Doping: Boxweltmeister Charr positiv getestet

0
279

Der für Ende September geplante WM-Kampf von Profiboxer Manuel Charr ist geplatzt. Grund: Der in Köln lebende Syrer steht unter Dopingverdacht. Es ist nicht das erste Mal, dass Charr für Schlagzeilen sorgt.

Wegen einer positiven Dopingkontrolle bei Boxweltmeister Manuel Charr ist sein WM-Kampf in Köln geplatzt. Bei einer Trainingskontrolle Charrs wurden in der A-Probe zwei verbotene Substanzen nachgewiesen. Daraufhin wurde der für den 29. September in Köln angesetzte WM-Kampf des Syrers gegen den 45-jährigen Puerto Ricaner Fres Oquendo abgesagt. “Ich bin von der Nachricht total geschockt und weine nur noch”, sagte Charr der Zeitung “Express”. “Ich kann mir das nicht erklären und frage mich, wie kann das sein? Ich habe noch nie irgendwas genommen.”

Ein Jahr Sperre droht

Charr hat nun die Möglichkeit, die B-Probe öffnen zu lassen. “Natürlich hoffe ich, dass die B-Probe das Ergebnis der A-Probe widerlegt. Aber das dauert”, sagte der Boxer. “Ich kann meine Fans erstmal nur bitten, mir zu glauben und darauf zu vertrauen, dass sich alles aufklärt.”

Manuel Charr nach seinem WM-Sieg im November 2017 in Oberhausen

Sollte sich das Ergebnis der A-Probe bestätigen, wird der Weltverband WBA dem Kölner den im November vergangenen Jahres gewonnenen WM-Gürtel im Schwergewicht aberkennen und ihn für maximal ein Jahr suspendieren. Um den vakanten Titel kann Oquendo dann gegen einen anderen Gegner kämpfen, den die WBA festlegt.

Pass-Schwindel

Charr sorgte bereits im vergangenen Jahr für Aufregung, nachdem er gegen den Russen Alexander Ustinow den WM-Gürtel gewonnen hatte. Damals ließ er sich als erster deutscher Schwergewichtschampion seit Max Schmeling feiern, obwohl er keinen deutschen Pass besaß. Nachdem er im Fernsehen geschworen hatte, er sei Deutscher und müsse den Pass nur vom Amt abholen, gab er den Schwindel zu.

sn/asz (dpa, sid)