Schalke verliert auch in Freiburg

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Fünf Spiele, fünf Niederlagen – für Vizemeister Schalke setzt sich die Albtraumserie fort. Beim SC Freiburg setzt Trainer Domenico Tedesco personell Zeichen und stellt sein Team um. Doch die Schalker scheitern erneut.

Enttäuschung pur: Schalkes Coach Tedesco nach der Niederlage in Freiburg

Was ist nur los? Diese Frage bohrt in den Köpfen der Schalker. Förmlich zu sehen war das in der zweiten Hälfte gegen den SC Freiburg. Ratlos und unsicher wirkten die Mienen der Spieler. Das grau ihrer Trikots stand beispielhaft für ihre Spielweise. Trotz ihrer individuellen Klasse fiel ihnen gegen kampfstarke aber spielerisch limitierte Freiburger kaum etwas ein. Deren Siegeshunger und das einzige Tor des Tages, ein Abstauber durch Florian Niederlechner (52. Minute), brachte die Entscheidung. Am Ende hieß es 0:1 (0:0) aus Schalker Sicht. Die Albtraumserie geht weiter.   

Fünf Niederlagen, wie zuvor Weinzierl

Was ist nur los? Diese Frage bohrt nun noch lauter. Als Vizemeister in die Saison gestartet, stehen die Königsblauen ohne Punkte als Tabellenletzter da. Der Druck auf Coach Tedesco steigt. Entschlossen hatte er vor der Partie im Breisgau erklärt: “Die Tabellensituation sieht in zwei Wochen wieder anders aus.” Entschlossen hatte er auch gehandelt: seine Startelf hatte er im Vergleich zur jüngsten Pleite gegen Bayern München (0:2) auf sechs Positionen umgekrempelt, unter anderem saßen Abwehrchef Naldo und Millionen-Neuzugang Sebastian Rudy nur auf der Bank. Zudem strich der Coach den argentinischen Angreifer Franco Di Santo als Folge der verbalen Auseinandersetzung komplett aus dem Kader.  

Königsgrau statt Königsblau: Embolo ärgert sich

Das zeigte Früchte: In der ersten Hälfte war seine taktisch offensiver ausgerichtete Elf das bessere der beiden Teams. Ein frühes Tor von Cedric Teuchert wurde zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt (6.). Zudem trafen Hamza Mendyl (41.) und der Ex-Freiburger Daniel Caligiuri (45.+2) den Pfosten für die Schalker. Dementsprechend begeistert zeigte sich Tedesco an der Seitenlinie, er beklatschte viele Aktionen lautstark und forderte seine Spieler gestenreich auf, weiter Druck auszuüben. Ganz anders nach dem unglücklichen Rückstand. Da grübelte der 33-Jährige, tigerte nervös durch seine Coaching-Zone, wechselte dreimal und konnte doch nichts mehr bewegen.

Wie sein Vorgänger Markus Weinzierl steht Tedesco nun nach fünf Spielen ohne Sieg da. Damals kamen die Schalker am Ende der Saison auf Rang zehn. Zu wenig für die gewachsenen Ansprüche der Schalker. Er spüre trotzdem das “hundertprozentige Vertrauen im Verein” sagte der Coach nach der Partie im TV-Interview. Nach der Ursache der erneuten Niederlage gefragt, antwortete er angefressen und schmallippig: “weil wir die Tore nicht gemacht haben.”  

Ob das die einzig richtige Antwort ist, auf die Frage, was los ist auf Schalke? Die blutleere zweite Halbzeit lässt auf tiefergehende Probleme schließen. Die Maßnahmen von Tedesco den Kader betreffend ebenfalls. Von einem Ruck, der durch die Mannschaft geht, war in Freiburg jedenfalls nichts zu sehen. Nächste Chance: im Heimspiel am Samstag gegen Mainz.