeholt werden und direkt absteigen.

Bleibt Weinzierl Trainer?

Trainer Markus Weinzierl, der den VfB im vergangenen Oktober übernommen hat, muss weiter um seinen Job bangen. Nach zuletzt teils indiskutablen Auftritten seiner Mannschaft und der historischen 0:6-Klatsche gegen Augsburg hat der 44-Jährige wohl nur noch wenige Argumente in seiner Hand. Lediglich einen Sieg in den letzten 15 Spielen konnten Weinzierl und der VfB feiern.

“Es gehen viele Gedanken durch meinen Kopf. Ich muss es noch sacken lassen. Ich überlege, was das Beste ist. Wir müssen alles hinterfragen”, sagte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger und betonte, dass man “nicht zur Tagesordnung übergehen” könne. “Es ist extrem schwer, jetzt eine Lösung und Erklärung zu haben. Ich bin brutal enttäuscht. Für mich ist es der schwierigste Moment, seit ich beim Verein bin”, sagte Hitzlsperger.

Kuriose “Jobkiller-Statistik”

Verliert Weinzierl nach dem Spiel nun seinen Job, bleibt Augsburg einer interessanten Statistik treu, denn die “Jobkiller” aus Bayern haben bereits in der Vergangenheit zugeschlagen. In der Saison 2013/14 gewann Augsburg gegen Stuttgart mit 2:1, im Anschluss daran musste der damalige Trainer Bruno Labbadia seinen Hut nehmen.

Eine Spielzeit später war die 0:1-Niederlage des VfB gegen den FCA für Armin Veh Endstation. Und 2016 ereilte Alexander Zorniger das gleiche Schicksal, nachdem er mit den Stuttgartern gegen Augsburg 0:4 verloren hatte. Bei allen Siegen war ein Trainer auf der Augsburger Seite verantwortlich: Markus Weinzierl. Die aktuelle Niederlage könnte den 44-Jährigen jetzt selbst den Trainer-Job kosten. “Heute habe ich keine Argumente gesammelt”, sagte Weinzierl nach dem Spiel.