Astro-Alex ist drin!

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Alexander Gerst ist angekommen. Nach stundenlangem Andockmanöver schwebte er mit seinen Crew-Kollegen in die ISS. Und da gab es eine witzige Überraschung: Die alte Crew begrüßte sie in blau-weißen Hawaii-Hemden. Aloha!

Die neue (vorne, mit Alexander Gerst, M.) und die bisherige Besatzung der ISS

Da war wirklich Geduld gefragt. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis es soweit war, dass Alexander Gerst und seine Kollegen, der Russe Sergei Prokopjew und die Amerikanerin Serena Aunon-Chancellor die Sojus-Raumkapsel verlassen durften und endlich die Internationale Raumstation ISS betreten konnten. 

Alexander Gerst strahlte übers ganze Gesicht als er von seinen Kollegen Drew Feustel, Ricky Arnold und Oleg Artemiew begrüßt wurde. Ab August wird Gerst das Kommando übernehmen, als erster deutscher Astronaut.

Und dann saßen sie da. Die neue Crew im blauen Overall, die alte Crew in blau-weißen Aloha-Hemden. Fünf Männer, eine Frau, froh, dass alles gut gegangen ist. Denn das Andockmanöver ist nicht ungefährlich, es ist die stressigste Phase der gesamten Reise. Entsprechend glücklich waren auch Freunde und Angehörige, die im Kontrollzentrum in Baikonur alles live mitverfolgt hatten.

Auch die Familie von Alex war da, alle durften Fragen stellen und Glückwünsche nach oben schicken. Dabei erzählte Alex, dass die zwei letzten Tage schneller vorbei gingen als er dachte, dass es mit den beiden anderen in der Kapsel “schön gemütlich” war und dass er “erstaunlich gut geschlafen” habe. Dabei grinste er ununterbrochen wie ein Honigkuchenpferd. Es ist so offensichtlich, wie glücklich er ist, wieder im Weltraum zu sein. 

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Gerst auf dem Weg zur ISS

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Astronaut Alexander Gerst auf dem Weg zur ISS

Aber warum dauert das so lange mit dem Andocken?

Weil es echte Präzisionsarbeit ist: Denn die ISS darf durch das Andocken nicht aus der Bahn geworfen werden. Aus diesem Grund muss sich die Sojus-Kapsel auf fast genau derselben Bahn befinden wie die Raumstation und auch dieselbe Geschwindigkeit haben.

Grundsätzlich docken Raumschiffe heutzutage vollautomatisch an. Aber falls irgendetwas schief läuft, müssen die Astronauten und Kosmonauten eingreifen. Dann steuern sie das Raumschiff mit Hilfe von Peilinstrumenten ans Ziel.

Das erfordert erhebliche Geduld und Fingerspitzengefühl. Dürfte aber kein Problem sein, denn während ihres Trainings auf der Erde haben die Astronauten das zigmal im Simulator geübt.

Mehr dazu: Das waren die schönsten Momente zum Start von Astro-Alex

Die Sojus-Raumkapsel verbleibt an der ISS, solange die Astronauten oben sind. Sie dient nicht nur zur Rückkehr zur Erde, sondern ist auch Rettungsboot für die Astronauten im Fall einer Havarie oder eines Feuers auf der ISS.

Übrigens: Jeder hat seinen festen Sitzplatz in der Raumkapsel. Denn jeder Sitz ist eigens für einen bestimmten Raumfahrer oder eine bestimmte Raumfahrerin geformt. Damit sollen mögliche Schäden an den Wirbeln vermieden werden, die durch die hohen Kräfte beim Start und bei der Landung auftreten können. 


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    Autorin/Autor: Valentin Betz