Farbloser Bayer 04-Auftritt in der Europa League

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Aus. Schluss. Vorbei: Bayer 04 Leverkusen, das beste Rückrundenteam der Bundesliga, scheidet im Achtelfinale der Europa League verdient aus. Bester Mann der Werkself ist der Mann zwischen den Pfosten.

Die Farbe Orange gilt gemeinhin als Farbe des Vergnügens. Demnach hatte Leverkusens Torwart Lukas Hradecky das falsche Outfit für das Europa-League-Rückspiel der Zwischenrunde gegen den FK Krasnodar gewählt. Ein Vergnügen war das 1:1 (0:0) und damit das Aus im internationalem Wettbewerb sicherlich nicht – weder für die Spieler, noch für die Fans.

Nach dem torlosen Unentschieden im Hinspiel in Russland war von einem Heimvorteil der Werkself an diesem Abend nicht zu sprechen. Gegen den russischen Vertreter waren gerade mal 17.000 Fans gekommen, die Stimmung war – wie die Leistung auf dem Platz – bis fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mau. Leverkusen fehlte die Präzision bei den Pässen, und in der Defensive waren die Bayer-Profis viel zu weit weg von den Gegenspielern.

Toller Reflex im Eins-gegen-Eins

So stand der Mann in Orange öfter im Fokus als ihm wohl lieb war. In der 25. Minute bewahrte Hradecky das Team von Trainer Peter Bosz erstmals vor einem Rückstand: Sergej Petrow lief mit viel Tempo an Charles Aranguiz vorbei und flankte von den Grundlinie zurück in die Strafraummitte. Viktor Claesson setzte sich im Kopfballduell gegen Mitchell Weiser durch und drückte den Ball Richtung linkes Eck. Hradecky schaffte es gerade noch, den Ball mit einer Hand abzuwehren.

Kurz vor der Halbzeitpause war es erneut Claesson, der Hradecky zu einer tollen Parade zwang: Nach einem der vielen Ballverluste der Gastgeber konterte Krasnodar. Nach einem Querpass von Wanderson Maciel Sousa Campos stand der Schwede alleine vor dem finnischen Torwart. Der 29 Jahre alte Hradecky blieb lange stehen, fuhr beim Schuss von Claesson blitzschnell sein linkes Bein aus und verhinderte so ein Gegentor (45. Minute).

Gefühlvoller Freistoß

Er streckt sich vergeblich: Torwart Lukas Hradecky beim Freistoß von Magomed Suleymanow (nicht im Bild)

Bei der entscheidenden Szene der Partie war Hradecky dann jedoch chancenlos. Defensivspieler Julian Baumgartlinger hatte Mauricio Pereyra kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Ein präziser Freistoß von Magomed Suleymanow beendete jäh die Europa-League-Träume der Werkself. DerBall flog genau neben dem rechten Innenpfosten in die Tormaschen zum 0:1 (84.). Der Ausgleich durch Aranguiz (87.) reichte wegen der Auswärtstorregel nicht, um eine Verlängerung zu erzwingen

Am Ende stimmte das Outfit dann irgendwie doch – nämlich das der Leverkusener Feldspieler: Dem traurigen Anlass entsprechend trugen sie schwarz.