Alexander Zverev verteidigt Titel

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Die Wimbledon-Enttäuschung ist vergessen, beim ATP-Turnier in Washington D.C. präsentiert sich Zverev zum Auftakt der US-Hartplatzsaison in bestechender Form.

Alexander Zverev lächelte kurz, dann genoss er den tosenden Beifall der Zuschauer: Mit seinem erneuten Triumph beim ATP-Turnier in Washington D.C. hat Deutschlands bester Tennisspieler drei Wochen vor den US Open in New York seine derzeitige Topform unter Beweis gestellt. Im Finale ließ der Hamburger dem 19 Jahre alten Australier Alex De Minaur beim 6:2, 6:4 keine Chance. Nach einer überlegenen Vorstellung verwandelte Zverev nach 1:14 Stunden seinen zweiten Matchball. Für den 21-Jährigen war es nach den Erfolgen in Madrid und München der dritte Turniersieg in diesem Jahr.

Im Achtelfinale den Bruder rausgeworfen

Gegen den Weltranglisten-72. de Minaur startete Zverev mit einem Break und erspielte sich im ersten Satz schnell eine 4:0-Führung. Auch danach war Deutschlands Nummer eins überlegen und sicherte sich nach einer halben Stunde Satz eins. Im zweiten Duell gegen den Australier war es für Zverev der zweite Sieg.

Der Hamburger war bei dem Turnier in der US-Hauptstadt an Nummer eins gesetzt gewesen. Auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung bei dem mit 2,1 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Turnier hatte Zverev im Achtelfinale seinen Bruder Mischa in zwei Sätzen besiegt. Im Halbfinale hatte sich Zverev gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas durchgesetzt, zuvor gewann er gegen den Japaner Kei Nishikori.

Durchbruch in New York?

Zu Zverevs Entwicklung gehören jedoch auch die Rückschläge und Enttäuschungen, die er vor allem auf der Grand-Slam-Bühne sammelte. Bei den Australian Open war zu Beginn des Jahres bereits in der dritten Runde Endstation, bei den French Open reichte es immerhin für das Viertelfinale, ehe Zverev in Wimbledon von einem Virus geschwächt erneut in Runde drei ausschied. Er selbst erwartet viel mehr, und doch waren die Niederlagen wertvolle Erfahrungen für Zverev.

Nach dem Abschied aus London und einem Kurzurlaub in seiner Wahlheimat Monte Carlo arbeitete Zverev in Florida gegen seinen Frust an. In Saddlebrook in der Nähe von Tampa quälte er sich für das nächste große Ziel: die US Open in New York. Auf den Hartplätzen von Flushing Meadows nimmt Zverev den nächsten Anlauf, seiner Bestimmung zu folgen – und endlich auch bei einem der vier weltweit größten Tennisturniere in die Phalanx der Superstars Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic einzubrechen.

tk (dpa, sid)