NASA-Raumsonde startet Richtung Sonne

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Nachdem der erste Startversuch nicht stattfinden konnte, erhob sich die Sonde “Parker Solar Probe” nun gen Himmel. Im November soll sie der Sonne erstmals sehr nahe kommen und ihre Atmosphäre untersuchen.

Mit einen Tag Verspätung hat die US-Raumfahrtbehörde NASA erstmals eine Sonde gestartet, die in die Sonnenatmosphäre hineinfliegen soll. Die “Parker Solar Probe” hob an Bord einer “Delta IV Heavy”-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, wie die NASA mitteilte.

Der zunächst für Samstag geplante Start war laut NASA gestoppt worden, weil eine Unregelmäßigkeit während der letzten Minuten des Countdowns beobachtet worden sei. Mit Hilfe der Schwerkraft der Venus soll die Sonde Richtung Sonne fliegen und ihr im November erstmals nahe kommen.

Sonde muss hohe Temperaturen aushalten

Geschützt von einem fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer werde die “Parker Solar Probe” mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen als je ein Flugkörper zuvor, berichtete die NASA. Die Sonde sei etwa so groß wie ein Kleinwagen und rund 700 Kilogramm schwer. Sie soll sich dem Stern unseres Sonnensystems bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und dabei mehr als 1370 Grad Celsius aushalten.

So soll es einmal aussehen, wenn sich die Raumsonde der Sonne nähert

“Parker” werde die Sonne in großen elliptischen Bahnen umkreisen und dabei die äußere Schicht der Sonnenatmosphäre, die Korona, durchqueren. An ihrem geringsten Abstand soll sie eine Geschwindigkeit von 700.000 Kilometer pro Stunde erreichen. Damit würde sie von Hamburg nach Berlin gut eine Sekunde benötigen.

Wetterprognosen könnten genauer werden

Die NASA-Forscher versprechen sich von der bis 2025 angesetzten Mission Erkenntnisse darüber, warum die Korona um ein Vielfaches heißer ist als die Oberfläche der Sonne und somit auch über die Funktionsweise von Sternen. Die gesammelten Daten könnten zudem künftige Wettervorhersagen genauer machen.

Die NASA-Sonde ist übrigens nicht das erste Projekt, das die Sonne aus der Nähe untersucht. Bereits in den 1970er Jahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.

jmw/fab (dpa, ap, afp)