Isabel Allende mit National Book Award ausgezeichnet

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Die weltberühmte chilenische Schriftstellerin ist mit dem “Oskar der Literaturwelt” für ihr Lebenswerk geehrt worden. In ihrer Dankesrede kritisierte Allende den weltweit zunehmenden Nationalismus und Rassismus.

Isabell Allende ist in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) in New York mit dem National Book Award für ihr Lebenswerk geehrt worden. Die Auszeichnung gilt als bedeutendster Literaturpreis der USA. In ihrer Dankesrede sagte die amerikanisch-chilenische Schriftstellerin, sie nehme die Ehrung stellvertretend entgegen für “Millionen von Menschen, die wie ich auf der Suche nach einem neuen Leben in dieses Land gekommen sind.”

Literatur als Mittel der Verständigung

Isabel Allende 2017 bei der Vorstellung ihres aktuellen Buches “Más allá del invierno” (“Ein unvergänglicher Sommer”)

Allende verließ ihre Heimat kurz nach dem Militärputsch in Chile Anfang der 1970er Jahre. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet sie in den USA. Ihre Werke wurden bis heute in 27 verschiedene Sprachen übersetzt. 

In ihrer Dankesrede sprach sich die 76-Jährige gegen den “wachsenden Nationalismus und Rassismus” in der Welt aus und pries die Literatur als Mittel der Verständigung: “Die Werte und Prinzipien, die unsere Zivilisation am Leben halten, werden angegriffen. Wenn wir uns die Geschichte eines anderen Menschen anhören und wenn wir unsere eigene Geschichte erzählen, beginnen wir, Teilung und Hass zu heilen.”

Der National Book Award wird auch als “Oscar der Literaturwelt” bezeichnet. Er wird in insgesamt fünf Kategorien verliehen. In der Kategorie Belletristik erhielt ihn Sigrid Nunez für ihren Roman “The Friend”. Der Poetik-Preis wurde Justin Philip Reed verliehen, der für Übersetzung Margaret Mitsutani für ihre Übertragung von Yoko Tawadas “The Emissary” aus dem Japanischen. Zudem werden Preise für Sach- und Jugendbücher vergeben.

fs/nf (mit dpa, nationalbook.org)