Weihnachtsinsel vor 375 Jahren entdeckt

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Am 25. Dezember 1643 sichteten holländische Seefahrer eine Insel im Indischen Ozean. Ihre Entdeckung an Weihnachten bestimmte ihren Namen. Und später wurde noch eine Weihnachtsinsel im Pazifik entdeckt.

Die erste Weihnachtsinsel liegt im Indischen Ozean zwischen Australien und Indonesien und wurde erstmals von dem holländischen Seefahrer William Mynors und seiner Crew am Weihnachtstag 1643 gesichtet. Der 135 Quadratkilometer große Flecken vulkanischen Ursprungs mit seinen etwa 1400 Bewohnern gehört seit 1957 zu Australien.

Flagge der Weihnachtsinsel

Vor allem Taucher zieht es in die Reviere vor der Insel, denn die bunte Unterwasserwelt lockt mit farbenprächtigen Korallenriffen sowie mit der Anwesenheit der majestätischen Walhaie, die zwischen November und April in den Buchten auf Beute gehen.

Weihnachtskrabbe am Strand

Außerdem fasziniert auch die Fauna der Weihnachtsinsel, jährlich nisten hier rund 80.000 Seevögel und auch rote Krebse wandern regelmäßig über die Strände der Insel.

Inspiration für “Die Schatzinsel”

Die andere rund 375 Quadratkilometer große Weihnachtsinsel ist ein Atoll im Pazifik, hat etwa 5000 Einwohner und liegt südlich von Hawai. Sie gehört zum Inselstaat Kiribati.

Satellitenbild von Kiribati

Der Brite James Cook entdeckte das Eiland am 24. Dezember 1777 und nannte es Weihnachtsinsel. In der Landessprache wurde das Wort zu Kiritimati, eine Transkription des englischen “Christmas”. Weniger als 6000 Reisende besuchen jedes Jahr die Küsten des Inselstaats Kiribati. Dabei ist vor allem die Weihnachtsinsel international als eine der besten Orte bekannt, wo Sportfischer Knochenfische angeln können.

Flagge von Kiribati

Selbst Prominenz war schon vor Ort: Der Schriftsteller Robert Louis Stevenson hat vor über 200 Jahren Atolle des Inselstaates Kiribati besucht. Angeblich hat der bekannte Autor auf seiner Reise viele Aufsätze und Essays verfasst, die er später zu Meisterwerken wie beispielsweise “Die Schatzinsel” verarbeitet haben soll.

Eastern Islands, Houtman-Abrolhos-Archipel, Australien

Ostern als Namensgeber

Im Übrigen ist nicht nur die Entdeckung Ende Dezember ein schöner Anlass, eine Insel nach einem Feiertag zu benennen. Bestes Beispiel dafür sind die Osterinseln, von denen es auch gleich mehrere gibt: Zum einen trägt diesen Namen eine 60 Kilometer vor der australischen Küste gelegene Inselgruppe, die zum Houtman-Abrolhos-Archipel gehört.

Osterinsel im Pazifik

Im Südostpazifik befindet sich eine weitere Osterinsel, die politisch zu Chile und geografisch zu Polynesien gehört. Am 5. April 1722 erkundete die Expedition des Holländers Jacob Roggeveen das einsam gelegene Eiland mit ebenso rätselhaften wie riesigen, aus Tuffstein gehauenen Köpfen. Die Europäer nannten es Osterinsel, “weil dies eben der Ostersonntag war”, wie der zu Roggeveens Crew gehörende Rostocker Carl Friedrich Behrens lapidar festhielt. Seit 1995 ist die Insel, auch Rapa Nui genannt, Teil des UNESCO-Welterbe.


  • Das Oster-Eiland

    Augen auf!

    1722 entdeckte der niederländische Seefahrer Roggeveen die kleine Insel. Da gerade Ostern war, nannte er sie Osterinsel. Sie ist nur 24 km lang und 13 km breit. Sie liegt einsam im Südpazifik und bildet den östlichsten Zipfel der polynesischen Kulturregion. Seit 1888 gehört die Insel zu Chile.


  • Das Oster-Eiland

    Gewaltig

    Die Osterinsel ist wie diese Insel im Pazifik entstanden. Durch Vulkanausbrüche im Meer kommt eine heiße Gesteinsmasse aus dem Erdinneren nach oben. Dort kühlt sie ab und wird hart. So türmt sich ein Berg auf, der mit der Zeit über die Meeresoberfläche ragt. Die Osterinsel ist insgesamt aus drei Vulkanen entstanden.


  • Das Oster-Eiland

    Schlafende Riesen

    …sind die Vulkane der Insel mittlerweile. Sie sind erloschen und damit keine Gefahr mehr für die Menschen. In den Kratern sammelten die Ureinwohner ihr Trinkwasser. Die heutigen Bewohner benutzen Pumpen, die das Grundwasser nach oben befördern.


  • Das Oster-Eiland

    Ganz schön groß

    …sind diese Steinfiguren. Aus dem Vulkangestein fertigten die Insulaner bis ins 17. Jahrhundert die bis zu 20 Meter hohen Moais. Damit wollten sie berühmte Ahnen verehren. Die Moais gehören seit 1995 zum UNESCO- Weltkulturerbe.


  • Das Oster-Eiland

    Gemeinsam feiern

    …die heutigen Bewohner der Osterinsel zu Jahresbeginn das traditionelle Tapati-Fest. Dabei messen sie sich in verschiedenen Wettkämpfen. Eine Disziplin dabei ist die ausgefallene Körperbemalung. Heute leben fast 6000 Menschen auf der Osterinsel. Davon sind etwa zwei Drittel Nachkommen der Urbevölkerung. Die anderen Bewohner sind Einwanderer vor allem aus Chile.


  • Das Oster-Eiland

    Einzigartig

    Der Toromiro-Baum kommt nur auf der Osterinsel vor. Aus seinem Holz schnitzten die Bewohner rituelle Bilder. Heute ist er in freier Natur ausgestorben und wird ausschließlich in Botanischen Gärten gezüchtet.


  • Das Oster-Eiland

    Brütender Gast

    Die Rußseeschwalbe brütet bevorzugt auf Felsformationen in der Nähe des Äquators. Sie sucht sich kleine Mulden im Gestein, um ihre Eier abzulegen. Die kleinen Felsen rund um die Osterinsel bieten ihr einen idealen Brutplatz. Den Rest der Zeit verbringt die Rußseeschwalbe in der Luft.


  • Das Oster-Eiland

    Eiersuche

    Die Ankunft der Schwalben auf der Osterinsel gab den männlichen Ureinwohnern den Anlass für einen Wettkampf. Sie schwammen zu ihrem Brutplatz auf dieser vorgelagerten Felseninsel. Es ähnelt der Ostereiersuche: Wer als erster das Ei der Rußseeschwalbe fand, hatte gewonnen.


is/ks (kna, dpa)