Weltpremiere von Michael “Bully” Herbigs neuem Film “Ballon”

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Regisseur Michael “Bully” Herbig kann nicht nur lustig, sondern auch spannend: In seinem ersten Thriller geht es um die Flucht von zwei Familien aus der DDR in einem Heißluftballon. Jetzt feierte “Ballon” Weltpremiere.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Kurz vorm Abheben: “Ballon”

    Sommer 1979 in Thüringen. Zwei Familien schmieden einen waghalsigen Plan: Sie wollen mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen fliehen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Tatsächlich hat diese “Ballonflucht” stattgefunden.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Michael Herbig diesmal nur hinter der Kamera

    Herbig hatte sich vor Jahren mit einem der Protagonisten getroffen und sich dessen Geschichte erzählen lassen. Nun hat er die “Ballonflucht”, die auch ein Stück deutsch-deutscher Geschichte ist, mit den Mitteln seiner Produktionsfirma und weiteren Filmförderungen auf die Leinwand gebracht. Am 27. September startet “Ballon” in den deutschen Kinos.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Spucki, Kork und Schrotty

    Michael Herbigs Karriere begann mit der TV-Comedyreihe “Bullyparade”. Zum 20-jährigen Jubiläum der Show hatte das Team für die Komödie “Bullyparade – Der Film” 2017 noch einmal alles vor die Kamera geholt, was Show und Filme Ende der 1990er so kultig gemacht hatte. Dieser Film war nicht so erfolgreich wie seine Vorgänger…

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Der Schuh des Manitu

    Bullys erster Film “Der Schuh des Manitu” (2001) schlug in Deutschland alle Rekorde. Er ist witzig, gut gespielt – und steht einer Hollywoodproduktion in der Ausstattung und Liebe zum Detail in nichts nach. Hier zu sehen (v.l.n.r.): Gangster Hombre (Hilmi Sözer), Häuptling Abahachi (Michael Herbig), Gangsterboss Santa Maria (Sky du Mont) und Trapper Ranger (Christian Tramitz).

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Quer durch die Filmgeschichte

    Michael Herbig verneigt sich hier vor dem großen Italowestern-Regisseur Sergio Leone: Diese Szene kommt auch in “Spiel mir das Lied vom Tod” vor. Auch Kevin Costners “Der mit dem Wolf tanzt” wird zitiert, ebenso wie Szenen aus dem “Terminator”. Anleihen gibt es auch bei Steven Spielbergs “Indiana Jones”. Und die “Puder Rosa Ranch” erinnert an die Ponderosa-Ranch aus “Bonanza”.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Morgentoilette im Wilden Westen

    Bis heute ist “Der Schuh des Manitu” der erfolgreichste deutsche Film in Deutschland. Kritiker bezeichneten ihn als albernen und unterirdischen Klamauk. Abahachis Zwillingsbruder Winnetouch ist ein schwuler Indianer, der völlig überzeichnet und lächerlich gemacht wird, außerdem reden die Hauptfiguren bayerisch. Von allen gelobt wird jedoch die detailverliebte Regiearbeit Michael Herbigs.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    (T)Raumschiff Surprise – Periode 1

    Vom Erfolg beflügelt, schiebt Herbig 2004 die nächste Persiflage nach und begibt sich auf die Spuren von Captain Kirk und der Mannschaft des Raumschiffs Enterprise. Wieder liefert der komplette Film einen unerschöpflichen Quell an Reminiszenzen und Wortspielen. Und wieder sind die Hauptfiguren schwul. V.l.n.r: Mr. Spuck (Herbig), Käpt’n Kork (Christian Tramitz) und Schrotty (Rick Kavanian).

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Star Wars-Kulisse

    Eindeutig sind die Anspielungen auf die Star Wars-Episoden 1 und 2 (wie schon der Filmtitel). Filmkenner werden auch Reminiszenzen an “E.T.”, “Matrix”, “Das fünfte Element”, “2001 – Odyssee im Weltraum” und andere Filme entdecken. Herbig konnte für diesen Film einen der damals heißesten deutschen Schauspieler gewinnen: Til Schweiger als Rock, der ein bisschen an Han Solo aus Star Wars erinnert.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Witzig, gut inszeniert, aber viel zu schwul

    Der Schauspieler Rick Kavanian ist so wandelbar, dass er in mehrere Rollen schlüpft – hier in die des Darth Vader-Pendants Jens Maul, die rechte Hand des “Regulators”. Wie der Vorgänger-Film wird “(T)Raumschiff Surprise” an den Kinokassen gefeiert und von Kritikern zerrissen: Wieder sind die Schwulen hier albern und überkandidelt dargestellt, die Witze zu flach – aber die Regie stimmt auch hier.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Lissi und der wilde Kaiser (2007)

    Auch Kaiserin Sissi und ihr Gatte Franz gehörten unter dem Titel “Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin” zum festen Sketch-Repertoire der Bullyparade. Und so machte sich Michael Herbig 2007 an die nächste Persiflage. Heraus kam ein Animationsfilm mit den Stimmen von Herbig, Tramitz und Kavanian. Die Geschichte ist gespickt mit Zitaten aus “Fluch der Karibik”, “King Kong” und “Titanic”.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    “Franz! Mir is so fad’!”

    In der Bullyparade ist Kaiserin Sissi stets langweilig und Franz muss sie bespaßen. Im Film aber langweilt sich Lissi nicht: Sie wird von einem Yeti entführt, worauf eine wilde Jagd beginnt. Der Film konnte nicht an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen, obwohl auch er detailverliebt witzig war. Selbst die Animation musste sich nicht hinter US-Produktionen verstecken.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch


  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Kurz vorm Abheben: “Ballon”

    Sommer 1979 in Thüringen. Zwei Familien schmieden einen waghalsigen Plan: Sie wollen mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen fliehen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Tatsächlich hat diese “Ballonflucht” stattgefunden.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Michael Herbig diesmal nur hinter der Kamera

    Herbig hatte sich vor Jahren mit einem der Protagonisten getroffen und sich dessen Geschichte erzählen lassen. Nun hat er die “Ballonflucht”, die auch ein Stück deutsch-deutscher Geschichte ist, mit den Mitteln seiner Produktionsfirma und weiteren Filmförderungen auf die Leinwand gebracht. Am 27. September startet “Ballon” in den deutschen Kinos.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Spucki, Kork und Schrotty

    Michael Herbigs Karriere begann mit der TV-Comedyreihe “Bullyparade”. Zum 20-jährigen Jubiläum der Show hatte das Team für die Komödie “Bullyparade – Der Film” 2017 noch einmal alles vor die Kamera geholt, was Show und Filme Ende der 1990er so kultig gemacht hatte. Dieser Film war nicht so erfolgreich wie seine Vorgänger…

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Der Schuh des Manitu

    Bullys erster Film “Der Schuh des Manitu” (2001) schlug in Deutschland alle Rekorde. Er ist witzig, gut gespielt – und steht einer Hollywoodproduktion in der Ausstattung und Liebe zum Detail in nichts nach. Hier zu sehen (v.l.n.r.): Gangster Hombre (Hilmi Sözer), Häuptling Abahachi (Michael Herbig), Gangsterboss Santa Maria (Sky du Mont) und Trapper Ranger (Christian Tramitz).

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Quer durch die Filmgeschichte

    Michael Herbig verneigt sich hier vor dem großen Italowestern-Regisseur Sergio Leone: Diese Szene kommt auch in “Spiel mir das Lied vom Tod” vor. Auch Kevin Costners “Der mit dem Wolf tanzt” wird zitiert, ebenso wie Szenen aus dem “Terminator”. Anleihen gibt es auch bei Steven Spielbergs “Indiana Jones”. Und die “Puder Rosa Ranch” erinnert an die Ponderosa-Ranch aus “Bonanza”.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Morgentoilette im Wilden Westen

    Bis heute ist “Der Schuh des Manitu” der erfolgreichste deutsche Film in Deutschland. Kritiker bezeichneten ihn als albernen und unterirdischen Klamauk. Abahachis Zwillingsbruder Winnetouch ist ein schwuler Indianer, der völlig überzeichnet und lächerlich gemacht wird, außerdem reden die Hauptfiguren bayerisch. Von allen gelobt wird jedoch die detailverliebte Regiearbeit Michael Herbigs.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    (T)Raumschiff Surprise – Periode 1

    Vom Erfolg beflügelt, schiebt Herbig 2004 die nächste Persiflage nach und begibt sich auf die Spuren von Captain Kirk und der Mannschaft des Raumschiffs Enterprise. Wieder liefert der komplette Film einen unerschöpflichen Quell an Reminiszenzen und Wortspielen. Und wieder sind die Hauptfiguren schwul. V.l.n.r: Mr. Spuck (Herbig), Käpt’n Kork (Christian Tramitz) und Schrotty (Rick Kavanian).

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Star Wars-Kulisse

    Eindeutig sind die Anspielungen auf die Star Wars-Episoden 1 und 2 (wie schon der Filmtitel). Filmkenner werden auch Reminiszenzen an “E.T.”, “Matrix”, “Das fünfte Element”, “2001 – Odyssee im Weltraum” und andere Filme entdecken. Herbig konnte für diesen Film einen der damals heißesten deutschen Schauspieler gewinnen: Til Schweiger als Rock, der ein bisschen an Han Solo aus Star Wars erinnert.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Witzig, gut inszeniert, aber viel zu schwul

    Der Schauspieler Rick Kavanian ist so wandelbar, dass er in mehrere Rollen schlüpft – hier in die des Darth Vader-Pendants Jens Maul, die rechte Hand des “Regulators”. Wie der Vorgänger-Film wird “(T)Raumschiff Surprise” an den Kinokassen gefeiert und von Kritikern zerrissen: Wieder sind die Schwulen hier albern und überkandidelt dargestellt, die Witze zu flach – aber die Regie stimmt auch hier.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    Lissi und der wilde Kaiser (2007)

    Auch Kaiserin Sissi und ihr Gatte Franz gehörten unter dem Titel “Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin” zum festen Sketch-Repertoire der Bullyparade. Und so machte sich Michael Herbig 2007 an die nächste Persiflage. Heraus kam ein Animationsfilm mit den Stimmen von Herbig, Tramitz und Kavanian. Die Geschichte ist gespickt mit Zitaten aus “Fluch der Karibik”, “King Kong” und “Titanic”.

  • Die Filme von Michael “Bully” Herbig

    “Franz! Mir is so fad’!”

    In der Bullyparade ist Kaiserin Sissi stets langweilig und Franz muss sie bespaßen. Im Film aber langweilt sich Lissi nicht: Sie wird von einem Yeti entführt, worauf eine wilde Jagd beginnt. Der Film konnte nicht an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen, obwohl auch er detailverliebt witzig war. Selbst die Animation musste sich nicht hinter US-Produktionen verstecken.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch


Mit der Bully-Parade im TV und Kinokomödien wie “Der Schuh des Manitu” oder “(T)Raumschiff Surprise – Periode 1” bewies Michel “Bully” Herbig schon vor vielen Jahren, dass er ein Meister des Humors ist. Doch der Garant für Kinohits im leichten Fach hat in Sachen Regie noch mehr drauf. Sein erster ernster Kinofilm “Ballon” hatte am Mittwochabend in München Weltpremiere – ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Darin erzählt Herbig die spektakuläre und waghalsige Flucht zweier Familien aus der DDR in den Westen.

Leinen los und Richtung Freiheit

Die Fakten: 1979, also zehn Jahre vor Öffnung des Eisernen Vorhangs, war der so dicht und unüberwindbar wie nie zuvor. Nur noch selten gelang es Menschen, aus der DDR nach Westdeutschland zu fliehen. Und wenn es gelang, dann wurde eine solche Flucht in westdeutschen Medien und der Gesellschaft mit unverhohlenem Applaus bedacht. “Besserwessis” gab es noch nicht, “Ossis” auch nicht – im Westen galten DDR-Bürger überwiegend als Opfer der SED-Diktatur.

Spektakulär, mutig, waghalsig

Ballon-Nähen bis zur Erschöpfung

In diesem Fall war der Applaus über die gelungene Flucht besonders groß, denn den beiden thüringischen Familien Strelzyk und Wetzel gelang am 16. September 1979 die Flucht mit einem heimlich selbstgebauten Heißluftballon. Vier Erwachsene und vier Kinder in einer Gondel von knapp zwei Quadratmetern, über ihnen eine rund 30 Meter hohe Ballonhülle aus 1245 Quadratmetern Stoff. Der Fluchtballon Marke Eigenbau hatte ein Fassungsvermögen von 4200 Kubikmetern Luft. Er trug die beiden Familien nachts in einer knappen halben Stunde 18 Kilometer weit, bis in den bayerischen Grenzort Naila.

Einen ersten Fluchtversuch hatte die Familie Strelzyk rund zehn Wochen zuvor unternommen, doch der dazu gebaute Heißluftballon stürzte wenige hundert Meter vor der Grenze im Sperrgebiet ab. Dessen Reste wurden natürlich von den DDR-Grenztruppen gefunden.

Stasi und Armee auf Spurensuche

Weil der Staatssicherheitsdienst der DDR nun mit Hochdruck die potentiellen Flüchtlinge zu ermitteln versuchte, zogen die Strelzyks die Familie Wetzel ins Vertrauen, damit gemeinsam und im Eiltempo ein neuer Ballon gefertigt werden konnte. Diesmal endete das Vorhaben erfolgreich. Wie sehr die Stasi sich mit den beiden Familien beschäftigt hat, dokumentieren 2000 Aktenseiten in der ehemaligen Gauck-Behörde.

Thema ein persönliches Anliegen

All diese Fakten hat Regisseur Michael “Bully” Herbig jetzt in seinem Kinofilm “Ballon” verarbeitet. Interviews mit den Protagonisten oder die Informationen aus den Stasi-Akten flossen ebenso ins Drehbuch ein. Dieses Ereignis für das Kino umzusetzen war dem Münchner ein Anliegen. Er war elf Jahre alt, als die sensationelle Flucht gelang und dieses Ereignis hat ihn nach eigener Aussage nie wieder losgelassen. “Mich hat die Geschichte fasziniert und deshalb war mir wichtig, die Familien so frühzeitig wie möglich ins Boot zu holen”, sagte Herbig in den ARD-Tagesthemen.

Regisseur Michael “Bully” Herbig

2011 machte er Nägel mit Köpfen und begann mit der Planung des Films – wohl wissend, dass es schon 1982 eine Disney-Verfilmung des Ereignisses mit dem Titel „Mit dem Wind nach Westen” gab – ein Film, der jedoch inhaltlich bei den beteiligten Familien in etlichen Passagen nicht gerade auf Zustimmung stieß. “Ballon” wurde nach fünf Jahren der Vorbereitung im Herbst 2017 gedreht. 50 Drehtage in DDR-Flair mit dramaturgisch verdichteten Ereignissen, die ohnehin schon spannend sind.

In die deutschen Kinos kommt “Ballon” am 27. September 2018. Es bleibt abzuwarten, wie dieser zwar ohne Humor auskommende, aber ungeheuer spannungsreiche “Bully”-Thriller beim Publikum ankommt. Das vor 39 Jahren geflohene Ehepaar Wetzel war jedenfalls begeistert.