Schloss Neuschwanstein wird restauriert

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Erstmals seit 1886 werden Restaurierungsarbeiten in großem Umfang auf Schloss Neuschwanstein durchgeführt. Der Besucherverkehr ist nicht davon betroffen, die Touristenattraktion bleibt geöffnet.

Jedes Jahr besuchen rund 1,5 Millionen Besucher Schloss Neuschwanstein. Wenn sich im Durchschnitt mehr als 6000 Menschen täglich durch die Räume drängen, bleibt dies nicht ohne Folgen. Der starke Besucheransturm ist mit ein Grund für die mehr als 20 Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten. Die Bausubstanz und die Kunstwerke sind geschädigt. Zudem belasten das alpine Klima und das Licht die wertvollen Möbel und Textilien.

Erstmals seit 1886 werden Restaurierungsarbeiten in einem solch großen Umfang durchgeführt. Sie umfassen einzigartige Kunstwerke sowie Schau-, Neben- und Funktionsräume und die ehemalige Königswohnung im Torbau. Insgesamt 2.329 Positionen seien gelistet, darunter 93 Räume mit 184 Wand- und Deckenfassungen, 65 Gemälde, 355 Möbel, 228 Textilien und Lederobjekte. Dazu kämen noch 322 kunsthandwerkliche Objekte, 315 Holzbauteile, 196 Natur und Kunststeinobjekte sowie 664 Fenster und Außentüren. Geplant seien auch der Einbau einer Lüftungsanlage und von ergänzenden LED-Lampen.

Die Arbeiten werden bei laufendem Besichtigungsbetrieb umgesetzt. Eine komplette Schließung der beliebten Touristenattraktion sei nicht nötig. Dennoch sei mit begrenzten Teilschließungen einzelner Räume zu rechnen. 

Die ab 1869 errichtete und nie vollendete “Neue Burg” war für Ludwig II. Denkmal der Kultur und des Königtums des Mittelalters, ausgestattet mit modernster Technik. Die Haupträume des Schlosses zieren größtenteils Szenen aus germanischen und nordischen Sagen, die auch der Komponist Richard Wagner für seine Opern interpretiert hatte. 

Schloss Neuschwanstein ist eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands – und auch eine der beliebtesten Instagram-Kulissen des Landes. 

at/ks (KNA,dpa)