Erfolg bei Suche nach Impfstoff gegen Epstein-Barr-Viren

0
307

Neben dem Pfeifferschen Drüsenfieber kann das Virus auch Krebs auslösen. Deutsche Forscher sind bei der Suche nach einem Impfstoff einen entscheidenden Schritt vorangekommen.

Mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung tragen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich – weitgehend unbemerkt. Denn das Virus ist gut an den menschlichen Körper angepasst, und das Immunsystem hält den Erreger fleißig in Schach.

Allerdings kann das Virus auch schwer krank machen. Neben dem Pfeifferschen Drüsenfieber kann das EBV auch Krebs, etwa das Hodgkin-Lymphom, auslösen. Auch Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose werden durch das Virus möglicherweise verstärkt. Einen wirksamen Impfschutz gibt es bislang nicht, weil der Erreger schwer zu fassen ist.

Der Impfung einen Schritt näher

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Epstein-Barr-Virus sind Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nach eigenen Angaben einen entscheidenden Schritt vorangekommen.

Video ansehen 04:12 Jetzt live 04:12 Min. Teilen

Pfeiffersches Drüsenfieber – immer harmlos?

Versenden Facebook Twitter google+ Tumblr VZ Mr. Wong Xing Newsvine Digg

Permalink https://p.dw.com/p/2tDiF

Pfeiffersches Drüsenfieber – immer harmlos?

Ein neuer Ansatz für die Entwicklung eines Impfstoffs habe beim Test mit Mäusen prinzipiell funktioniert, teilte das DKFZ in Heidelberg mit. Das zentrale Problem ist bisher, dass das Virus in seinem Lebenszyklus zwei verschiedene Phasen durchläuft. Bisherige Impfstoffversuche zielten nur auf eine der Phasen ab. Die DKFZ-Forscher konzentrierten sich hingegen auf beide Lebensphasen.

Für ihren neuen Ansatz testeten die Forscher die Partikel mit Antigenen an Mäusen, deren Knochenmark durch menschliches Knochenmark ersetzt wurde. Dadurch sind die Nager mit einem weitgehend menschlichen Immunsystem ausgestattet. Die derart behandelten Tiere entwickelten demnach eine spezifische Immunantwort und waren zudem vor einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus geschützt.

Nach diesem “Durchbruch” gehe es nun darum, den Prototypen weiterzuentwickeln und für den Einsatz bei Menschen zu prüfen.