Wiener Barockkirche zeigt luftige Kunst

0
366

Der für seine Skulpturen bekannte Argentinier Tomás Saraceno bringt seine neue Installation “Aerocene” in der Wiener Karlskirche zum Schweben.

Zwei teils reflektierende Kugeln von zehn und sieben Metern Durchmesser werden ein Jahr lang in der 300 Jahre alten Barockkirche zu sehen sein. Angesichts der Dimensionen der Kirche – sie hat einen eher kleinen Grundriss, aber dafür eine 70 Meter hohe Kuppel – sei es wichtig gewesen, einen Künstler zu finden, der architektonisch denke, sagte Kurator Moritz Stipsicz am Dienstag.

Kunstprojekt “Aerocene” in der Wiener Karlskirche

Der 45-jährige Argentinier Tomás Saraceno hat sein interdisziplinäres Projekt “Aerocene” 2015 gestartet. Die teils riesigen Kugeln, gefüllt mit reiner Luft, können dank Antrieb durch Sonne und Luft große Distanzen zurücklegen. Sie sollen auch eine Vision nicht nur für umweltschonenden Transport, sondern auch für die mögliche Besiedelung der Lüfte sein.

Künstler Tomás Saraceno

Im Fall der Wiener Karlskirche, als barockes Gesamtkunstwerk mit 200.000 Besuchern im Jahr eine touristische Attraktion, werde der Eindruck erweckt, dass der “Blick nach oben Lösungen zu irdischen, menschlichen oder menschengemachten Problemen” bieten könne, hieß es.

Die Installation ist Teil eines 2018 gestarteten Programms, bei dem sich Künstler mit dem Kirchenraum auseinandersetzen sollen. “Dieses Projekt erinnert an die lange Tradition der katholischen Kirche als wichtiger Auftrageber zeitgenössischer Kunst”, so der die Initiative tragende Verein.

Auch für atemberaubende Netzkonstruktionen ist Tomás Saraceno bekannt

Der Installationskünstler Tomás Saraceno entwirft alternative Lebens- und Wohnmodelle für die Zukunft. Die Werke des geborenen Argentiniers brechen mit den gängigen Auffassungen von Zeit und Raum. 

Video ansehen 03:48 Jetzt live 03:48 Min. Teilen

Vernetzte Kunst von Tomás Saraceno in Paris

Versenden Facebook Twitter google+ Tumblr VZ Mr. Wong Xing Newsvine Digg

Permalink https://p.dw.com/p/37jcZ

Vernetzte Kunst von Tomás Saraceno in Paris

Er entwirft Utopien. Dafür arbeitet Tomás Saraceno an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Wissenschaft. Seine Arbeiten sind oft dreidimensional und großformatig. Sie sehen aus wie Spinnweben oder riesige Seifenblasen. Häufig schweben sie in der Luft oder sind eingespannt in Netze.

is/ks (dpa)