Eine nette Geste

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Die Aktivistin Elin Ersson wurde diese Woche von einem Gericht schuldig gesprochen, weil sie einen Abschiebeflug verhindert hatte. Ein Flüchtling aus Afghanistan in Deutschland bot ihr nun an, die Geldstrafe zu zahlen.

Arif Talash ist ein Flüchtling aus Afghanistan. Der 29-Jährige aus Frankfurt wirbt in Deutschland für mehr öffentliches Verständnis für die bedrohliche Sicherheitslage in seinem Heimatland. Die Geschichte um Elin Ersson habe ihn sehr bewegt, so Talash im DW-Interview.

Rückblick: Am 23. Juli 2018 verhinderte die junge Schwedin den Abflug eines Passagierflugzeugs von Göteborg nach Istanbul, da sie glaubte, an Bord sitze ein afghanischer Flüchtling, der abgeschoben werden soll.  Sie weigerte sich hartnäckig sich zu setzen, so dass die Maschine nicht starten konnte. Die Aktion übertrug die Aktivistin live in den sozialen Medien. Ihr Argument: Man dürfe Flüchtlinge nicht nach Afghanistan abschieben. Dort herrsche Lebensgefahr.

Später stellte sich heraus, dass sie sich für den falschen Mann eingesetzt hatte. Der Mann, der tatsächlich im Flieger saß, war vorbestraft.

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Schweden: Der Fall Elin Ersson

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Schweden: Der Fall Elin Ersson

Schuld und Strafe

Wegen der Aktion musste sich die 22-Jährige Anfang der Woche vor einem schwedischen Gericht verantworten. Das Urteil: schuldig. Sie habe gegen das Luftfahrtgesetz verstoßen, so der Richter. Ihre Strafe: umgerechnet 290 Euro.

Erssons Tat hat den Aktivisten Talash offensichtlich beeindruckt. Er verfolgte die Geschichte über soziale Medien. “Ich bewundere sie sehr”, sagt er im DW-Interview. “Ich wäre bereit, für Elin Ersson die Geldstrafe zu zahlen.” Damit wolle er seine Dankbarkeit und Solidarität mit Ersson zum Ausdruck bringen.

Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob Ersson die Geldstrafe überhaupt zahlen muss. Ihr Verteidiger hat Berufung angekündigt.