US-Notenbank hebt Leitzins an

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Die US-Notenbank Fed strafft erneut die Zügel. Der Zins steigt um 0,25 Punkte und klettert auf das Niveau von 2008. Es ist die zweite Zinserhöhung durch die Notenbank in diesem Jahr – und es wird nicht die letzte sein.

Der Schlüsselsatz, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen, steige um 0,25 Punkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent, teilte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Washington mit. An den Finanzmärkten war fest mit dieser Entscheidung gerechnet worden. Zuletzt hatte es vor zehn Jahren und damit noch vor dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise eine Zwei vor dem Komma gegeben.

Als Grund für den zweiten Zinsschritt in diesem Jahr nannten die Währungshüter die gute Konjunktur und die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Mit der Leitzinserhöhung steigen zunächst die Kosten für Geld, das Banken sich über Nacht untereinander leihen. Doch dadurch werden tendenziell auch Kredite für Unternehmen und Verbraucher teurer. So kann die Notenbank die brummende Konjunktur bremsen und einer möglicherweise drohenden Überhitzung der Wirtschaft entgegenwirken, die durch die radikale Steuerreform von Präsident Donald Trump zusätzlich befeuert werden könnte.

2018 könnten zwei weitere Schritte folgen

Die US-Notenbank hat den Auftrag, mit ihrer Geldpolitik die Beschäftigung zu fördern und das Preisniveau stabil zu halten. Dank des US-Wirtschaftsbooms floriert der Arbeitsmarkt, so dass die Fed Spielraum hat, ihren Kurs zu straffen. Die Erwerbslosenquote lag zuletzt bei 3,8 Prozent – so niedrig wie seit 18 Jahren nicht mehr.

Zugleich muss die Notenbank aufpassen, dass die Teuerung nicht aus dem Ruder läuft. Die Jahresinflationsrate erreichte im Mai mit 2,8 Prozent den höchsten Wert seit mehr als sechs Jahren. Die Fed strebt eigentlich eine Rate von zwei Prozent an. Höhere Zinsen sind ein Mittel, mit dem Preisauftrieb gedämpft werden kann. In ihrem Ausblick signalisierten die Währungshüter nun, 2018 noch zwei Mal nachlegen zu wollen.

sam/rb (afp, dpa)